Lustre - Night Spirit
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Part I
2. Part II
Die Bloodchamber meint:
Das Soloprojekt LUSTRE kommt aus Schweden und hat auf seinem Vollwertdebüt "Night Spirit" genau zwei Songs ohne Titel verewigt, die zusammen gut 40 Minuten auf die Waage bringen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird hier dem extremen Doom gehuldigt, oder aber man versucht sich an athmosphärischer Schwarzmalerei des Kalibers ARCANA COELESTIA und Konsorten, die ja in puncto Spielzeit auch gerne mal die Zügel schleifen lassen. Kleine Hilfestellung meinerseits: Weiterlesen könnte sich für beide Zielgruppen lohnen.
Größere Essays zu "Part I" und "Part II" erübrigen sich zunächst, da beide eine auf's Wesentliche reduzierte Interpretation atmosphärisch-getragenen Black Metals liefern. Extrem verzerrte Gitarren, Bass und Drumcomputer bilden ein summendes Hintergrundrauschen, durchweht von nebligen Gesangsböen der verhauchten Art, was in dieser Ausformung des Genres mittlerweile Standard zu sein scheint. Strukturell nehmen sich die beiden Teile ebenfalls nur wenig, wenn man vom etwas (!) höheren Tempo des zweiten Stücks absieht - LUSTRE's Faszination lässt sich dem entsprechend schlecht an der Anzahl songinterner Umbrüche festmachen, sondern setzt ein gewisses Faible für hypnotische Gezeiten voraus, womit wir die Doomster dann auch im Boot hätten.
Seinen ganz eigenen Reiz bezieht "Night Spirit" in meinen Augen aus den synthetischen Bestandteilen, die sich aus typisch verwaschenen Flächen und repetitiven, aber dafür sehr gelungenen Pianoakzenten zusammen-setzen. Gerade letztere sorgen im halldurchwirkten Fundament immer wieder für Anflüge von Melancholie und ein fast schon romantisches Gefühl von Verlassenheit, was der an sich recht kalten Grundstimmung eine fragile Schönheit verleiht. Für meine Begriffe eine gelungene Kombination, die auch über die komplette Distanz nichts von ihrer Faszination einbüßt.
Produktionstechnisch gibt es an "Night Spirit" nichts auszusetzen, wenn man denn die Maßstäbe der Zielgruppe anlegt: Die Scheibe klingt leicht verwaschen, angenehm oldschool, und setzt vor homogen wirkendem Hintergrund auf Gesang und Piano als strukturierende Elemente. In dieser - und nur dieser - Hinsicht könnten neben MZ's Oevre auch noch SUMMONING ins Feld geführt werden, wobei LUSTRE sich zu jeder Zeit ihre dezidiert skandinavische Anmutung bewahren.
Insgesamt ist "Night Spirit" eine Spartenveröffentlichung, die in kreativer Hinsicht zwar beileibe keine Bäume ausreisst, den Rahmen ihrer Ambitionen aber durchaus ansprechend zu füllen weiß. Wer auf hypnotisch fließenden Black Metal mit meditativen Strukturen und romantisch-depressiver Grundstimmung steht, sollte LUSTRE's Erstling im Hinterkopf behalten - eine Enttäuschung ist meines Erachtens unwahrscheinlich.
Größere Essays zu "Part I" und "Part II" erübrigen sich zunächst, da beide eine auf's Wesentliche reduzierte Interpretation atmosphärisch-getragenen Black Metals liefern. Extrem verzerrte Gitarren, Bass und Drumcomputer bilden ein summendes Hintergrundrauschen, durchweht von nebligen Gesangsböen der verhauchten Art, was in dieser Ausformung des Genres mittlerweile Standard zu sein scheint. Strukturell nehmen sich die beiden Teile ebenfalls nur wenig, wenn man vom etwas (!) höheren Tempo des zweiten Stücks absieht - LUSTRE's Faszination lässt sich dem entsprechend schlecht an der Anzahl songinterner Umbrüche festmachen, sondern setzt ein gewisses Faible für hypnotische Gezeiten voraus, womit wir die Doomster dann auch im Boot hätten.
Seinen ganz eigenen Reiz bezieht "Night Spirit" in meinen Augen aus den synthetischen Bestandteilen, die sich aus typisch verwaschenen Flächen und repetitiven, aber dafür sehr gelungenen Pianoakzenten zusammen-setzen. Gerade letztere sorgen im halldurchwirkten Fundament immer wieder für Anflüge von Melancholie und ein fast schon romantisches Gefühl von Verlassenheit, was der an sich recht kalten Grundstimmung eine fragile Schönheit verleiht. Für meine Begriffe eine gelungene Kombination, die auch über die komplette Distanz nichts von ihrer Faszination einbüßt.
Produktionstechnisch gibt es an "Night Spirit" nichts auszusetzen, wenn man denn die Maßstäbe der Zielgruppe anlegt: Die Scheibe klingt leicht verwaschen, angenehm oldschool, und setzt vor homogen wirkendem Hintergrund auf Gesang und Piano als strukturierende Elemente. In dieser - und nur dieser - Hinsicht könnten neben MZ's Oevre auch noch SUMMONING ins Feld geführt werden, wobei LUSTRE sich zu jeder Zeit ihre dezidiert skandinavische Anmutung bewahren.
Insgesamt ist "Night Spirit" eine Spartenveröffentlichung, die in kreativer Hinsicht zwar beileibe keine Bäume ausreisst, den Rahmen ihrer Ambitionen aber durchaus ansprechend zu füllen weiß. Wer auf hypnotisch fließenden Black Metal mit meditativen Strukturen und romantisch-depressiver Grundstimmung steht, sollte LUSTRE's Erstling im Hinterkopf behalten - eine Enttäuschung ist meines Erachtens unwahrscheinlich.