At Vance - Ride The Sky

At Vance - Ride The Sky
Melodic Power Metal
erschienen am 18.09.2009 bei AFM Records
dauert 48:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ride The Sky
2. Torn - Burning Like Fire
3. Last In Line
4. Wishing Well
5. Salvation Day
6. Vivaldi - Summer 2nd Set
7. Power
8. You And I
9. End Of Days
10. Fallin'
11. Farewell

Die Bloodchamber meint:

Nachdem die Mainzer AT VANCE in den ersten Jahren ihres Bestehens im Jahrestakt neue Alben rausgefeuert haben, ist man mittlerweile dazu übergegangen die Frequenz zu halbieren, und dennoch steht dieser Tage mit „Ride The Sky“ bereits das 8. Studioalbum in den Läden. Wer mit der Band bisher nicht vertraut ist, sollte sich von dem Albumtitel nicht zu sehr auf den alte HELLOWEEN Pfad leiten lassen, denn der melodische Power Metal des in den letzten Jahren bis auf Bandleader, Gitarrist & Keyboarder Olaf Lenk runderneuerten Ensembles bewegt sich in punkto Härtegrad und Laune eher in FREEDOM CALL & SONATA ARCTICA Gefilden.

Die vom heroischen Hupenengel geweckten Assoziationen zu schwülstiger Fantasy werden musikalisch glücklicherweise nicht so ausdrücklich bedient, selbst wenn es zum Wesen von AT VANCE gehört, nicht unbedingt mit STORMWARRIOR-artiger Kernigkeit zu punkten, und Olafs Gitarrenfiedelkunst ausgiebig Raum eingeräumt wird. Diese durchaus gelungenen Spielereien dienen oft dazu, die durch den Liedaufbau und die Melodieführung von Sänger Rick Altzi (bekannt u.a. von THUNDERSTONE & SANDALINAS) aufgebaute leichte Dramatik mal zu unterstützen und mal ihr etwas entgegenzusetzen. Der leicht raue Unterton von Ricks Stimme sorgt dabei zusätzlich für einen guten Kontrast zur oftmals sehr hellen Gitarre. So verliert sich trotz der positiven Grundstimmung des ganzen Albums kein Lied in zu seichtem Happy Happy Power Feeling und auch die feine Klinge der Tragödie wird nur in kleinen Portionen in die Gehörgänge eingeführt.

In puncto Geschwindigkeit bewegen sich die meisten Lieder im oberen Mittelfeld, was der Stimmung zuträglich ist und bei den im Refrain besonders mitsingkompatiblen „Ride The Sky“ und „Power“ bereits beim ersten Durchlauf für ein wohlig warmes Gefühl der Vertrautheit mit dem Material sorgt. Während auch die leicht dramatisch aufgebaute Ballade „Fallin“ gefallen kann, ist ihr sehr ruhiges Gegenstück „You And I“ das einzige Lied, das im Gesamten etwas abfällt, aber das mag auch daran liegen, dass ich mich nur in seltenen Fällen für durchweg ruhige Balladen auf Metalalben begeistern kann.

„Ride The Sky“ ist insgesamt auf jeden Fall eine runde Sache und lässt einiges an Konkurrenz hinter sich, selbst wenn die Auswahl der für AT VANCE obligatorischen Cover aus Populär- und klassischer Musik, dieses Mal „Wishing Well“ von FREE und „Vivaldi – Summer 2nd Set“, in der Vergangenheit schon mal mehr überzeugt hat. Wer frohgemuten Power Metal mit einfachen, aber einprägsamen Melodien mag, sollte AT VANCE ruhig eine Chance geben.
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