Coalesce - Ox
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Plot Against My Love
2. The Comedian in Question
3. Wild Ox Moan
4. Designed to Break a Man
5. Where Satire Sours (Instrumental)
6. The Villain We Won’t Deny
7. The Purveyor of Novelty and Nonsense
8. In My Wake, For My Own
9. New Voids in One’s Resolve
10. We Have Lost Our Will (Instrumental)
11. Questions To Root Out Fools
12. By What We Refuse
13. Dead is Dead
14. There is a Word Hidden in the Ground
Die Bloodchamber meint:
Wenn man es drauf anlegt, könnte man die Geschichte einer der Gründervätergruppen des Noisecore als fast so chaotisch wie ihre Musik bezeichnen. Deshalb hätten wohl nur wenige nach den zahlreichen Auflösungen, Wiedervereinigungen und Besetzungswechseln nochmal mit einem tatsächlichen Lebenszeichen der Chicagoer gerechnet. In diesem Sommer war es dann aber doch soweit, dass nach langer Vorbereitungszeit und, wenn man Cover, Booklet und das Album begleitende Merch betrachtet, zahlreichen Stunden mit dem Spirograph der wilde „Ox“ losgelassen wurde.
Reichlich Energie hat sich offensichtlich in den Jahren aufgestaut und „Ox“ ist nun das Auslassventil für alle Arten von Ideen geworden, die man irgendwie miteinander vereinen kann. Das einzige Charakteristikum, was sich durch das ganze Album zieht, sind die Dissonanzen, die jedem Lied ihren Stempel aufdrücken. Dabei ziehen COALESCE nach dem flotten Beginn („The Plot Against My Love“) sämtliche Temporegister vom in schleppendem Schritt das Feld beackern („The Comedian In Question“ oder auch „The Purveyor Of Novelty And Nonsense“), stromschlagverursachten wilden, abgehackten Sprüngen („Designed To Break A Man“) bis zum schroffen Trab heimwärts nach einem anstrengenden Tag Feldarbeit („Questions To Root Out Fools“). Die Collage der Dissonanzen wäre aber unvollständig ohne die sehr dynamische & vielerorts brillant aufspielende Rhythmussektion und Sänger Sean Ingram, der sein heiseres Geschrei auch mal durch klaren Gesang mit leicht klagendem Unterton („The Comedian In Question“) oder spitze schrille Laute im auch aufs Gesamtbild bezogen schrillsten Lied „In My Wake, For My Own“ ersetzt.
Natürlich ist der dauerhafte Einsatz von Dissonanzen und Rhythmuswechseln im ersten Moment keine gebratene Taube, die einem ohne Widerstand in den Mund fliegt, doch ganz selten ergibt sich mit der Zeit in diesem Genre so ein stimmiges Gesamtbild wie COALESCE es in Form von „Ox“ für immer verewigt haben. Das alleine wäre im Gesamtpaket mit dem schlicht und ergreifend zauberhaften Booklet und dem ganzen Brimborium drum herum schon eine ausreichende Grundlage für eine sehr gute Note. Endgültig den Vogel schießt dann aber ein musikalisches Thema ab, dass im dritten Lied „Wild Ox Moan“ zum ersten Mal anklingt, bevor es gen Ende ausgebaut und im Zusammenspiel mit den wilden Gekrache ein ganz erstaunliches Ergebnis hervorbringt. Denn mitten im Krachgewitter erklingen auf einmal sanfte Westernweisen. Beim Instrumental „We Lost Our Will“ in der Wirkung noch lamentierend und klagend, bevor in dem – in meinen Augen – herausragendsten Stück „Dead End“ die Symbiose (im wahrsten Sinne des Wortes) gewagt wird. Der „Ox“ ist erlegt und COALESCE reiten siegreich, aber in aller Seelenruhe aus der Stadt.
Wer auch nur die kleinste Krawall- bzw. Noisecore Zuneigung hegt, muss sich mit diesem Album beschäftigen. Ganz ganz großes Kino!
Reichlich Energie hat sich offensichtlich in den Jahren aufgestaut und „Ox“ ist nun das Auslassventil für alle Arten von Ideen geworden, die man irgendwie miteinander vereinen kann. Das einzige Charakteristikum, was sich durch das ganze Album zieht, sind die Dissonanzen, die jedem Lied ihren Stempel aufdrücken. Dabei ziehen COALESCE nach dem flotten Beginn („The Plot Against My Love“) sämtliche Temporegister vom in schleppendem Schritt das Feld beackern („The Comedian In Question“ oder auch „The Purveyor Of Novelty And Nonsense“), stromschlagverursachten wilden, abgehackten Sprüngen („Designed To Break A Man“) bis zum schroffen Trab heimwärts nach einem anstrengenden Tag Feldarbeit („Questions To Root Out Fools“). Die Collage der Dissonanzen wäre aber unvollständig ohne die sehr dynamische & vielerorts brillant aufspielende Rhythmussektion und Sänger Sean Ingram, der sein heiseres Geschrei auch mal durch klaren Gesang mit leicht klagendem Unterton („The Comedian In Question“) oder spitze schrille Laute im auch aufs Gesamtbild bezogen schrillsten Lied „In My Wake, For My Own“ ersetzt.
Natürlich ist der dauerhafte Einsatz von Dissonanzen und Rhythmuswechseln im ersten Moment keine gebratene Taube, die einem ohne Widerstand in den Mund fliegt, doch ganz selten ergibt sich mit der Zeit in diesem Genre so ein stimmiges Gesamtbild wie COALESCE es in Form von „Ox“ für immer verewigt haben. Das alleine wäre im Gesamtpaket mit dem schlicht und ergreifend zauberhaften Booklet und dem ganzen Brimborium drum herum schon eine ausreichende Grundlage für eine sehr gute Note. Endgültig den Vogel schießt dann aber ein musikalisches Thema ab, dass im dritten Lied „Wild Ox Moan“ zum ersten Mal anklingt, bevor es gen Ende ausgebaut und im Zusammenspiel mit den wilden Gekrache ein ganz erstaunliches Ergebnis hervorbringt. Denn mitten im Krachgewitter erklingen auf einmal sanfte Westernweisen. Beim Instrumental „We Lost Our Will“ in der Wirkung noch lamentierend und klagend, bevor in dem – in meinen Augen – herausragendsten Stück „Dead End“ die Symbiose (im wahrsten Sinne des Wortes) gewagt wird. Der „Ox“ ist erlegt und COALESCE reiten siegreich, aber in aller Seelenruhe aus der Stadt.
Wer auch nur die kleinste Krawall- bzw. Noisecore Zuneigung hegt, muss sich mit diesem Album beschäftigen. Ganz ganz großes Kino!