More Than Life - Brave Enough To Fail (EP)

More Than Life - Brave Enough To Fail (EP)
Hardcore
erschienen in 2008 bei Anchors Aweigh Records
dauert 16:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Aperture
2. Faceless Name
3. In Hindsight
4. Never Ender
5. Brave Enough to Fail
6. Fear

Die Bloodchamber meint:

So schnell wie der Melodic Hardcore in den 80ern boomte, so plötzlich war er auch für eine gewisse Zeit wieder weg. Doch so langsam ist das Genre wieder im Kommen und dank Bands wie IGNITE oder RISE AGAINST auch einer breiteren Masse zugänglich. Eine Spur härter gehen die Briten von MORE THAN LIFE zu Werke, die auf ihrer Debüt-EP ihre seelische Verzweiflung kundtun wollen und damit vor allem an Truppen wie VERSE erinnern.

In etwas mehr als einer Viertelstunde bieten die Jungs aus Dodge City dem Hörer hier eine gelungene Melange aus Aggression, Melodie und Spannung. Die EP entpuppt sich als sehr abwechslungsreiche Angelegenheit, die mit starken Hooks für eine Menge Eingängigkeit sorgt und sich schnell im Gehör festsetzt. Fronter James keift mit seinem verzweifelt-screamenden Organ eine schöne Portion Wut ins weite Rund und eine verspielte Gitarrenarbeit sorgt für eine hohe Variabilität und Eigenständigkeit. Nach einem überraschend atmosphärischen Intro poltert „Faceless Name“ los und zeigt die musikalische Bandbreite der Band sehr schön auf. Mid- und Up-Tempo Passagen wechseln sich gekonnt ab, ein elegantes Break sorgt für einen abrupten Stimmungswechsel und mündet schließlich in ein sehr verträumt-melodisches Finish. Eine ähnliche Schiene fährt das für HC-Verhältnisse überraschend lange „Never Ender“. Den Hörer erwarten hier keine massiven Beatdowns, brachiale Moshparts oder eindimensionales Songwriting, sondern abwechslungsreiche Sounds und ein Gespür für feine Melodien.

MORE THAN LIFE haben mit ihrer EP ein sehr beachtliches Lebenszeichen gesetzt. Sicherlich werden Freunde harten Todesbleis oder ein ähnlich gelagertes Klientel nicht deswegen direkt den nächsten Laden einrennen müssen, aber für Anhänger coreartiger Klänge ist „Brave enough to Fail“ mehr als beachtlich und auf jeden Fall ein Antesten wert. Bleibt abzuwarten, ob die junge Band auch genügend Kondition für eine Full Length Platte hat.
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