Poccolus - Ragana

Poccolus - Ragana
Black Metal
erschienen am 06.04.2009 bei Inferna Profundus Records
dauert 48:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro 02:25
2. Į Pagonių Žemę
3. Ragana
4. Karo Deivė Junda
5. Sukvietimas (Kraujas ir Ugnis)
6. The Curse of Black Sun (Live)
7. Naujosios Eros Kariai (Live)

Die Bloodchamber meint:

Schade eigentlich, dass es die Band nicht mehr gibt. Und dass es sie mal gab, ist schon sehr lange her. Bei diesem Silberling handelt es sich um die Neuauflage eines Demos aus dem Jahr 1994, ergänzt um 2 Live-Tracks, die von einer Split aus dem Jahr '97 stammen. Mich interessiert brennend, welchen Weg POCCOLUS eingeschlagen hätten und sie sie heute klingen würden. Leider wird sich die Frage nicht beantworten lassen.

Beeindruckend, wie die Litauer damals in der Lage waren, so eine düstere Vision zu vertonen. Mal regiert der pure Doom und damit einhergehend die schiere Dunkelheit, mal poltert es an allen Ecken und Enden und der Jähzorn nimmt dich in der schieren Dunkelheit gefangen (ja, ich hab das zweimal geschrieben) – allein die Mischung macht es. Und die ist mit „brilliant“ vielleicht etwas übertrieben dargestellt, aber der geneigte Leser kann sich dennoch ein Bild machen, in welche Richtung es geht. Der Sound ist typisch für ein Black-Metal-Demo aus dieser Zeit und reicht an ältere DARKTHRONE-Alben heran, die sich als musikalischer Vergleich aber nicht gerade aufdrängen. Da hantiert man besser mit Namen wie BURZUM, BATHORY und, ja ich sage es in vollem Bewusstsein um die Tragweite der Aussage, EMPEROR. Klar, das steht so im Promo-Zettel, aber es stimmt nun mal. Alleine der zweite Song, dessen Namen ich hier unter Garantie nicht abschreiben werde, unterstreicht diese kühne Behauptung. Im Prinzip brauchen sich POCCOLUS vor keiner norwegischen Größe verstecken.

Die beiden Live-Stücke klingen etwas verwaschen und nicht so differenziert (mit so einer Aussage bringt man die Tue-Madsen-Produktionen-Liebhaber ganz schön ins Grübeln) wie der Rest und fallen daher ein wenig ab. Das tut aber nichts zur Sache, denn die vier ersten Lieder (ohne Intro) sind alleine ein Grund, die Augen offen zu halten und im Falle des Entdeckens harte Euros auf den Tisch zu legen. Müsste ich Punkte geben, wären ganz locker derer Acht drin gewesen.
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