Die Russen OLD WAINDS präsentieren uns mit ihrem aktuellen Album „Death Nord Kult“ einmal mehr lupenreinen traditionellen Black Metal im Stile der Frühneunziger. Seit 1995 geistert die Truppe nun schon durch die Szene und bekam für ihre Musik stets großes Lob verliehen. Und auch der aktuelle Longplayer zeigt auf, warum dies so ist.

OLD WAINDS gehen schnörkellos, eisig und rau zu Werke, vergessen dabei aber nie, schlüssige und spannende Songs zu kreieren. Die frostige Atmosphäre, die bei Stücken wie „Once Moonligth…“ oder aber „Bloodstained“ aufkommt, ist fantastisch. Der düstere Grundcharakter der Stücke wird durch die auf russisch vorgetragenen Texte noch verstärkt, klingt die Artikulation der Sprache in Verbindung mit der brutalen und aggressiven Musik doch wirklich unheimlich, seltsam andersartig und auch Angst einflößend.

Ein Song wie „Born In The Freezing Dark“ dürfte all jene verzücken, für die es nach wie vor ein Skandal ist, dass DARKTHRONE heute nicht mehr so klingen wie zu „A Blaze In The Northern Skies“ Zeiten. Aber auch frühe MAYHEM schimmern immer wieder durch die Songs hindurch.

Die Produktion ist wie zu erwarten rau, jedoch nicht amateurhaft ausgefallen. Sie hält die Balance zwischen Räudigkeit und Differenziertheit. Man kann die einzelnen Instrumente also gut voneinander unterscheiden und die einzelnen Songs kommen alles andere als drucklos aus den Boxen geschossen.

Auf wunderbare Art und Weise lassen OLD WAINDS die Kälte ihrer Heimatregion in ihre Kompositionen einfließen. So wird auf „Death Nord Kult“ Black Metal in Reinkultur zelebriert. Und dies schaffen OLD WAINDS, ohne dass der Hörer das Gefühl hat, jedes Riff schon tausendmal gehört zu haben. Bei der heutzutage stattfindenden Überflutung des Black Metal Marktes ein absoluter Pluspunkt.