Nebra - Sky Disk

Nebra - Sky Disk
Instrumental Metal
erschienen am 12.06.2009 bei Pelagic Records
dauert 17:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shoulder Of Orion
2. Tannhäuser Gate
3. Andromeda Crash Curse
4. Magellan Clouds
5. Sailing The Methane Seas

Die Bloodchamber meint:

Mit der konzeptionellen Ausrichtung von musikalischen Werken ist das ja so eine Sache. Sie können den Hörer anregen, lassen ihn tiefer in gewisse Materien eintauchen. Andererseits können sie langweilen oder aber die Musiker in ein zu enges Korsett stecken und somit limitieren. Baut man eine komplette Band nach solch einem Konzept auf, so geht man mitunter ein noch größeres Wagnis ein.

Die Schweizer NEBRA haben sich nach einem Ort in Sachsen-Anhalt benannt, der im ausgehenden letzten Jahrtausend durch den Fund der Himmelsscheibe von Nebra Aufsehen erregte. Diese gilt als eine der frühesten Himmelsdarstellungen in der Menschheit und liefert trotz ihres Alters (die Scheibe wird auf circa 1600 v. Chr. datiert) eine präzise Darstellung des damaligen astronomischen Wissens. Eben dieser Scheibe, der "Sky Disk", widmen NEBRA ihre Debüt-EP.

Die Eidgenossen lassen dem Hörer Raum für eigene Interpretationen, da sie auf Gesang und somit ein textliches Konzept verzichten und nur anhand der Namen der einzelnen Titel auf astronomische Themen hinweisen. Die 5 instrumentalen Tracks klingen verspielt, ohne jedoch zu progressiv und zu vertrackt zu sein, gehen dem Hörer somit direkt beim ersten Durchlauf gut in die Ohren. Klare Metalstrukturen kreuzen sich mit diversen Post-Anleihen, mal geht es direkt auf die Zwölf, mal schleppt sich ein Part behäbig dahin. Im entfernten Sinne klingen NEBRA wie etwa RUSSIAN CIRCLES, die auch rein instrumental agieren, sind dabei nur etwas düsterer und metallischer unterwegs. "Sky Disk" entfaltet seine große Stärke unter dem heimischen Kopfhörer, auch bei mehrmaligen Hören fällt das Qualitätslevel nicht ab und offenbart immer neue Nuancen. Die Songs sind auch alle auf den Punkt gespielt, Längen gibt es nicht zu finden und man ergeht sich nicht in instrumentaler Selbstverliebtheit.

NEBRA liefern mit "Sky Disk" eine rundum gelunge EP ab, die sowohl vom Material, von der Produktion und der Aufmachung zu überzeugen weiß. Man darf nun gespannt auf eine komplette Langrille sein. Hier müssen NEBRA dann beweisen, das ihr Konzept den Hörer auch über die volle Distanz fesseln und begeistern kann.
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