Polar Bear Club - Sometimes Things Just Disappear

Polar Bear Club - Sometimes Things Just Disappear
Rock
erschienen am 13.02.2009 bei Bridge Nine Records
dauert 39:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Eat Dinner, Bury the Dog and Run
2. Hollow Place
3. Bug Parade
4. Another Night in the Rock
5. Burned out in a Jar
6. As 'Twere the Mirror
7. Tried
8. Our Ballads
9. Heart Attack at Thirty
10. Convinced I'm Wrong

Die Bloodchamber meint:

Es ist doch immer ärgerlich, wenn eine Band irgendwo ein Talent hat und das einfach nicht nutzt. So verhält es sich bei meinem aktuellen Fall POLAR BEAR CLUB, die mir mit ihrer neuesten Konstruktion „Sometimes Things Just Disappear“ imponieren wollen. Die Eisbärenkapelle aus Amerika hat sich dem Rock verschrieben, wobei das mit Vorsicht zu genießen ist.

Denn bei dieser Band besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen musikalischem und gesangstechnischem Teil. Während die Gitarrenfraktion recht softe und simple Riffs daherdudelt, die oftmals Pop-Punk-Rock Charakter haben und der Schlagzeuger dazu eher langweiliges, radiotaugliches Standarddrumming produziert, ist der Sänger auf einer ganz anderen Frequenz.
Was der Junge da von sich gibt ist ein Scheusal, was sich nach dem Geschrei eines Eisbären mit minimal 3,5 Promille anhört. Dabei hat seine Gesangslinie ungefähr so viele Höhen und Tiefen, wie ein indonesisches Reisfeld in der Regenzeit. Um es mal konkret auszudrücken: Er macht mit seinem Gegröle alles, was an musikalischen Ideen brauchbar scheint, vollkommen zunichte.

Mir persönlich dümpelt die Musik zu oft im langsamen Tempo dahin. Das hat teilweise sogar ein bisschen Grunge-Charakter und erinnert stellenweise an NIRVANA oder die SMASHING PUMPKINS. Hier und da wird aber auch mal aufs Gaspedal gedrückt, dann werden Erinnerungen an THE OFFSPRING oder GREEN DAY wach.
Hier und da blitzt dann mal eine nette Melodie auf und der eine oder andere Hook bleibt beispielsweise bei „Hollow Place“ oder „Another Night In The Rock“ im Ohr. So geht es auch. Aber letztendlich kommt eben immer dieses gesangliche Etwas daher und das Gesamtwerk wirkt von der einen auf die andere Sekunde vollkommen unstimmig.

Ich gewinne der Scheibe bis zum Ende und auch nach mehrmaligem Hören so gut wie nichts ab, denn die Güte der Musik steht in keinem annehmbaren Verhältnis zum Gesang. Schade eigentlich, denn mit einem fähigen Sänger, der auch mal von laut auf leise geschweige denn gefühlvoll umschalten könnte, würde die Band sicherlich nicht nur bei mir einige Pluspunkte gut machen, sondern auch einer recht breiten Masse an Zuhörern gefallen. So allerdings ging der Clou des Eisbärenklubs in die Hose. Einzige Hoffnung: Das Zweitwerk könnte „Sometimes Vocalists Just Disappear“ heißen.
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