Angmar - Zurück In Die Unterwelt

Angmar - Zurück In Die Unterwelt
Black Metal
erschienen am 30.11.2009 bei Ketzer Records
dauert 68:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Zurück in die Unterwelt
2. Stabat Mater
3. Perdition
4. Unborn Of The Ancient Times
5. 13ème Rêve
6. Asthénie
7. Lachrimae Mundi

Die Bloodchamber meint:

Mystisch vernebelten Black Metal der angenehmen Art servieren ANGMAR, die mit „Zurück in die Unterwelt“ ihre zweite Scheibe vorlegen und darauf durchaus die Felder der primitiven Postmoderne beackern. Im Gegensatz zu Bands wie AUSTERE oder ALTAR OF PLAGUES setzen die Franzosen den Schwerpunkt jedoch auf frostschwangeren Black Metal und greifen lediglich zur Strukturierung ihrer bis zu 20 Minuten langen Songs auf wogende Stimmungsflächengemetzel zurück.

Ein gutes Beispiel für diese Vorgehensweise ist der titelgebende Opener, der sich von unverzerrten Gitarrentönen über offene Suicide-BM-Riffs und knorrige Bassläufe in haltloses Geknüppel der Marke DRAUTRAN steigert, ohne dabei die unterschwellig eher getragene Melodik aufzugeben. Durch das frostige Inferno hallt eine von jeglicher Hoffnung befreite Stimme, vereinzelt blitzen Chöre auf, die jedoch im nächsten Moment zwischen scharfgratigen Berghängen ersterben müssen – es ist keine erbauliche Welt, die ANGMAR hier erschaffen, aber sie hat eine nicht zu verleugnende Anmut und kann selbige nach ein paar Durchläufen auch mehr und mehr entfalten.
Variation ergibt sich innerhalb der Songs meist durch eingestreute Laut-Leise-Wechsel, vorzugsweise in Kombination mit dem Gegensatz zwischen unverzerrten Gitarrenspielereien und harscher Vollgasromantik. Während dabei in kürzeren Stücken wie „Stabat Mater“ ein genereller Grundton Bestand hat, kann in den längeren Eruptionen die Stimmung komplett kippen, was gerade im 20-minütigen „Perdition“ für einige Gänsehautmomente sorgt. Dass es aufgrund dieser Tendenz nicht immer spannend bleibt, ist ein zwar vorhandener, aber im Gesamtkontext durchaus akzeptabler Makel – ANGMAR verstehen ihr Handwerk und sind zu jeder Zeit weit entfernt von ahnungslosem Klötzchenrücken. Dazu passt dann auch die ebenso räudige wie differenzierte Produktion, die der Gewichtung der einzelnen Bausteine im Bandsound angenehm Nachdruck verleiht.

Insofern kann man das rundum gelungene „Zurück in die Unterwelt“ all jenen empfehlen, die zwischen DRAUTRAN und AUSTERE noch Platz im Schrank haben, wobei man in puncto Sound schon einen gewissen Hang zu den Erstgenannten sein Eigen nennen sollte. Zur individuellen Klärung dieser Frage bietet sich ein Besuch auf der Myspace-Seite an:

www.myspace.com/angmar
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