Necroblaspheme - Destination: Nulle Part

Necroblaspheme - Destination: Nulle Part
Death Metal
erschienen am 11.04.2009 bei Agonia Records
dauert 36:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. All in Vain/All in Veins
2. After All
3. Descent's Genesis
4. 2h40 Am
5. Sorry for Us
6. ????>I
7. Wounded
8. Thoughs Close at End
9. Nameless

Die Bloodchamber meint:

''Franzosen, hasse ich, das sind miese Kanacken.'' So urteilte einst der Kapitän im Piratenspektakel ''Dotterbart'', doch das ist schon lange her, denn würde er Death Metal hören und die Knüppelbande NECROBLASPHEME aus Paris kennen, so würde sein Urteil sicherlich anders ausfallen. Die sind mit ihrer neuen Langspielrille 'Destination: Nulle Part' am Start und versohlen mir seit ein paar Tagen regelmäßig die Ohren.

NECROBLASPHEME nehmen absolut keine Gefangenen und brettern von Anfang an gehörig drauf los. Die Doublebass klingt etwas mechanisch und der Gesang erinnert mich stark an Bands wie PANZERCHRIST, was ja nur gut sein kann. Die CD zieht mich sofort in ihren Bann, klingen die Songs doch irgendwie sehr frisch. Hier wird nicht nur stumpf geballert, nein, die Musiker haben einen Plan und der wird knallhart durchgezogen. Stets um Abwechslungsreichtum bemüht, bieten die Stücke eigentlich alles, was man als Hörer modernen Death Metals gerne hat: Ein widerlich klingendes Organ des Fronters Yann, schroffe, tiefe Läufe des Gitarrenquälerduos Christophe und Lychar und ein mehr als solide auftretender Drummer Zoupa. All das verschmilzt zu einer absoluten Vollbedienung in Sachen Death Metal, denn es wird nicht langweilig und die Spritzigkeit geht über die relativ knappe Spielzeit von 36 Minuten nicht verloren. Vielleicht ist das auch das Geheimnis: Man kann die Scheibe ruhig mal zweimal nacheinander konsumieren ohne dabei gelangweilt die Skiptaste zu betätigen.

Als Freund ausgepfeilter Gitarrensoli muss ich zwar in die Röhre schauen, denn diese sind nicht zu finden, was aber dem Spaß keinen Abbruch tut, vermisst man doch das Gefiedel absolut nicht, denn die Songs versprühen auch so genug Aggressivität und Spielfreude.

An fünfter Stell findet sich mein absolutes Highlight, nämlich der Song, der auf den Namen 'Sorry For Us' hört. Dieser vereint alle Stärken der Franzosen: treibender Groove, halsbrecherische Breaks und einen Knüppelpart, der gediegen in ein ruhiges Ende übergeht. So muss das klingen, wenn man den Hörer nachhaltig beeindrucken wird.

Zum Schluss bleibt nur die Frage, ob NECROBLASPHEME die Chance bekommen, von einer größeren Hörerschaft entdeckt zu werden. Zu hoffen wäre es für diese französische Zerstörungsmaschine.

Ach ja, der Kapitän wird übrigens seines Amtes entledigt und muss mit einem Ruderboot das Weite suchen, womit bewiesen wäre, dass er Unrecht hatte.
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