The Claymore - Sygn

The Claymore - Sygn
Power Metal
erschienen am 21.11.2008 bei Black Bards Entertainment
dauert 42:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Angel's Assassination
2. Slaine the Almighty
3. Guardian of Time
4. Borderline
5. Eternal Glory
6. Sygn
7. Soulseeker
8. 27 Years
9. Dawn on the Road

Die Bloodchamber meint:

Seit fast 10 Jahren widmet man sich in Castrop-Rauxel unter dem Banner THE CLAYMORE bereits dem Power Metal. Demnächst steht die Veröffentlichung des dritten Albums an, dem nur noch der endgültige Mix zur Fertigstellung fehlt, aber hier gilt die Aufmerksamkeit erstmal noch dem bereits im November 2008 erschienen zweiten Album „Sygn“.

Obwohl das traditionelle Grundgerüst im ersten Moment eng gestrickt wirkt, versuchen die Zweihänderträger den Liedern neben einer eigenen Note auch ein wenig mehr Abwechslung als üblich zu verleihen. Getragene hymnische Passagen münden deshalb mal in einen etwas härteren, mittelschnellen Galopp oder es gibt ein wenig moderneren Groove, der nicht mit dem im klassischen Metal verbreiteteren Schunkelrhythmus zu verwechseln ist. („Guardian Of Time“). Das bringt auf der einen Seite Ohrwürmer wie den Mitsinger „Slaine The Allmighty“ und vor allem das nochmal aus Kiste gekramte und neu arrangierte, schwungvolle & einprägsame „Eternal Glory“ hervor. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Reihe Lieder, die selbst nach einigen Durchgängen immer noch ziemlich unauffällig und nicht wirklich hängen bleiben.

Immerhin gelingt es THE CLAYMORE mit eigener Note insofern zu punkten, dass man die Band ziemlich gut blind identifizieren kann. Das liegt natürlich auch an der Stimme von Sänger Andreas, dessen hoher, mit eigener Note behafteter Gesang in einigen Tonlagen zwar leicht die Nerven strapazieren kann, was hier jedoch nicht rein negativ gemeint ist, weil er so auf jeden Fall Eindruck hinterlässt. Ein bisschen mehr Variabilität in der Stimmfarbe oder der Art seines Gesangs wäre bei den Tempowechseln der Musik, die meist einen Emotionsumschwung mit sich bringen, aber schon wünschenswert, denn vor allem in den aggressiver intendierten Passagen deutet sein Gesang diesen Wechsel eher an, als ihn in gleichem Maß wie die Instrumente mitzutragen.

Die Produktion, die wie die Aufnahmen selbst im bandeigenen Studio vorgenommen wurde, ist eben aus diesem Grund natürlich nicht weltberühmt, braucht sich aber nicht vor ähnlichen Geschichten zu verstecken. Ein etwas satterer Schlagzeugsound und insgesamt etwas mehr Fülle hätte in meinen Augen zwar schon drin sein können, aber die eher basische und so auf ihre Weise harmonische Mischung steht „Sygn“ insgesamt durchaus gut zu Gesicht.

Neben den bereits erwähnten Liedern ebenfalls geeignet für einen guten ersten Eindruck von THE CLAYMORE sind der Titeltrack „Sygn“ und das abschließende, flotte „Dawn On The Road“, selbst wenn dieses durch seine rockige Note nicht hundertprozentig repräsentativ für das Album ist. Wer seinen traditionellen Metal nicht zu kompliziert und nicht zu wüst mag oder etwas mit CUSTARD anfangen kann, die geographisch und wertungstechnisch nah bei den Zweihänderträgern liegen, darf THE CLAYMORE ruhig ein wenig seiner Aufmerksamkeit schenken.
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