HOUSEMASTER sind zurück und haben sich im Vergleich zum Vorgänger in mehrfacher Hinsicht umorientiert. Die von Kollege Hauptmann vermutete Völkerverständigung wird jetzt nur noch musikalisch umgesetzt, denn Liedtitel wie Lyrics sind allesamt in englischer Sprache gehalten. Zudem hat mit Furio Buranella ein neuer Mann an den Kesseln Platz genommen, der leider die Möglichkeiten seines Nachnamens pseudonymtechnisch nicht ausgereizt hat, aber der In-your-face-Brotaufstrich Brutanella wäre vielleicht auch zu albern gewesen…

Rein von der Beschreibung des Vorgängers ausgehend gibt es auch eine musikalische Steigerung bei den Italienern. Der Gesang zwischen saurer Normalstimme, ein bisschen Thrashshouting und ein paar Growls ist zwar immer noch nicht toll, hat aber einen gewissen Charme, der gut zum Demosound von „J.B.“ passt. Etwas Ähnliches lässt sich auch über alle anderen HOUSEMASTER sagen. Wirklich toll ist eigentlich nichts, aber man macht einen soliden Job. Die leicht in Richtung frühere TESTAMENT schielenden Gitarren kreieren einige eingängige Passagen, und bis auf den etwas nervigen „Electrical Saint“ Ruf im gleichnamigen Song kann man sich jedes Lied gut anhören.

Es fehlt ein bisschen Spannung, ein bisschen Power, ein bisschen originelles Songwriting und das Artwork mit der angekohlten LP im Hintergrund ist auch nicht wirklich berauschend, aber ganz ordentlich ist „J.B.“ schon. In den tiefen 80ern wäre die Band womöglich um einiges besser weggekommen, aber die Konkurrenz ist mittlerweile schier zahllos, und da muss man einfach ein paar Schippen mehr ins Feuer packen.
Wer seinen Thrash leicht rumpelig und in bodenständiger Demoqualität mag, darf jedoch ruhig mal auf der HOUSEMASTER Seite vorbeischauen.