Chicks With Guns - On Your Mind (EP)

Chicks With Guns - On Your Mind (EP)
Rock
erschienen am 03.12.2008 bei Red Pulse Records
dauert 14:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Love At First Sight
2. Bullshit Boulevard
3. On Your Mind
4. Love Is A Game

Die Bloodchamber meint:

Ich gucke mir so das Cover von dieser EP an und glaube fest daran, die neue Scheibe der DIXIE CHICKS in der Hand zu halten. Musikalisch war das weit gefehlt, rein geschlechtertechnisch schon näher dran - doch dazu später.
Während sich die Scheibe das erste Mal präsentieren darf, lese ich mir den Promozettel durch und mehr und mehr beschleicht mich das Gefühl, hier eine Band aus Ikea-Auszubildenden gefunden zu haben. Teddy, Linus, Kristoffer und Karl-Wilhelm heißen die Jungs, wobei es sich hier auch genauso gut um verschiedenfarbige Bademattenmodelle der schwedischen Möbelhauskette handeln könnte. Und das Wort "Jungs" ist auch mit Vorsicht zu genießen, denn ich blättere um und sehe vier mäßig hübsche Mädels vor mir. Oder doch Jungs? Näää, Mädchen! Oder?...

Laut Zettel sollen die "girlie-looking little boys" Post-Glamrock machen, was auch immer das sein soll. Ich widme mich nach dem Leseschock erstmals der Musik und entdecke – naja, nichts wirklich Bewegendes.
Langweiliger Standardrock mit schrammeligen Gitarren und ultracooler 80er-Attitüde, die allerdings bei diesen Emo-Nachbauten schlechter rüber kommt, als Johannes Heesters Versprechen, seinen nächsten Geburtstag nicht zu feiern, eiert so an mir vorbei, wie das dreirädrige Auto aus Mister Bean.
Was hier erreicht werden sollte, ist wohl klar: Partystimmung, und sexy Rockmasche im Zeitalter des Crazy Frogs und Metalcorebooms. Doch mit purer Banalität und profanen Songtiteln wie "Love Is A Game" oder "Love At First Sight" überzeugt man keinen dummen Hund.

Was sich stellenweise nach JUDAS PRIEST, BLACK SABBATH oder sogar THE OFFSPRING anhört, ist ein unterdurchschnittlich langweiliges Stück Musik geworden. Schade um die wohl jungen Musiker(innen?), die sicherlich einiges an Mühe aufgebracht haben. Technisch sind die vier Lieder nicht übel und auch die Produktion kann überzeugen. Wie es die Band allerdings auf so europaweit namhafte Festivals wie das „Säljerydsfestivalen“, das „Olsmässan“ oder das allerorten bekannte „Karl-Oskardagarna“ gebracht hat, weiß ich nicht (ich habe noch nie einen von diesen Namen vorher gehört).

Vielleicht fehlt mir der Bezug zu der Zeit, die die Band wieder aufleben lassen will, denn immerhin war die Mauer schon fast gefallen, als ich geboren wurde. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand vor 25 Jahren diese öde Musik gut gefunden hätte. Von mir gibt’s daher nur ein paar Ehrenpunkte und damit ist auch Schluss.
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