Antigama - Warning

Antigama - Warning
Grindcore / Noisecore
erschienen am 06.03.2009 bei Relapse Records
dauert 35:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Disconnected
2. Jealousy
3. City
4. Another
5. Not True
6. War
7. Heartbeat
8. Preachers Pray
9. Sequenzia Dellamorte
10. You Have the Right to Remain
11. Lost Skull
12. Nightmare
13. Paganini Meets Barbapapex
14. Empty Room
15. Orange Pills
16. Black Planet

Die Bloodchamber meint:

“Warning”; passender geht es nicht! Und es sollen wirklich alle gewarnt sein, bevor sie diesen Silberling in den Player legen: was man hier zu hören bekommt, ist der helle Wahnsinn.
“Eine wahnsinnig geile Scheibe! Pflichtkauf”…, das würde eigentlich als Review reichen, denn das ist es, was ich als erstes denke. Doch “Warning” so simpel zu betiteln, wäre zu einfach.

Hier sind wahre Meister am Werk. Man merkt von der ersten Sekunde an, dass ANTIGAMA nichts den Zufall überlassen, sondern jedem ihrer Songs viel Liebe zum Detail schenken. “Warning” ist über 35 Minuten andauernder (teils) progressiver Grindcore mit Noisecore-Einschlag und jazzigen Momenten. Und hier werden partout keine Gefangenen gemacht. Die Polen knüppeln sich mit Sinn und Verstand durch die 16 Songs, ohne irgendwann mal Schwächen zu zeigen. Derbes Riffing wechselt sich mit an VOIVOD erinnernde Gitarrenläufe ab, der Shouter brüllt sich ohne Hilfsmittel die Kehle aus dem Leib und der Drummer blastet wie nichts Gutes. Einfach Hammer diese Scheibe.
Die Breaks sind so unvorhersehbar, dass man überrascht aufhorcht, um sich dann von der nächsten Knüppelattacke den Kopf waschen zu lassen.
Auch relativ simple Songs, wie “Nightmare” hauen mit gnadenloser Power und teils mit treibenden Parts voll in die Fresse. Mit “Paganini Meets Barbaplex” kommt dann ein ungewöhnlicher Song, bei dem Freejazz mit unheimlich schiefen Tönen dargeboten wird. Hört sich witzig an.

Zu lesen in der Info ist, dass ANTIGAMA für Fans von CEPHALIC CARNAGE, NAPALM DEATH, NASUM, MISERY INDEX etc. interessant sein dürften. Pff, dagegen sind genannte Bands Langweiler. ANTIGAMA sind einfach eine Klasse für sich. Dass die Jungs überhaupt noch Zeit für andere Bands haben (sie sind und waren u.a. bei DAMNABLE, HERMAN RAREBELL, DISSECTION (POL) aktiv), verwundert mich, denn es wird soviel Herzblut in dieses Album gelegt, dass man sich nicht vorstellen kann, dass die Herren noch Ideen bei anderen Combos einbringen.
Ich habe mich in diese Scheibe verliebt.
Und für mich bleibt nun noch etwas: Während ich noch Bands wie WEHRMACHT, VOIVOD, THE ROTTED, SUICIDAL TENDENCIES oder DHG unbedingt mal live erleben will, reihen sich ANTIGAMA in diese Runde nun mit ein. Wenn diese Band das live hinbekommt, was sie auf Platte zaubern, dann ist das schon götzengleich. Das Album hätte aber ruhig noch länger sein können. Aber egal, es gibt ja die Repeat-Taste.
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