Cain's Dinasty - Legacy Of Blood

Cain's Dinasty - Legacy Of Blood
Power Metal
erschienen im Juli 2008 bei Melodica Records
dauert 42:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Legacy Of Blood
2. Two Seconds To Forget Your Name
3. Under The City Lights
4. Remember The Tragedy
5. The Journey
6. Tears Of Pain
7. Infancia Eterna
8. Come To Me
9. Taking A Look

Die Bloodchamber meint:

Wenn man das Cover von „Legacy Of Blood“ betrachtet, auf dem irgendwelche Uschis aufm Friedhof aneinander rumschrauben und man darüber informiert ist, dass CAIN’S DINASTY ihr lyrisches Schaffen ausschließlich dem Thema Vampirismus gewidmet haben, könnte man davon ausgehen, dass man es hier mit einer Gothic oder Black Metal Truppe zu tun hat, die vermutlich irgendwo in Skandinavien ansässig ist. Aber nein, weit gefehlt, die Jungs hier kommen aus Alicante und zocken lupenreinen Power Metal in Tradition der deutschen Urgesteine HELLOWEEN, GAMMA RAY und irgendwie auch BLIND GUARDIAN. Klingt komisch, ist aber so.

Es klingt sogar ziemlich gut, was uns die Spanier hier anbieten. Nicht gerade originell (natürlich), aber doch mit viel Liebe und Herzblut umgesetzt. Dabei sind CAIN’S DINASTY immer dann am besten, wenn sie aufs Gaspedal drücken und dem Hörer ihre Weisen in angehobener Geschwindigkeit um die Ohren hauen. Pfeilschnelle Stücke wie der Titeltrack oder „Under The City Lights“ überzeugen jedenfalls durch nachvollziehbare Melodien, eingängige Refrains, technisches Können und vor allem einen Sänger, der wirklich abwechslungsreich und ausdrucksstark agieren kann. Da regiert eben nicht nur das genre-typische Gequietsche; für die geschundenen Ohren gibt’s hier und da auch mal heisere Growls sowie den einen oder anderen Schrei zu hören. In „The Journey“ wagt er sich gar an eine extreme Kopfstimme a la Ripper Owens, und das, ohne dabei abzustinken. Hut ab!
Eher weniger toll gelungen sind dagegen die beiden Balladen „Remember The Tragedy“ und „Come To Me“, bei denen sich der Fronter nicht wirklich auszeichnen kann. Aber ich will die Schuld da auch nicht ihm alleine geben, es liegt mit Sicherheit auch daran, dass diese Stücke einfach ekelhaft kitschig sind einem sofort den Zahn ziehen.

Insgesamt ist „Legacy Of Blood“ aber ein richtig gutes, wenn auch nicht übermäßig spektakuläres (Prog) Power Metal Album, das neben einem interessanten Thema auch musikalisch deutlich mehr Licht als Schatten vorzuweisen hat. Diese Europameister dürfen weitermachen!
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