Helvegr - Im Mondschein

Helvegr - Im Mondschein
Black Pagan Metal
erschienen am 19.12.2008 bei Asatru Klangwerke
dauert 18:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Im Mondschein
2. Wolfszorn
3. In die Schlacht
4. Einsamer Wanderer
5. Blut der Ahnen
6. Das Sauflied

Die Bloodchamber meint:

Hat sich mal eigentlich jemand ernsthaft Gedanken dazu gemacht, wie widersinnig die Bezeichnung „naturverbundener Black Metal“ (gut, das Label spricht von „Tonkunst“, aber das scheint eher der Scheu vor englischen Wörtern zuzurechnen zu sein) ist? Weil, Black Metal, das muss sich HELVEGR gefallen lassen, spielen sie schon. Irgendwie.

Beim Intro schießt einem sofort der Name BURZUM in den Kopf, denn selbiges besteht aus schlichten Keyboardtönen, und das ist schon die netteste Formulierung, die man finden kann. Das folgende „Wolfszorn“ ist ein von einer geifernden Stimme geprägtes Stück, welches einfach nur unsagbar leise (!!!) ist. Überhaupt ist die Produktion totale Asche und würde wohl selbst Bands wie DARKTHRONE und deren Jünger ein Kopfschütteln entlocken. Somit ist das Lied trotz des bisweilen recht schnellen Schlagzeugs eher harmlos, woran die ebenfalls nicht gerade raffinierten Keyboardpassagen nicht ganz unschuldig sind. Ein klein wenig bergauf geht es mit „In die Schlacht“, bei dem immerhin auch mal klarer Gesang erklingt und auch durch die Melodieansätze so etwas wie heidnisches Gefühl aufkommt, obgleich es den Deutschen auch damit nicht gelingt, die Schindeln vom Dach zu holen. „Einsamer Wanderer“ ist das mit Abstand beste Stück des Albums, leider auch das, welches am weitesten von Black Metal entfernt ist, da es lediglich auf Akustikgitarre, Violine und dem wirklich passenden Gesang einer Frau baut und damit an beispielsweise an CARVED IN STONE erinnert; sehr entspannt und wirklich klasse. „Blut der Ahnen“ ist wieder typisches Geschepper, scheinbar ohne Sinn und Verstand hingeprügelt. Das hat nichts mit Brutalität, Härte und dergleichen zu tun, sondern einfach nur mit mangelnden Ideen. Das gibt es anderswo viel, viel besser. Das „Sauflied“ ist dann wohl jenes, welches laut Infozettel zum Mitgröhlen einladen soll. Nun ja, ein gekeifter/gekreischter Refrain schießt dann trotz der vorhandenen Ansätze weit am Ziel vorbei.

Wer sich „Im Mondschein“ kauft, erhält eine Platte, mit der er nicht mal den Pfarrer auf der Taufe des Nachbarkindes erschrecken kann, wer nicht, hat alles richtig gemacht.
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