Jackal [DK] - IV

Jackal [DK] - IV
Power Heavy Metal
erschienen am 22.05.2009 bei Pure Steel Records
dauert 46:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Reinforcement
2. In To The Core
3. Innocence
4. Angels
5. Disciple Of The Night
6. No Lifeguard On Duty
7. When The Heart Is Strong
8. Endgame
9. No One
10. Hunter

Die Bloodchamber meint:

Und wieder eine Band für die ich definitiv zu jung bin, denn angeblich war JACKAL in den 90ern eine große Nummer in Dänemark und dort durchaus so populär wie IRON MAIDEN. In Japan hätten sie nach ihrer ersten Veröffentlichung bei EMI auch fast den ganz großen Durchbruch geschafft, wenn sie wegen Schwierigkeiten mit ihrem Label nicht so vom Pech verfolgt gewesen wären. 1996 wurde dann Sänger Brian Rich durch Carsten Olsen ersetzt, und die Band nannte sich um in ENCORE. Ein wenig erfolgreicher Schritt, da sich diese 1999 schon wieder auflöste.

Nun ist Brian Rich zurückgekehrt (wenn auch mit deutlich kürzerer Frisur) und holt zusammen mit Carsten Falkenlind JACKAL wieder aus ihrer Gruft hervor. Angesichts einer nicht existierenden Webseite, geschweige denn Myspace Profil, bin ich schon in der guten Hoffnung eine richtige Metal Perle der alten Schule in den Händen zu halten. Doch die Arbeitsteilung zwischen den beiden wirkt schon mal ernüchternd: Vocals: Brian Rich – All Instruments: Carsten Falkenlind. Und schnell wird klar, die Perle hat ihre glänzenden Tage lange hinter sich, denn genauso wie sich die Arbeitsteilung liest, so hört sich das Ergebnis auch an. Natürlich, wenn Carsten Falkenlind nun schon sein halbes Leben lang Gitarre spielt, dann kann er wohl selber die Lead Gitarre und Rhythmus Gitarre einspielen. Wenn er sich vor ein paar Jahren noch einen E-Bass gekauft hat und ab und zu mal rumzupft, dann kann er auch eine professionelle E-Bass Spur hinstellen. Aber zu einer Band gehört eben noch das Schlagzeug, und das hört sich bei JACKAL nur nach dem Versuch an, ein rhythmisch korrektes und gleichzeitig noch relaxtes Schlagzeug zu spielen.

Also das Schlagzeug ist schon mal nichts, aber wie sieht es mit den Gitarren aus? Hier erweist sich meine Hypothese mit dem langjährigen Gitarre spielen scheinbar als richtig. Carsten Falkenlind lässt hier nichts anbrennen und donnert knallharte Soli runter und macht auch auf dem E-Bass mehr als nur ein typisches Rock Riff. Wenn man nun bedenkt, dass Brian Rich nur eine einzige Aufgabe übernommen hat und sich so voll auf den Gesang konzentrieren konnte, ist sein Ergebnis mehr als schlecht. Es ist eigentlich schon Standard auf „IV“, dass die Töne nicht getroffen werden und das einmal sogar über fast einen ganzen Takt. Sein Klangvolumen ist für meinen Geschmack auch zu mäßig, genauso wie sein Rhythmusgefühl. Er gibt somit insgesamt nicht wirklich einen guten Sänger ab.
Wenn man das Werk rückblickend auf einen wirken lässt, hat man das Gefühl, dass sich JACKAL ziemlich planlos durch ihr Album gerumpelt haben. Die kompositorischen Zusammenhänge ergeben nicht immer einen Sinn (zum Beispiel ist das Intro völlig unpassend zum Rest des Albums), an der Produktion ist gesparrt worden und der Gesang wirkt einfach zu billig.

Der Fairness wegen gehört sich aber gesagt, dass nicht wirklich Hopfen und Malz verloren ist. Es finden sich schon gut gelungene Punkte, wie zum Beispiel die abwechslungsreich gehaltenen Songs. Letztendlich haben sich die beiden viel zu wenig Zeit genommen für ihr Comeback und viel zu viel gehadert, was ihre ganzen Mühen zunichte macht. Aber vielleicht müssen sie sich ja erst einmal den Staub der Gruft aus den Klamotten klopfen bevor sie so richtig loslegen können – falls sie nochmal die Chance dazu bekommen.
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