Wenn man sich ein Ziel setzt, gibt es im Prinzip drei mögliche Ergebnisse: man scheitert an ihm, erreicht es oder man schießt weit darüber hinaus. Und in eben dieser dritten Kategorie bewegen sich leider die Schwarzwälder PAST ALL HOPE. Hier gibt es keine Subtilitäten, sondern eine Menge Winken mit dem ganzen Zaun, was schon bei dem (wirklich nicht sonderlich schönen) Cover beginnt, welches eben genau „Sex, Booze & Metal“ zeigt.

Der moderne Thrash mit zähfließenden Southern Zwischentönen des selbst herausgebrachten Debüts wird vom Groove vor allem der Rhythmussektion in Kombination mit der überaus dumpfen Produktion geradezu erstickt und gefühlt keine textliche Aussage ist so klar, als dass man sie nicht mit einem kräftigen „Fuck!“ oder „Fucking!“ untermalen könnte. Falls die Ansagen live ähnlich gelagert sind, könnte hier glatt ein neuer Mitbewerber im ewigen Kampf zwischen Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM) und Rob Flynn (MACHINE HEAD) um die Krone des „Ich sag öfter Fuck als du“ aus dem beschaulichen Schwarzwald kommen. Insgesamt sorgt das zwar für ein größtenteils kohärentes Album, ist aber eben leider nichts, was irgendwie besonders positiv in Erinnerung bleibt. Dazu kommen schräge Klar- („Lake Of Tears“!) oder räudige Rockgesangspassagen („Never Say Die“), ein mehrmals an die hörbaren Grenzen seiner Atemluft gehender Sänger und wenig Spannung bei, zugegeben, hohem Energiepegel.

Aber selbst mit einem Bonus für das investierte Herzblut (auch bei für Ottonormalhörer nicht sichtbaren Sachen wie dem Anschreiben) und ausnahmsweise keinem Abzug für das Cover gelingt nur eben die Rettung ins absolute Mittelfeld mit noch viel Luft nach oben. Schade!