Rough Silk - A New Beginning
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Temple Of Evil
2. Home Is Where The Pain Is
3. Reborn To Wait
4. The Roll Of The Dice
5. When The Circus Is Coming To Town
6. Sierra Madre
7. A New Beginning
8. Warpaint
9. Black Leather
10. We've Got A File On You
11. Deadline
12. We All Need Something To Hold On In This Life
13. A Song For Hilmer
Die Bloodchamber meint:
Pünktlich zum 20. Bandjubiläum sind ROUGH SILK von Sänger, Keyboard und Gitarrist Ferdy Doernberg, der vielen wahrscheinlich besser von seinem Mitwirken bei AXEL RUDI PELL bekannt ist, mit neuen Mitstreitern wieder ins Leben gerufen worden. Leider sind die Jahre seit dem letzten Album nicht ereignislos verstrichen, denn Gründungsmitglied Hilmer ist 2006 verstorben. Ihm ist das letzte Lied gewidmet.
Waren mir ROUGH SILK vor allem mit dem Album „Mephisto“ noch dunkel im Hinterkopf, hat mich dieser Neuanfang im ersten Moment auf dem falschen Fuß erwischt, weil er so gar nicht nach dem Erwarteten klingt. Der Beginn mit „Temple Of Evil“ ist nicht spektakulär aber solide, doch die seltsam trockene Produktion sorgt für erste Irritationen, weil es ihr nicht gelingt eine richtige Verbindung herzustellen, weder bei den Instrumenten untereinander noch zwischen Instrumenten und Gesang. Die Keyboardeinlage hinterlässt leichten Sixties Flair und Ferdy verdient, wie später noch einige Male, den Udo Dirkschneider-Gedächtnispreis für ein paar Töne, die er seiner Kehle entgrollt.
Es folgt mit „Home Is Where The Pain Is“ ein Lied, das dafür geschaffen scheint, im Refrain mit den Saiteninstrumenten in guter ZZ Top Manier zu winken, bevor in „Reborn To Wait“ rau angefangen wird, um das Lied in unglaublich süßlich-anschmiegsamem und gleichzeitig unwiderstehlichem Refraingesang aufgehen zu lassen, bevor eine gesprochene Einlage erfolgt. Bei dem zwischen Pathos und Feuer schwankenden „Roll Of The Dice“ fällt dann endlich der Würfel und der Begriff, der das Album in einem Wort beschreibt, blinkt in Gedanken auf wie eine meterhohe Leuchtreklame: Nostalgie!
Jedes Lied ist sehr eingängig, auch weil es immer wieder kleine Stellen gibt, die dem Hörer irgendwoher bekannt vorkommen. Während man davon angesteckt in Erinnerungen schwelgt, kommt aus dem Nichts der große Schunkelkracher „When The Circus Is Coming To Town“, der sich mit mehr als einem zwinkernden Auge dem Groupietum annimmt, und dann beginnt das nächste Lied (zum Glück kein Cover!) mit Wolfsgeheul und Akustikparts, bevor dem Gaul die Sporen gegeben werden wie nie zuvor.
Im Endeffekt sorgen diese Sprünge dafür, dass dem Album als Ganzes ein wenig die Kohärenz und Logik fehlt. Man weiß zwar immer, dass gerade ROUGH SILK läuft, aber wenn man es nicht besser wüsste, würde man nicht alle Lieder dem gleichen Album zuordnen. Nach nostalgisch-pathetischen Liedern mit mehr oder weniger treibenden Parts, kommen auf einmal Spaß-Trink-Schunkellieder. „Black Leather“ verbindet sogar beide Stimmungen, bevor mit „We’ve Got A File On You“ das große Humpenstemmen ausgerufen wird. Wenn die Stimmungswechsel nicht gar so groß wären, könnte man sie als gelungene Auflockerung ansehen. Doch die Wechsel aus Ernst und Spaß sind zu groß. In meinen Augen hätte ein nacheinander Platzieren der ähnlich gelagerten Lieder diesen Effekt zumindest einschränken können.
Vielleicht liegt es im Wesen eines Neuanfangs, dass die Maschine noch nicht ganz einwandfrei läuft und ein roter Faden für den Hörer eher schwer auszumachen ist. So pendelt ROUGH SILK zwischen den Welten: mal rockiger; mal metallischer; mal lustig; mal bierernst; mal nostalgisch und mal dirkschneiderig.
„A New Beginning“ balanciert in vielen Liedern haarscharf an der Grenze zwischen Gänsehaut und Fremdschämen, so dass sich potentielle Interessenten vor dem Kauf auf jeden Fall ein paar Höreindrücke gönnen sollten. Ich kann mich dem Zauber, der vielen Melodien und Liedern innewohnt, nicht entziehen und werde das Album sicher noch einige Male rotieren lassen, aber mehr als 7 Punkte mag ich auch wegen der Produktion nicht vergeben.
Waren mir ROUGH SILK vor allem mit dem Album „Mephisto“ noch dunkel im Hinterkopf, hat mich dieser Neuanfang im ersten Moment auf dem falschen Fuß erwischt, weil er so gar nicht nach dem Erwarteten klingt. Der Beginn mit „Temple Of Evil“ ist nicht spektakulär aber solide, doch die seltsam trockene Produktion sorgt für erste Irritationen, weil es ihr nicht gelingt eine richtige Verbindung herzustellen, weder bei den Instrumenten untereinander noch zwischen Instrumenten und Gesang. Die Keyboardeinlage hinterlässt leichten Sixties Flair und Ferdy verdient, wie später noch einige Male, den Udo Dirkschneider-Gedächtnispreis für ein paar Töne, die er seiner Kehle entgrollt.
Es folgt mit „Home Is Where The Pain Is“ ein Lied, das dafür geschaffen scheint, im Refrain mit den Saiteninstrumenten in guter ZZ Top Manier zu winken, bevor in „Reborn To Wait“ rau angefangen wird, um das Lied in unglaublich süßlich-anschmiegsamem und gleichzeitig unwiderstehlichem Refraingesang aufgehen zu lassen, bevor eine gesprochene Einlage erfolgt. Bei dem zwischen Pathos und Feuer schwankenden „Roll Of The Dice“ fällt dann endlich der Würfel und der Begriff, der das Album in einem Wort beschreibt, blinkt in Gedanken auf wie eine meterhohe Leuchtreklame: Nostalgie!
Jedes Lied ist sehr eingängig, auch weil es immer wieder kleine Stellen gibt, die dem Hörer irgendwoher bekannt vorkommen. Während man davon angesteckt in Erinnerungen schwelgt, kommt aus dem Nichts der große Schunkelkracher „When The Circus Is Coming To Town“, der sich mit mehr als einem zwinkernden Auge dem Groupietum annimmt, und dann beginnt das nächste Lied (zum Glück kein Cover!) mit Wolfsgeheul und Akustikparts, bevor dem Gaul die Sporen gegeben werden wie nie zuvor.
Im Endeffekt sorgen diese Sprünge dafür, dass dem Album als Ganzes ein wenig die Kohärenz und Logik fehlt. Man weiß zwar immer, dass gerade ROUGH SILK läuft, aber wenn man es nicht besser wüsste, würde man nicht alle Lieder dem gleichen Album zuordnen. Nach nostalgisch-pathetischen Liedern mit mehr oder weniger treibenden Parts, kommen auf einmal Spaß-Trink-Schunkellieder. „Black Leather“ verbindet sogar beide Stimmungen, bevor mit „We’ve Got A File On You“ das große Humpenstemmen ausgerufen wird. Wenn die Stimmungswechsel nicht gar so groß wären, könnte man sie als gelungene Auflockerung ansehen. Doch die Wechsel aus Ernst und Spaß sind zu groß. In meinen Augen hätte ein nacheinander Platzieren der ähnlich gelagerten Lieder diesen Effekt zumindest einschränken können.
Vielleicht liegt es im Wesen eines Neuanfangs, dass die Maschine noch nicht ganz einwandfrei läuft und ein roter Faden für den Hörer eher schwer auszumachen ist. So pendelt ROUGH SILK zwischen den Welten: mal rockiger; mal metallischer; mal lustig; mal bierernst; mal nostalgisch und mal dirkschneiderig.
„A New Beginning“ balanciert in vielen Liedern haarscharf an der Grenze zwischen Gänsehaut und Fremdschämen, so dass sich potentielle Interessenten vor dem Kauf auf jeden Fall ein paar Höreindrücke gönnen sollten. Ich kann mich dem Zauber, der vielen Melodien und Liedern innewohnt, nicht entziehen und werde das Album sicher noch einige Male rotieren lassen, aber mehr als 7 Punkte mag ich auch wegen der Produktion nicht vergeben.