Impavida - Eerie Sceneries

Impavida - Eerie Sceneries
Black Metal / Ambient
erschienen am 14.11.2008 bei Ván Records
dauert 45:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Into Empty Spheres
2. Dysmorphic
3. Dark Skies
4. Watching The World Through The Pale Eye Of An Unborn Child
5. Ashes Of Me
6. Traumata

Die Bloodchamber meint:

Ursprünglich war der Plan des Unterzeichners dieser Zeilen, ebendiese Rezension mit dem Gedanken zu beginnen, dass Original und Plagiat manchmal leicht, manchmal wiederum schwer zu unterscheiden sind und es in diesem Fall hier eigentlich recht einfach sei. Doch gerade eben entschied er sich, den Volksmund zu befragen, denn der ist weise und großherzig und nie um einen knackigen Rat verlegen. Und so schlug der Volksmund folgendes geflügeltes Wort vor: „Gut gemeint heißt nicht immer gut gemacht“. Und so frohlockte der Unterzeichner innerlich und ward dem Volksmund zu Dank verpflichtet, denn besser kann man die Essenz dieses Werkes nicht auf den Punkt bringen.

IMPAVIDA sagen von sich selbst, dass man keine Informationen über sie braucht und rücken auch keine raus. Mit anderen Worten, die pissigen Popelfresser von der Presse hat es nicht zu interessieren, und zwar alles. Nun gut. Immerhin ist zu erfahren, dass es sich um ein deutsches Duo handelt, welches nach eigenen Angaben (oder denen des Labels) seine Seele dem Ambient Black Metal verschrieben hat. Dabei verströmen sie eine ungeheure Melancholie, durchsetzt mit depressiven Strängen, und da hört der Spaß bekanntermaßen volle Möhre auf. Wir kommen nun zur Einleitung und dem Volksmund zurück. Ihr kennt doch alle den Film „Stirb langsam“ und zwar den ersten Teil. Bruce Willis in einer seiner besten Rollen, Reginald VelJohnson mimt nicht gerade den Supperbullen, aber immerhin einen ehrlichen Cop und gemeinsam bekämpfen sie den Bösewicht, der eine im Kugelhagel, der andere in sicherer Entfernung. Stellt euch diesen Film jetzt bitte mit Oliver Geißen und Roberto Blanco in den Hauptrollen vor! Langweilig, spannungsarm, bisweilen tragisch komisch. Jetzt transformiert diesen Vergleich auf die Kategorisierung Ambient Black Metal und schon habt ihr eine ungefähre Vorstellung davon, was ich über „Eerie Sceneries“ denke. IMPAVIDA machen ihre Sache ja nicht per se schlecht. Der Einsatz von gesprochenen und geflüsterten Passagen ist grundsätzlich genauso wenig verkehrt wie die mehr oder minder dezente Verwendung von Keyboards, doch die Songs sind einfach nur zu lang, vorhersehbar, gleichförmig, zu lang, undifferenziert und der Sound ist auch nicht gerade eine Offenbarung, auch wenn ich mir bewusst bin, dass das bei dieser Form von Musik keine zwingende Voraussetzung für eine große Schar an Fürsprechern ist. So wird der eigene Körper schnell vom Zwang befehligt, sich das nächste Lied zu Gemüte zu führen, doch wenn man einmal hinter das Schema gestiegen ist, sinkt die Motivation drastisch, sich die Scheibe noch mal und noch mal anzuhören, um die mit Sicherheit übergangenen Elemente in der Musik nun zu entdecken.

Diese Art von Musik erhaltet ihr bei anderen Bands in vielfach besserer Form, so dass ich zu einem Kauf nicht raten kann. Ván versuchen zu retten, was noch zu retten ist, indem sie die Veröffentlichung in einem echt schicken, rauen und düsteren Digipack auf den Markt werfen. Allerdings, ich bleibe skeptisch.
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