Ein Monolith ist laut Definition ein aus einem Stück bestehendes Steinwerk, das meistens natürlich entstanden ist. Bekannte Sehenswürdigkeiten dieser Art gibt es mit Sicherheit genügend. Der Filmhistorisch wohl bekannteste Monolith ist der schwarze aus Stanley Kubricks zeitlosem Meisterwek „2001 – A Space Odyssey“. Von der Faszination dieses cineastischen Klassikers, und vor allem auch von der Mystik und Atmosphäre eben jenes Monolithen ließ sich eine französische Doom Band inspirieren, die sich kreativerweise dann auch einfach MONOLITHE nannte.

Wie der Albumtitel schon verrät haben wir es hier mit dem Zweitwerk der Gruppe zu tun, folgt aber genau denselben Prinzipien und Richtlinien. Die Franzmänner scheren sich nämlich nicht darum einzelne Tracks zu schreiben, sondern legen vielmehr Wert auf ein Gesamtkunstwerk, sodass es einmal mehr einen über 50 Minuten langen einzigen Track gibt. Sicherlich nicht gerade verkaufsfördernd diese Tatsache, aber in der Art und Weise und Kompromisslosigkeit absolut bewundernswert. Rein musikalisch gibt es atmosphärischen, oftmals mit elegischen Melodien angereicherten (Death) Doom. Natürlich verhält man sich über die gesamte Albumdistanz sehr schwerfällig und langsam, was bei vielen Zeitgenossen sicherlich (und aufgrund der Länger des Tracks) zu enormer Langeweile führen dürfte, Doomern aber eigentlich ganz gut gefallen dürfte, zumal es den fünf Kerlen gelingt zumindest Genreintern den Spannungsbogen obenzuhalten.

Die Produktion des Silberlings geht im Großen und Ganzen auch in Ordnung, insgesamt ist der Sound vielleicht etwas zu dumpf, was aber wiederum vermehrt der drückenden Atmosphäre dienlich ist. Die Keyboardpassagen sind mächtig und beinahe episch, was schon manchmal eine leichte Funeral Doom Stimmung aufkommen lässt. Freunde der düster langsamen apokalyptischen Endzeitstimmung dürfen hier getrost zuschlagen, müssen aber ein wenig Zeit mitbringen.