Various Artists - Metal To Metal Vol. 2
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. DimmZ - Abomination
2. Burning At Both Ends - Purgatory
3. Thunder And Lightning - Ancient Arrival
4. Black Tank - Warriors
5. Psycholove - A Prayer For Charlie
6. Pay Ättenschn - I Don't Wanna
7. Noisefreak - Stupid Rigmarole
8. Index 2 Zero - I Thought
9. lafrontera - Yggdrasil
10. As Shadows Rise - Erstschlag
11. Sober Truth - Taste
12. In Morpheus' Arms - Reality
13. 2estVoo - Betrayal
14. Rivals Club - Rivals Club Misery
15. Mind In Chains - One Moment To Wake Up
16. Final Chaos - Distrust
17. Fooga - Myface
Die Bloodchamber meint:
Der dritte Sampler aus dem Hause Eyra Records, der zweite unter dem Metal To Metal Banner, hat im letzten Spätsommer das Licht der Welt erblickt. Wieder gibt es einen bunten Streifzug quer durch die Genres zu hören, der dieses Mal auch einen Hauch internationaler ausgefallen ist.
Die Schweden DIMMZ sorgen mit zackigem Heavy Metal samt leicht thrashiger Gitarren für einen vielversprechenden Beginn. Ein besonderes Schmankerl sind die stimmlichen Ähnlichkeiten von Sänger Sonny zu DESTRUCTION-Fronthüne Schmier, besonders wenn Sonny etwas mehr Feuer zeigt.
Die Reise führt mit BURNING AT BOTH ENDS nach St. Augustin in der Nähe von Bonn, wo modern klingende Instrumentalarbeit mit ordentlichem Gesang, der in Richtung klassischer Metal geht, gepaart wird. Sehr unterhaltsam, auch dank der gelegentlichen Knüppelsequenzen.
THUNDER AND LIGHTNING aus Berlin starten melodisch und druckvoll bevor der Heldentenor einsetzt. Der nach Tempodrosselung einsetzende, unverhohlene Pathosfaktor wird durch muntere Riffs gerade zur rechten Zeit mit einem Schuss Unterhaltung aufgelockert. Auf Albumlänge könnte das wegen der Wiederholungen des nicht allzu komplizierten Themas aber etwas ermüdend werden, aber da hat man ja deutlich mehr Raum für Variationen. Ein Solo allein kann es nicht immer rausreißen.
Die Düsseldorfer BLACK TANK schielen mit dem Refrain des düster rockenden und leicht stampfenden „Warriors“ offen auf Mitsänger, was auch gelingen sollte. Vor lauter Finsterklang verblassen die Strophen dabei allerdings etwas.
Für Aufhellung sorgen der treibende, eher Rock als Metal zuzuordnende PSYCHOLOVE Titel „A Prayer For Charlie“, der einfach und unkompliziert daherkommt. Der zweite Titel zum Mitsingen in Folge gewinnt den direkten Vergleich durch die besser zur Geltung kommenden Gitarrenakzente, nur die ziemlich dünn klingenden Backgroundgesänge sind verzichtbar.
Der erste verunfallte Namensgag PAY ÄTTENSCHN kommt punkrockig mit ein bisschen Geschrei zwischendurch daher. Ein lockig-flockiger Partysong.
NOISEFREAK aus Schwerin ziehen das Krachlevel mit Räudigkeit und stetig tönenden Gitarren etwas an, zielen im Endeffekt aber genauso auf den Durst wie die beiden Lieder zuvor.
INDEX 2 ZERO aus der Stadt des einzig wahren Karnevalsvereins brechen die Trinität der Trinklieder mit wabernden, nachklingenden Riffs & Noten und weiblichem Gesang auf. Nicht uninteressant, aber irgendwie auch leicht deplatziert in dieser Gesellschaft.
Umso auffälliger wird das, wenn danach LAFRONTERA mit Wechselgesang zwischen der Schönen, dem Biest und dem Krieger über den nordischen Weltenbaum singen. Die stimmlichen Kontraste werden musikalisch schön unterfüttert, und bis auf die leichte Gefahr des Glassprungs bei einigen sehr hohen Tönen kann „Yggdrasil“ mit der gelungenen Mixtur punkten.
Dafür, dass die Träume nicht zu hoch fliegen, sorgt der folgende „Erstschlag“ ins Gesicht von AS SHADOWS RISE mit einigermaßen heftigen Breaks und ordentlicher Durchschlagskraft. Nicht sehr subtil aber unterhaltsam auch mit dem Abzählvers „3, 2, 1 – in dein Gesicht“. Warum man sich in die immer größer werdende Riege der Bands mit deutschen Texten aber englischem Namen einfügt, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten.
Trotz krachender Gitarren und pumpendem Groove nehmen SOBER TRUTH in Folge mit „Taste“ ein wenig Fahrt raus. Von der Struktur weiß der Titel hier bereits zu gefallen, Schwachpunkt ist der ein bisschen krumme klare Gesang. Die beiden neuen und sehr unterschiedlichen Versionen des Lieds auf dem neuen Album der Band „Outta Hell“ zeigen auf, wie viel Potential wirklich in „Taste“ steckt.
Erneut einen leichten Bruch verursachen die wesentlich verspielteren IN MORPHEUS' ARMS, die in epischer Breite rhythmische Experimente veranstalten, ohne die tolerable Verkopfungsgrenze zu überschreiten. Etwas mehr Gesangselemente wären bei der Länge für meinen Geschmack nicht schlecht gewesen, aber in der „Reality“ spricht ja auch nicht immer jemand.
Zurück auf den Boden der Tatsachen führt der zweite Namensunfall 2ESTVOO, dessen Bedeutung und Aussprache vorerst ein Mysterium bleibt, mit modernem Melodic Death und einem prinzipiell gelungenen Lied. Nur am Gesang mangelt es etwas, die raue Version lässt Durchschlagskraft vermissen und die klare Version Ausdruck.
Mit interessanten Breaks und Schlagzeugakzenten lassen die leicht dumpf tönenden RIVALS CLUB aufhorchen. Zugleich steigern sie damit den Wert ihres zwar in Ordnung gehenden, jedoch nicht sehr auffälligen Titels erheblich, weil die treibenden Grundelemente ein wenig mit gebremstem Schaum daherkommen.
Besser klingt da der konsequente und über die vollen sechs Minuten fesselnde Spannungsaufbau von MIND IN CHAINS, der durch bedrohlich wirkende Hintergrundstimmen verstärkt wird. Am Ende löst sich die Stimmung zwar in Wohlgefallen auf, aber zur Mitte des Lieds hätte man nicht unbedingt damit gerechnet.
FINAL CHAOS lassen die „reguläre“ Version des Samplers mit einer sehr sanften Ballade ausklingen, die an dieser Stelle sehr gut positioniert ist und besser zur Geltung kommt als auf dem Debüt der Band, selbst wenn die ganz großen Gefühle noch nicht ausgelöst werden.
Der endgültig abschließende Bonustrack von FOOGA schließlich unterhält bestens mit einer Kreuzung aus Groove nach Art der Max Cavalera-losen SEPULTURA und schnellen deutschsprachigen Sprechparts.
Wieder haben Eyra Records einen Sampler mit einer Bandbreite zusammengestellt, die sicher nicht jedem bei jedem Titel zusagt, aber insgesamt einen breiten Überblick über (noch) unbekannte Undergroundtalente gibt. Auch wenn einige Lieder kleinere Schwächen haben, ist die Auswahl ausfalllos, doch weil dieses Mal die Obergranaten genauso fehlen, steht „Metal To Metal Vol. 2“ ein kleines bisschen hinter der ersten Ausgabe zurück.
Zu ordern ist das gute Stück zu einem fairen Kurs wieder direkt über den Webshop von Eyra Records oder die diversen Bandhomepages.
Die Schweden DIMMZ sorgen mit zackigem Heavy Metal samt leicht thrashiger Gitarren für einen vielversprechenden Beginn. Ein besonderes Schmankerl sind die stimmlichen Ähnlichkeiten von Sänger Sonny zu DESTRUCTION-Fronthüne Schmier, besonders wenn Sonny etwas mehr Feuer zeigt.
Die Reise führt mit BURNING AT BOTH ENDS nach St. Augustin in der Nähe von Bonn, wo modern klingende Instrumentalarbeit mit ordentlichem Gesang, der in Richtung klassischer Metal geht, gepaart wird. Sehr unterhaltsam, auch dank der gelegentlichen Knüppelsequenzen.
THUNDER AND LIGHTNING aus Berlin starten melodisch und druckvoll bevor der Heldentenor einsetzt. Der nach Tempodrosselung einsetzende, unverhohlene Pathosfaktor wird durch muntere Riffs gerade zur rechten Zeit mit einem Schuss Unterhaltung aufgelockert. Auf Albumlänge könnte das wegen der Wiederholungen des nicht allzu komplizierten Themas aber etwas ermüdend werden, aber da hat man ja deutlich mehr Raum für Variationen. Ein Solo allein kann es nicht immer rausreißen.
Die Düsseldorfer BLACK TANK schielen mit dem Refrain des düster rockenden und leicht stampfenden „Warriors“ offen auf Mitsänger, was auch gelingen sollte. Vor lauter Finsterklang verblassen die Strophen dabei allerdings etwas.
Für Aufhellung sorgen der treibende, eher Rock als Metal zuzuordnende PSYCHOLOVE Titel „A Prayer For Charlie“, der einfach und unkompliziert daherkommt. Der zweite Titel zum Mitsingen in Folge gewinnt den direkten Vergleich durch die besser zur Geltung kommenden Gitarrenakzente, nur die ziemlich dünn klingenden Backgroundgesänge sind verzichtbar.
Der erste verunfallte Namensgag PAY ÄTTENSCHN kommt punkrockig mit ein bisschen Geschrei zwischendurch daher. Ein lockig-flockiger Partysong.
NOISEFREAK aus Schwerin ziehen das Krachlevel mit Räudigkeit und stetig tönenden Gitarren etwas an, zielen im Endeffekt aber genauso auf den Durst wie die beiden Lieder zuvor.
INDEX 2 ZERO aus der Stadt des einzig wahren Karnevalsvereins brechen die Trinität der Trinklieder mit wabernden, nachklingenden Riffs & Noten und weiblichem Gesang auf. Nicht uninteressant, aber irgendwie auch leicht deplatziert in dieser Gesellschaft.
Umso auffälliger wird das, wenn danach LAFRONTERA mit Wechselgesang zwischen der Schönen, dem Biest und dem Krieger über den nordischen Weltenbaum singen. Die stimmlichen Kontraste werden musikalisch schön unterfüttert, und bis auf die leichte Gefahr des Glassprungs bei einigen sehr hohen Tönen kann „Yggdrasil“ mit der gelungenen Mixtur punkten.
Dafür, dass die Träume nicht zu hoch fliegen, sorgt der folgende „Erstschlag“ ins Gesicht von AS SHADOWS RISE mit einigermaßen heftigen Breaks und ordentlicher Durchschlagskraft. Nicht sehr subtil aber unterhaltsam auch mit dem Abzählvers „3, 2, 1 – in dein Gesicht“. Warum man sich in die immer größer werdende Riege der Bands mit deutschen Texten aber englischem Namen einfügt, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten.
Trotz krachender Gitarren und pumpendem Groove nehmen SOBER TRUTH in Folge mit „Taste“ ein wenig Fahrt raus. Von der Struktur weiß der Titel hier bereits zu gefallen, Schwachpunkt ist der ein bisschen krumme klare Gesang. Die beiden neuen und sehr unterschiedlichen Versionen des Lieds auf dem neuen Album der Band „Outta Hell“ zeigen auf, wie viel Potential wirklich in „Taste“ steckt.
Erneut einen leichten Bruch verursachen die wesentlich verspielteren IN MORPHEUS' ARMS, die in epischer Breite rhythmische Experimente veranstalten, ohne die tolerable Verkopfungsgrenze zu überschreiten. Etwas mehr Gesangselemente wären bei der Länge für meinen Geschmack nicht schlecht gewesen, aber in der „Reality“ spricht ja auch nicht immer jemand.
Zurück auf den Boden der Tatsachen führt der zweite Namensunfall 2ESTVOO, dessen Bedeutung und Aussprache vorerst ein Mysterium bleibt, mit modernem Melodic Death und einem prinzipiell gelungenen Lied. Nur am Gesang mangelt es etwas, die raue Version lässt Durchschlagskraft vermissen und die klare Version Ausdruck.
Mit interessanten Breaks und Schlagzeugakzenten lassen die leicht dumpf tönenden RIVALS CLUB aufhorchen. Zugleich steigern sie damit den Wert ihres zwar in Ordnung gehenden, jedoch nicht sehr auffälligen Titels erheblich, weil die treibenden Grundelemente ein wenig mit gebremstem Schaum daherkommen.
Besser klingt da der konsequente und über die vollen sechs Minuten fesselnde Spannungsaufbau von MIND IN CHAINS, der durch bedrohlich wirkende Hintergrundstimmen verstärkt wird. Am Ende löst sich die Stimmung zwar in Wohlgefallen auf, aber zur Mitte des Lieds hätte man nicht unbedingt damit gerechnet.
FINAL CHAOS lassen die „reguläre“ Version des Samplers mit einer sehr sanften Ballade ausklingen, die an dieser Stelle sehr gut positioniert ist und besser zur Geltung kommt als auf dem Debüt der Band, selbst wenn die ganz großen Gefühle noch nicht ausgelöst werden.
Der endgültig abschließende Bonustrack von FOOGA schließlich unterhält bestens mit einer Kreuzung aus Groove nach Art der Max Cavalera-losen SEPULTURA und schnellen deutschsprachigen Sprechparts.
Wieder haben Eyra Records einen Sampler mit einer Bandbreite zusammengestellt, die sicher nicht jedem bei jedem Titel zusagt, aber insgesamt einen breiten Überblick über (noch) unbekannte Undergroundtalente gibt. Auch wenn einige Lieder kleinere Schwächen haben, ist die Auswahl ausfalllos, doch weil dieses Mal die Obergranaten genauso fehlen, steht „Metal To Metal Vol. 2“ ein kleines bisschen hinter der ersten Ausgabe zurück.
Zu ordern ist das gute Stück zu einem fairen Kurs wieder direkt über den Webshop von Eyra Records oder die diversen Bandhomepages.