Arnion - Fall Like Rain (Re-Release)

Arnion - Fall Like Rain (Re-Release)
Thrash Metal
erschienen am 09.04.2009 bei Retroactive Records
dauert 65:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Visions From Hell
3. Zombies
4. Get Ready For The War
5. Fall Like Rain
6. Regret Be Healed
7. Manipulação S.A.
8. Obtenetration
9. Human Holocaust
10. Renascitur Ex Cineribus
11. Whitened Graves
12. Prelude (Bonustrack)
13. Refuge (Bonustrack)
14. Steps In The Dark (Bonustrack)
15. Atormentado Um (Bonustrack)
16. Human Holocaust (Bonustrack)
17. Inferno (Bonustrack)
18. Whitened Graves (Bonustrack)

Die Bloodchamber meint:

Das Brasilien in der Vergangenheit durchaus formidable Thrash-Bands hervorgebracht hat, das braucht man wohl niemandem zu erklären. Mit ARNION schickt sich eine weitere Band aus dem Land des Regenwalds an, durch eben diese Spielart auf sich aufmerksam zu machen. „Fall Like Rain“ wurde bereits im Jahre 2008 veröffentlicht, war jedoch jenseits der heimischen Landesgrenzen der Band nur als Import erhältlich. Jetzt erscheint eine Neuauflage auch in unseren Breitengraden, aufgemotzt wurde das Album mit der 7 Songs umfassenden EP „Refuge“.

Wie viele Bands der aktuellen Thrash-Revival-Welle, so greifen auch ARNION den musikalischen Spirit der 1980er/1990er-Jahre auf. Dass man sich als christlich geprägte Band die Titanen des Thrash, namentlich SLAYER, als musikalische Inspirationsquelle aussucht, liegt ja quasi auf der Hand. Auf den ersten Blick haben ARNION auch ordentlich ihre Hausaufgaben gemacht. Keifender Gesang, kleine, aber feine Soli, saftige Riffs und eine fette Portion Groove. All das serviert man in gewohnter Thrash-Manier, handwerklich gibt es rein gar nix zu meckern. Die Produktion, die für dieses Re-Release nochmal überarbeitet wurde, stimmt, die Songs drücken wuchtig aus den Boxen und animieren unweigerlich zum Mitwippen und dürften bei der Live-Performance garantiert das eine oder andere Haar zum Fliegen bringen.

Wie es aber zu erwarten war, an das Erbe von SEPULTURA oder die geistigen Väter SLAYER kommen ARNION mit „Fall Like Rain“ zu keiner Zeit heran. Das liegt einerseits daran, dass die Songs nach 1-2 Durchläufen nichts Neues zu bieten haben und relativ schnell an Spannung verlieren. Zudem wird man das Gefühl nicht los, das bei ARNION konstant ein Klotz auf der Bremse liegt, so richtig entfesselt thrasht man sich nicht die Seele aus dem Leib, sondern verharrt eher im gemäßigten Up-Tempo. Etwas Variation hätte „Fall Like Rain“ definitiv nicht geschadet. Die Scheibe verliert an Biss und Aggressivität, was im Thrash-Metal nicht unbedingt von Vorteil ist. Erwähnenswert wären noch die mitunter stark religiös geprägten Texte und das Artwork von „Fall Like Rain“. Die Texte dürften einige in der Hörerschaft erzürnen, geht man mit dem Thema alles andere als subtil und reflektiert um. Das Cover schießt zusätzlich den Vogel ab, was sich der kreative Kopf dahinter gedacht hat, vermag nur er alleine zu erklären. Es sollte in der heutigen Zeit möglich sein, die CDs in mehr zu kleiden als in diese billige Computer-Animation.

Allen Unkenrufen zum Trotz liefern ARNION mit „Fall Like Rain“ ein solides, jedoch bei weitem nicht überragendes, Thrash-Album im Stile längst vergangener Zeiten ab. Für den großen Wurf wird es nicht reichen, für kurzweilige Unterhaltung ist jedoch gesorgt.
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