Weidenbaum - Raue Winde Und Blasse Schwingen
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ins Fremde
2. Hinfort
3. Letztlich fallen alle
4. Im Herzen des Sturms
5. Auf blassen Schwingen
6. Vom Winde besessen
7. Sternlose Wege
8. Der Ruf der Schwingen
9. Raue Winde und blasse Schwingen
Die Bloodchamber meint:
Die beiden Themen Abschied und Aufbruch vereinen WEIDENBAUM auf ihrem aktuellen Werk „Raue Winde und blasse Schwingen“, einer poetischen Sternstunde des deutschsprachigen Metals, die selbst den wirklich großen Vorbildern zur Ehre gereicht. In Zeiten, da NOCTE OBDUCTA und EMPYRIUM längst Geschichte sind, wagt Lirtes – seines Zeichens kreativer Kopf und Multiinstrumentalist des Projekts – einmal mehr den Schritt in jene nebelschwangeren Felder, wo Traum und Realität in ruhelosem Schweben ihre ganz eigene Anmut entwickeln. Also hinfort mit uns, aus der Welt und tiefer in die Welt hinein…
„Ins Fremde“ empfängt uns zunächst mit Unsicherheit und Melancholie - es ist der leise Abschied, der hier langsam reift und aus Zwiespalt eine fragile Zuversicht werden lässt. Von unverzerrten Gitarren und klarem (Gast-) Gesang getragene Zweifel werden zunehmend Gewissheit, der Takt gewinnt an Strenge, bis im letzten Drittel schließlich der Entschluss hinausgefaucht wird: Ungewissheit über Gleichförmigkeit, Leben über Existenz, und angesichts der blassen Schattenwelt einfach nur „Hinfort“! Der rifflastige Titel illustriert Selbstversicherung, Vergangenes wird Beengendes, das Dunkel birgt jene Hoffnung auf Veränderung, die aus Ablehnung des Bestehenden konkrete Entscheidungen werden lässt, ohne nach dem später zu fragen. Und das ist auch gar nicht wichtig, denn „Letztlich fallen alle“ – die Wagenden ebenso wie die Zagenden.
Die musikalische Nische ist nach dem Eröffnungstrio schon recht klar abgesteckt: Das Material vereint, ganz in der Tradition eingangs erwähnter Kapellen, moderate Black Metal-Ansätze mit naturromantischen Akzenten und baut zur Erzeugung von Atmosphäre auf prägnante Leads, Unverzerrtes und etwas Synthetik. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch das breite Spektrum der beiden Sänger: Während Lirtes faucht, flüstert, rezitiert, steuert Alvar Eldron von AUTUMNBLAZE überaus gelungenen Klargesang bei, der mühelos auf Augenhöhe mit den Beiträgen bei seiner Hauptband rangiert.
Im weiteren Verlauf der Reise lotet die Scheibe nun den einmal gesteckten Rahmen aus – mal etwas drückender wie in „Auf blassen Schwingen“ oder „Sternlose Wege“, bisweilen auch deutlich ruhiger wie in „Vom Winde besessen“. So entsteht übergreifende Dynamik durch die Wechselwirkung der Stücke untereinander, die durch zahlreiche songinterne Umschwünge dann nochmals an Eindringlichkeit gewinnt. Dabei wird das Ganze trotz des hohen kompositorischen Levels nie progressiv, sondern bleibt immer zugänglich und nachvollziehbar, was das stimmige Gesamtbild ebenso unterstützt, wie es dem Hörer das selbstvergessene Versinken im Gebotenen erleichtert.
Eine Fernwehscheibe für dunkle Winterabende, der Geruch von Aufbruch an einem Morgen im Frühling – „Raue Winde und blasse Schwingen“ hat viele Facetten, die dem rastlosen Geist Nahrung bieten, und unterstreicht seinen Ausnahmecharakter am Ende schließlich mit einer 10-minütigen sinfonischen Interpretation der musikalischen Themen.
Abschließend möchte ich euch dieses Album wirklich ans Herz legen, zumal ihr es bei der Band selbst noch bis Ende Dezember im Doppelpack mit dem Vorgänger zum Preis einer einzigen CD erstehen könnt. Für Freunde von NOCTE OBDUCTA und EMPYRIUM drängt sich „Raue Winde und blasse Schwingen“ förmlich auf, da es musikalisch und vor Allem lyrisch einen Weg beschreitet, der lange verwaist schien und hier zu neuer Blüte geführt wird – für Anhänger emotionaler deutschsprachiger Musik könnte ein Besuch der Myspace-Seite eventuell Türen öffnen:
www.myspace.com/weidenbaummetal
„Ins Fremde“ empfängt uns zunächst mit Unsicherheit und Melancholie - es ist der leise Abschied, der hier langsam reift und aus Zwiespalt eine fragile Zuversicht werden lässt. Von unverzerrten Gitarren und klarem (Gast-) Gesang getragene Zweifel werden zunehmend Gewissheit, der Takt gewinnt an Strenge, bis im letzten Drittel schließlich der Entschluss hinausgefaucht wird: Ungewissheit über Gleichförmigkeit, Leben über Existenz, und angesichts der blassen Schattenwelt einfach nur „Hinfort“! Der rifflastige Titel illustriert Selbstversicherung, Vergangenes wird Beengendes, das Dunkel birgt jene Hoffnung auf Veränderung, die aus Ablehnung des Bestehenden konkrete Entscheidungen werden lässt, ohne nach dem später zu fragen. Und das ist auch gar nicht wichtig, denn „Letztlich fallen alle“ – die Wagenden ebenso wie die Zagenden.
Die musikalische Nische ist nach dem Eröffnungstrio schon recht klar abgesteckt: Das Material vereint, ganz in der Tradition eingangs erwähnter Kapellen, moderate Black Metal-Ansätze mit naturromantischen Akzenten und baut zur Erzeugung von Atmosphäre auf prägnante Leads, Unverzerrtes und etwas Synthetik. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch das breite Spektrum der beiden Sänger: Während Lirtes faucht, flüstert, rezitiert, steuert Alvar Eldron von AUTUMNBLAZE überaus gelungenen Klargesang bei, der mühelos auf Augenhöhe mit den Beiträgen bei seiner Hauptband rangiert.
Im weiteren Verlauf der Reise lotet die Scheibe nun den einmal gesteckten Rahmen aus – mal etwas drückender wie in „Auf blassen Schwingen“ oder „Sternlose Wege“, bisweilen auch deutlich ruhiger wie in „Vom Winde besessen“. So entsteht übergreifende Dynamik durch die Wechselwirkung der Stücke untereinander, die durch zahlreiche songinterne Umschwünge dann nochmals an Eindringlichkeit gewinnt. Dabei wird das Ganze trotz des hohen kompositorischen Levels nie progressiv, sondern bleibt immer zugänglich und nachvollziehbar, was das stimmige Gesamtbild ebenso unterstützt, wie es dem Hörer das selbstvergessene Versinken im Gebotenen erleichtert.
Eine Fernwehscheibe für dunkle Winterabende, der Geruch von Aufbruch an einem Morgen im Frühling – „Raue Winde und blasse Schwingen“ hat viele Facetten, die dem rastlosen Geist Nahrung bieten, und unterstreicht seinen Ausnahmecharakter am Ende schließlich mit einer 10-minütigen sinfonischen Interpretation der musikalischen Themen.
Abschließend möchte ich euch dieses Album wirklich ans Herz legen, zumal ihr es bei der Band selbst noch bis Ende Dezember im Doppelpack mit dem Vorgänger zum Preis einer einzigen CD erstehen könnt. Für Freunde von NOCTE OBDUCTA und EMPYRIUM drängt sich „Raue Winde und blasse Schwingen“ förmlich auf, da es musikalisch und vor Allem lyrisch einen Weg beschreitet, der lange verwaist schien und hier zu neuer Blüte geführt wird – für Anhänger emotionaler deutschsprachiger Musik könnte ein Besuch der Myspace-Seite eventuell Türen öffnen:
www.myspace.com/weidenbaummetal