Es ist tatsächlich passiert: der gemeine Kobold INTERROGATE hat, nachdem er vier Jahre lang fluchend durch den Forst gehüpft ist, tatsächlich ein Fulllength-Album ausgebrütet und geifert nun danach, die Umwelt um ihn herum damit zu nerven. Das kleine Mädchen mit der Baseballkappe besucht die Wälder nahe Castledawson allerdings schon lange nicht mehr; angeblich ist sie nach London gezogen, um dort ägyptische Mythologie und Kunstgeschichte zu studieren. Daher bleibt INTERROGATE nichts anders übrig, als einen desillusionierten Jungen, der sich zufällig in seine Gefilde verirrt hat, zum Anhören seiner Ergüsse zu zwingen.

Mehr als widerwillig lauscht der junge Mann den Tönen des ekeligen Geschöpfes, schließlich kannte er das Baseballmädchen und wusste um die grausige Vorgeschichte. „Hmmmm“, murmelt er anerkennend, „das hatte ich mir eigentlich schlimmer vorgestellt“. Kein Wunder, auch ein kotzgrüner Kobold wird mal erwachsen und verändert sich, schließlich ist nicht nur seine Jugend, sondern auch der Nu Metal längst nur noch verblasste Erinnerung. Der Gestank nach Käsemauken und billigen Fair Play Zigaretten ist zwar geblieben, aber davon abgesehen ist nicht mehr viel Hassenswertes an den seltsamen Geräuschen. „Weißt du was, INTERROGATE? Du bist eigentlich nur noch langweilig und belanglos. Und diese schmusigen Poprock Einschläge zeugen davon, dass du wirklich langsam mal ne Freundin brauchst. Geh einfach in den Wald zurück und lass es sein.“ lautet das Urteil des mittlerweile ziemlich ermüdeten Knaben. Achselzuckend dreht er sich im gleichen Moment um und verschwindet schon bald in einer angrenzenden Buchsbaumhecke.
INTERROGATE bleibt indes verwirrt und mal wieder extrem angepisst zurück. All die Jahre waren offensichtlich schon wieder für die Katz. Das kann doch nicht wahr sein!

Als die Nacht über Nordirland hereinbricht, hört man nur noch ein leises Flüstern im finsteren Hain: „Ihr werdet es noch sehen! In ein paar Jahren bringe ich eine neue Platte raus, die dann total im Trend liegen und alles zerstören wird.“ Die Feen in der Gegend mit besonders gutem Gehör berichten, sie hätten auch noch das Wörtchen „Metalcore“ vernommen, gefolgt von hysterischem Gelächter.