Ebenso wie auf das CRESCENT SHIELD-Zweitwerk habe ich mich auch auf ein neues Lebenszeichen von AVIAN, der Band um Ex-BALANCE OF POWER-Röhre Lance King und Ex-MEGADETH-Bassist Dave Ellefson gefreut; hatte doch auch das spacige Debüt sich damals fest in mein Musikherz eingebrannt. Und das scheint sich mit dem Nachfolger nicht anders zu verhalten, wie der fast achtminütige, titelgebende Opener suggerieren will.

Die spacigen Klangfarben spielen auch bei „Ashes And Madness“ wieder eine große Rolle, dazu die musikalische Untermalung in CRIMSON GLORY/DREAM THEATER/QUEENSRYCHE-Manier plus die wieder einmal großartige, charakteristische Stimme des ehemaligen BALANCE OF POWER-Frontmanns. Und beim zweiten Song „The Lost And Forsaken“ kommt einem gerne auch mal der Name SAVATAGE in den Sinn (Mittelpart). Und wie die genannten Größen schaffen es auch AVIAN, Melodien im Sekundentakt an den Mann zu bringen.

Leider aber geht dem Album ab der Halbzeit etwas die Puste aus, so dass Songs wie „Beyond The Hallowed Gates“ (mit etwas seltsamem Gesang) und „Thundersoul“ zwar immer noch als überdurchschnittlich gut, aber nicht als großartig zu bezeichnen sind. Irgendwie fehlt dabei eine Kleinigkeit; etwas, das den Vorgänger zu einem wirklichen Killer gemacht hat. Vielleicht auch einfach nur mehr Songs vom Kaliber des brillianten Rausschmeißers „Time And Space Part II“, der all die Stärken der Band in 10 großartige Minuten verpackt.