Beim Namen GHAMOREAN fallen mir als kleinem Star Wars-Fan sofort Gamorreaner ein. Das sind Viecher, die mehr Muskeln als Verstand haben und bei ihrer Erscheinung an rasierte Wildschweine erinnern, die aufrecht gehen können (Einer von denen taucht in Episode VI in der Festung von Jabba the Hutt auf). Bevor ich aber in mein geliebtes Star Wars Universum abdrifte, stelle ich nur noch einen kurzen Zusammenhang zwischen den fiktiven Prügeltieren und der schwedischen Band her: Bei beiden gibt’s ordentlich was auf die Fresse.

Auf dieser CD findet der Hörer feinsten schwedischen Death Metal, der mit Black Metal angereichert wurde. Kompromisslose Härte stößt auf filigran ausgearbeitete Songstrukturen. Die Songs sind hart und direkt, aber dennoch durchdacht, so dass sie niemals einen Durchhänger zum Vorschein kommen lassen. Virtuos wurden süchtigmachende Hooklines eingebaut, die einem das Hören im wahrsten Sinne des Wortes zum Genuss machen. Meist operieren GHAMOREAN im uptempo Bereich, wobei sie sich allerdings nie in der Geschwindigkeit verlieren, sondern immer zum richtigen Zeitpunkt den Fuß vom Gas nehmen und mit fast schon progressiven Soli die letzten Details zum Ausdruck bringen. Von BLOODBATH bis BEHEMOTH fallen einem andere Bands ein, die diese Art Metal in die Perfektion treiben und ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass diese Jungs hier in der selben Liga spielen können.
Über die Produktion will ich gar nicht viel Worte verlieren; bombastisch und staubtrocken sorgt sie dafür, dass der Lauschangriff unter perfekten Rahmenbedingungen erfolgen kann. Und wenn ich bedenke, dass sie in Eigenregie seitens der Band gefertigt wurde, kann ich nur meinen Respekt zollen.

Für mich ist diese Scheibe eine der besten bisher in diesem Jahr und ein richtiger Kracher in jeder Death Metal Sammlung.