Toner Low - II
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. I
2. II
3. III
4. IV
Die Bloodchamber meint:
Seltsam! Mein Schreibtischmuster hat sich doch sonst nie bewegt! Doch momentan scheint alles möglich, denn ein schier unfassbares Dröhnen fließt erschütternd-lavaartig schon seit mehreren Stunden durch meine Kopfhörer. Passenderweise stammt die dafür verantwortliche Band auch noch aus einem schönen Örtchen namens Leiden in Holland. TONER LOW klingt nicht nur nach abgefucktem Stoner Doom, sondern steht auch tatsächlich für einen vertonten Drogenrausch. Auf dem plump „II“ betitelten Album, dessen Songs ähnlich exquisite Namen vorweisen können, befindet sich eine zähflüssige, klebrig-leckere Masse aus BLACK SABBATH, SUNN O))) und SLEEP-Elementen, die spartentechnisch mit Doom/Stoner/Drone meets Metal/Rock umschrieben werden könnte.
Wem Funeral Doom noch zu schnell ist, der sollte mal hier rein lauschen. Bei TONER LOW lohnt es sich tatsächlich zwischen zwei Tom-Hits eine Runde aufs Klo zu gehen. Verpasst hätte man nicht viel. Das Tolle daran ist jedoch, dass man irgendwie gar nicht aufs Klo gehen möchte, da man Angst hat, etwas verpassen zu können, beziehungsweise sowieso jegliche Gliedmaßen aufgrund ständiger LSD-Beschallung den Dienst quittiert haben. Der Sound drückt – trotz mangelnder Geschwindigkeit – den Hörer in den Sessel, als würde man in einer ballistischen Mittelstreckenrakete vom Typ Redstone SSM-A-14 sitzen. Und selbst monotone Triebwerkausfälle halten den Flug nicht auf. Bis zum Anschlag verzerrte Gitarrenriffs inklusive Rückkopplung und mörderischem Groovesound treffen auf minimalistische, aber immer ordentlich drückende Drumarbeit und spacige, jedoch spärlich gesäte Vocals und Sprachsamples. Das Ganze ist enorm intensiv, irgendwie verstörend und langatmig, aber auch unheimlich spannend und lässig. Vor allem wenn TONER LOW endgültig auf irgendwelche Genrekonventionen scheißen, nimmt die Musik unheimlich abgefahrene Züge an. Ich habe selten etwas abgezockteres gehört, als dieses Saxophon-Solo im zweiten Song. Das ist so derbe deplatziert, dass es einfach nur passt wie die Faust aufs Auge – so komisch das auch klingen mag. Solche Elemente hätte das Album ruhig häufiger verdient, denn bei aller Liebe zu dieser wabernden, alles erschütternden Soundwand, fehlt es hier und da einfach an Veränderungen. Vor allem in Song drei tut sich fast nichts. Zum Abschluss kommt ein sich in Sachen Intensität, Spannung und Härte innerhalb von 19 Minuten immer weiter steigender Doombrocken daher, der schließlich in einem minutenlangen Pulsschlag endet.
Wenn in Leiden ein Coffee Shop steht, läuft dieses Album hier sicherlich 24 Stunden lang im Hintergrund rauf und runter. Für Freunde der oben genannten Bands, die sich im tiefen Sumpf der langatmigen Monotonie und öden Leere mangelnder Eingängigkeit wohlfühlen, die auf jegliche Trends verzichten wollen und sich gerne von einer an Intensität kaum zu überbietenden Klangwand ummähen lassen, sind TONER LOW ein gefundenes Fressen. Ich zähle mich nicht zwingend zu dieser Klientel und habe mich dennoch vom Sound faszinieren lassen. Acht Punkte sind für diese langsamste Wall of Death der Welt daher gerechtfertigt. Der perfekte Soundtrack, um einem Hanf-Pflänzchen beim Wachsen zuzusehen.
Wem Funeral Doom noch zu schnell ist, der sollte mal hier rein lauschen. Bei TONER LOW lohnt es sich tatsächlich zwischen zwei Tom-Hits eine Runde aufs Klo zu gehen. Verpasst hätte man nicht viel. Das Tolle daran ist jedoch, dass man irgendwie gar nicht aufs Klo gehen möchte, da man Angst hat, etwas verpassen zu können, beziehungsweise sowieso jegliche Gliedmaßen aufgrund ständiger LSD-Beschallung den Dienst quittiert haben. Der Sound drückt – trotz mangelnder Geschwindigkeit – den Hörer in den Sessel, als würde man in einer ballistischen Mittelstreckenrakete vom Typ Redstone SSM-A-14 sitzen. Und selbst monotone Triebwerkausfälle halten den Flug nicht auf. Bis zum Anschlag verzerrte Gitarrenriffs inklusive Rückkopplung und mörderischem Groovesound treffen auf minimalistische, aber immer ordentlich drückende Drumarbeit und spacige, jedoch spärlich gesäte Vocals und Sprachsamples. Das Ganze ist enorm intensiv, irgendwie verstörend und langatmig, aber auch unheimlich spannend und lässig. Vor allem wenn TONER LOW endgültig auf irgendwelche Genrekonventionen scheißen, nimmt die Musik unheimlich abgefahrene Züge an. Ich habe selten etwas abgezockteres gehört, als dieses Saxophon-Solo im zweiten Song. Das ist so derbe deplatziert, dass es einfach nur passt wie die Faust aufs Auge – so komisch das auch klingen mag. Solche Elemente hätte das Album ruhig häufiger verdient, denn bei aller Liebe zu dieser wabernden, alles erschütternden Soundwand, fehlt es hier und da einfach an Veränderungen. Vor allem in Song drei tut sich fast nichts. Zum Abschluss kommt ein sich in Sachen Intensität, Spannung und Härte innerhalb von 19 Minuten immer weiter steigender Doombrocken daher, der schließlich in einem minutenlangen Pulsschlag endet.
Wenn in Leiden ein Coffee Shop steht, läuft dieses Album hier sicherlich 24 Stunden lang im Hintergrund rauf und runter. Für Freunde der oben genannten Bands, die sich im tiefen Sumpf der langatmigen Monotonie und öden Leere mangelnder Eingängigkeit wohlfühlen, die auf jegliche Trends verzichten wollen und sich gerne von einer an Intensität kaum zu überbietenden Klangwand ummähen lassen, sind TONER LOW ein gefundenes Fressen. Ich zähle mich nicht zwingend zu dieser Klientel und habe mich dennoch vom Sound faszinieren lassen. Acht Punkte sind für diese langsamste Wall of Death der Welt daher gerechtfertigt. Der perfekte Soundtrack, um einem Hanf-Pflänzchen beim Wachsen zuzusehen.