The Puritan - Lithium Gates
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Opposite the Fireplace - The Wall of Shotguns
2. Stars Above Us Are All Evil
3. Sulphur-Coloured Clouds Are Hurrying Through the Lithium Gates
4. Sepulchral God Holding a Speech for the Moribund
5. Those Who Sow in Tears Shall Reap in Joy
6. Breathing Room
7. It Is Your Own Decision to Respect Life
8. Why Did You Say That Summer Was Dying?
9. We Have to Be Awake When They Come
10. Touch of Kindness Knows No Kingdom
11. Blue and Purple Lesson in Love
Die Bloodchamber meint:
Das Ende von REVEREND BIZARRE treibt mittlerweile hörbar Früchte: Während sich ein Teil der Weihegemeinschaft mit LORD VICAR eher traditionell die Zeit vertreibt, kämpft der singende Bassist Albert derzeit an mehreren Fronten. Eines seiner bisherigen Nebenprojekte hört auf den Namen THE PURITAN und brachte es in den vergangenen vier Jahren auf zwei EPs, die man nun - im Vorfeld einer neuen Scheibe - als Paket unter dem Namen "Lithium Gates" zusammengefasst hat.
Musikalisch beerben die zwischen 2005 und 2008 entstandenen Kompositionen die quälendsten Schattierungen des Reverends: Es gibt äußerst reduziertes und nur geringfügig variiertes Riffing vor nicht unbedingt hektischem Schlagwerk, diverse Samples aus dem Kriegsfundus, dazu die gewohnt pathetischen Beschwörungen des Hexenjägers, die insgesamt allerdings hinter den rein instrumentalen Teilen zurückstehen. Besonders deutlich wird das in den Stücken der zweiten EP, die in ihrem monotonen Fluss durchaus an den Nerven zerren und nach meinem Dafürhalten des Öfteren den schmalen Grat der Stimmungsmalerei überschreiten - so mancher Verweis in Richtung postapokalyptischer Drone- oder Sludgemonster läuft hier am Ende eben doch nur ins Distortion-Nirvana.
Interessanter und in gewisser Hinsicht traditioneller sind da die Stücke des selbstbetitelten Debüts, die zwar ebenfalls weit entfernt von klassischen Songstrukturen sind, aber doch einen deutlichen Spannungsbogen aufweisen. So schleicht sich zwischen die zermarterten Kadaver "The Stars..." und "The Sepulchral God..." auch mal ein etwas flotterer Fünfminüter ein, während das melodisch-karge Instrumental "Those Who Sow In Tears..." seine fast acht Minuten allein mit Gitarre, Bass und Keyboard bestreitet. Die dabei erschaffene Atmosphäre bietet dem Hörer einen angenehmen Kontrapunkt zur bitterbösen, ja sarkastischen Ignoranz, die aus den übrigen Stücken kriecht: Eiter, Stahl und saurer Regen dürften treffliche Assoziationen des Gebotenen sein, das sich sozusagen mit schwärendem Fleisch durch den Fallout schleppt.
Fett wird der Braten schließlich durch den basslastigen und bisweilen enorm verzerrten Sound, welcher das widrige Gebräu mit Nachdruck in Richtung Magen pumpt: Die Zwangsfütterung ungarischer Mastgänse findet hier ihre akustische Entsprechung, was dem Material in gewisser Weise gut zu Gesicht steht.
Insgesamt also eine zweischneidige Angelegenheit: Wer die lebensfeindlichen Momente von REVEREND BIZARRE schätzt und zugunsten morbider Inszenierung auf konkrete Songstrukturen verzichten kann, darf von THE PURITAN eine ebenso anstrengende wie befriedigende Vollbedienung erwarten. Wer seinen Doom eher traditionell oder zumindest einigermaßen zugänglich bevorzugt, sollte von den nahtlos ineinander übergehenden 70 Minuten besser die Finger lassen - für den Hörer scheint das egozentrische Monster "Lithium Gates" nämlich bisweilen nicht allzu viel übrig zu haben.
Aufgrund der stark schwankenden und vom jeweiligen Umfeld abhängigen Wirkung der Scheibe unterbleibt hier eine zählbare Wertung. Für mich ist zwischen 5 und 8 Punkten alles drin, weswegen ich zur abschließenden Meinungsbildung lieber auf eine Myspace-Fanseite verweise:
www.myspace.com/thelithiumgates
Musikalisch beerben die zwischen 2005 und 2008 entstandenen Kompositionen die quälendsten Schattierungen des Reverends: Es gibt äußerst reduziertes und nur geringfügig variiertes Riffing vor nicht unbedingt hektischem Schlagwerk, diverse Samples aus dem Kriegsfundus, dazu die gewohnt pathetischen Beschwörungen des Hexenjägers, die insgesamt allerdings hinter den rein instrumentalen Teilen zurückstehen. Besonders deutlich wird das in den Stücken der zweiten EP, die in ihrem monotonen Fluss durchaus an den Nerven zerren und nach meinem Dafürhalten des Öfteren den schmalen Grat der Stimmungsmalerei überschreiten - so mancher Verweis in Richtung postapokalyptischer Drone- oder Sludgemonster läuft hier am Ende eben doch nur ins Distortion-Nirvana.
Interessanter und in gewisser Hinsicht traditioneller sind da die Stücke des selbstbetitelten Debüts, die zwar ebenfalls weit entfernt von klassischen Songstrukturen sind, aber doch einen deutlichen Spannungsbogen aufweisen. So schleicht sich zwischen die zermarterten Kadaver "The Stars..." und "The Sepulchral God..." auch mal ein etwas flotterer Fünfminüter ein, während das melodisch-karge Instrumental "Those Who Sow In Tears..." seine fast acht Minuten allein mit Gitarre, Bass und Keyboard bestreitet. Die dabei erschaffene Atmosphäre bietet dem Hörer einen angenehmen Kontrapunkt zur bitterbösen, ja sarkastischen Ignoranz, die aus den übrigen Stücken kriecht: Eiter, Stahl und saurer Regen dürften treffliche Assoziationen des Gebotenen sein, das sich sozusagen mit schwärendem Fleisch durch den Fallout schleppt.
Fett wird der Braten schließlich durch den basslastigen und bisweilen enorm verzerrten Sound, welcher das widrige Gebräu mit Nachdruck in Richtung Magen pumpt: Die Zwangsfütterung ungarischer Mastgänse findet hier ihre akustische Entsprechung, was dem Material in gewisser Weise gut zu Gesicht steht.
Insgesamt also eine zweischneidige Angelegenheit: Wer die lebensfeindlichen Momente von REVEREND BIZARRE schätzt und zugunsten morbider Inszenierung auf konkrete Songstrukturen verzichten kann, darf von THE PURITAN eine ebenso anstrengende wie befriedigende Vollbedienung erwarten. Wer seinen Doom eher traditionell oder zumindest einigermaßen zugänglich bevorzugt, sollte von den nahtlos ineinander übergehenden 70 Minuten besser die Finger lassen - für den Hörer scheint das egozentrische Monster "Lithium Gates" nämlich bisweilen nicht allzu viel übrig zu haben.
Aufgrund der stark schwankenden und vom jeweiligen Umfeld abhängigen Wirkung der Scheibe unterbleibt hier eine zählbare Wertung. Für mich ist zwischen 5 und 8 Punkten alles drin, weswegen ich zur abschließenden Meinungsbildung lieber auf eine Myspace-Fanseite verweise:
www.myspace.com/thelithiumgates
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