Onheil - Razor

Onheil - Razor
Black Metal
erschienen am 15.05.2009 bei Cyclone Empire
dauert 47:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Out Of The Darkness It Comes
2. NemesisÝ Light Fading
3. As Hope Dies
4. Final Redemption
5. Day Of Departure
6. Razor
7. The Fallen Kingdom
8. Pad Der Verdoemenis
9. Penetration Of Innocence
10. Rain Of Fire
11. From Above

Die Bloodchamber meint:

ONHEIL spielen Black Metal und bereiten Spaß beim Hören. Das ist eine unmögliche Kombination! Wer das behauptet, hat schlichtweg keine Ahnung. Nach 5 Demos und einer EP dachten sich die Holländer aus dem Dunstkreis der Blackies MARTYR, dass es endlich an der Zeit sei, ein Full- Length- Album zu veröffentlichen, und so bescheren sie uns dieser Tage mit ''Razor'' einen Black Metal- Hassbatzen, der Freunde finsterer Musik wegblasen soll. Ob es ihnen gelingt ihre Mission zu erfüllen?

Beim erstmaligen Hören fallen mir spontan zwei Bands ein, denen ONHEIL ähneln, und zwar NAGLFAR und NECROPHOBIC. ONHEIL haben ebenso eine Affinität zur Melodie als auch zur Brachialität und bei ihnen geht es deutlich ruppiger und auch etwas räudiger zu als bei genannten Bands, doch das soll nicht heißen, dass hier Stümper und billige Nachmacher am Werk sind. Gerade die Gitarrenfraktion Amok / Haat / Sadist überzeugt durch tightes Spiel und schicke Melodien. Apropos Gitarren: An welche Band denkt man zwangsläufig, wenn drei fiedelnde Sägen ertönen? Ihr habt's, IRON MAIDEN. Und genau die dürften auch große Vorbilder für die Holländer sein, hört man deren Einfluss doch an allen Ecken und Kanten. ONHEIL gelingt es die jungfräuliche Gitarrenarbeit in ihren groovigen bis bretternden Black Metal zu integrieren, ohne dass es dadurch schwülstig klingt. Der Doppelgesang von Amok und Haat ist auch schön anzuhören, wobei vor Allem das heisere Organ Amoks überwiegt, das den Kompositionen einen schönen fiesen Anstrich verleiht. Zwischen die High-Speed-Geschosse werden immer wieder Verschnaufpausen in Form von Midtempo-Stücken gepackt, die die Platte auflockern und abwechslungsreich gestalten. ''Day Of Departure'' wäre hier als bestes Beispiel zu nennen, gefolgt vom sägenden Titeltrack, der mitten in die Fresse klatscht. ''The Fallen Kingdom'' hingegen überzeugt durch seine Hymnenhaftigkeit, Erinnerungen an MANOWAR werden wach, allerdings gehen ONHEIL mit deutlich kratzbürstigeren Eiern zu Werke.

Alles in Allem eine unterhaltsame Platte, die gerne mal in der Metaldisko aufgelegt werden darf und live sicherlich besonders gut zündet, allerdings den Wiedererkennungswert einer Band wie NECROPHOBIC nicht erreichen kann, und die kompositorische Klasse schon gar nicht. Eine gute Scheibe, die man mal hört, welche allerdings nie zu den All-Time-Favourites eines Metallers gehören wird. Solide Arbeit, zwar mit Herzblut, aber dennoch nicht besonders spektakulär.
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