Armageddon - Embrace The Mystery & Three
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. CD1 Embrace The Mystery
2. Awakening
3. The Broken Spell
4. Blind Fury
5. Worlds Apart
6. Cry Of Fate
7. Illusions Tale
8. Moongate Climber
9. Embrace The Mystery
10. Sleep Of Innocence
11. Grain Of Sand
12. Worlds Apart (Rehearsal)
13. The Broken Spell (Rehearsal)
14. Die With Your Boots On (IRON MAIDEN Cover)
15. CD 2 Three
16. Gathering Of The Storm
17. Burn The Sun
18. Stranglehold
19. Heart Of Ice
20. Well Of Sadness
21. Rainbow Serpent
22. Winter Skies
23. Final Destination
24. Spirit Kiss
25. The Contract
26. Winter Skies (Demo)
27. Sands Of Time (Demo)
28. Desecration Of Souls (MERCYFUL FATE Cover)
Die Bloodchamber meint:
Mit sagenhaften sieben bzw. neun Jahren Verzögerung kommen diese beiden, in der Originalauflage nur in Japan erhältlichen Alben im Doppelpack jetzt auch im Rest der Welt in die Läden. ARMAGEDDON war die andere Spielwiese von dem im Schatten seines Bruder Michael stehenden Amott Bruders Christopher, beide weithin bekannt durch ihr Schaffen bei ARCH ENEMY. Wer sich aber die Zeit bis zum nächsten Album der schwedisch-deutschen Melodic Death Metal Connection vertreiben will, sollte jetzt ganz genau aufpassen, denn „Embrace The Mystery“ & „Three“ verzichten beide auf den Death in der gerade genannten Genrebezeichnung.
Nach dem Bandstart „Crossing The Rubicon“, der noch im vertrauten Melodic Death beheimatet war, tauschte Herr Amott die (aus heutiger Sicht) quasi All-Star Besetzung mit u.a. Peter Wildoer (u.v.a. DARKANE) fast komplett. Ein Prozess, der sich zwischen „Embrace The Mystery“ und „Three“ in ähnlicher Form wiederholen sollte, mit dem Ergebnis, dass „Three“ zu den wenigen Alben gehört (wenn nicht sogar das einzige ist), an denen Christopher neben der Gitarrenarbeit auch für den Gesang hauptverantwortlich ist, während „Embrace The Mystery“ noch von Rickard Bengtsson (LAST TRIBE) eingesungen wurde.
Den Anfang macht „Embrace The Mystery“, das bereits bei dem vergleichsweise zügigen Beginn „The Broken Spell“ andeutet, was man erwarten darf und was nicht. Es geht nicht um mitsingtaugliche Hymnen oder, von den Soli abgesehen, Uptemposchussfahrten sondern um eher beschauliche, sehr melodische Lieder. Das funktioniert zeitweise sehr gut, vor allem wenn der Härtegrad vom Zahnpastalevel zumindest mal über Balsaholzniveau gehoben wird (z.B. „Cry Of Fate“), krankt sonst aber oft an der geradezu klebrigen Nettigkeit. Einige werden es sicher als träumerisch-schön empfinden, während bei vielen anderen der Fluchtreflex einsetzt. Als passenden Vergleich kann man hier die ruhigen Lieder der „Ab 2000“ Phase von STRATOVARIUS heranziehen („Infinite“ & die beiden „Elements“ Werke), zumal der Gesang von Rickard Bengtsson sich auch in Kotipelto Bahnen bewegt. Wer sich damit anfreunden kann, wird sicher auch am zweiten ARMAGEDDON Werk seine Freude haben. Die zwei instrumentalen Rehearsalversionen im Bonusbereich zeigen, dass etwas Rauheit - durch kaum vorhandene und damit nicht weichspülende Produktion - dem ganzen Album nicht hätte schaden können, während das MAIDEN Cover als durchaus gelungen bezeichnet werden kann, zugleich ist es der mit Abstand härteste Track auf dem Album. (6)
„Three“, mit einer auf eben diese Anzahl an Mitgliedern umgestellte Band, zeigt dann das, was man von so einigen „Gitarristenbands“ kennt: eine starke Dominanz durch das Instrument des Bandleaders. Kaum eine Pause ist zu kurz, um nicht noch einen Haufen Noten hineinfideln zu können, und auch sonst ist die Mehrheit der Lieder darauf ausgelegt, der Gitarre prägnante Momente zu liefern. Aber dennoch oder gerade deshalb steht „Three“ schon nach wenigen Durchläufen als der stärkere Partner im Re-Release-Duett da. Nicht nur sorgt die deutlich rauer klingende Gitarre für weniger Traumfaktor und mehr Griff in der Musik, die Strukturen der Lieder sind auch entschlackt und deutlich rockiger ausgelegt, so dass man „Three“ nicht nur beim nachmittäglichen Schwelgen in Tagträumen auf dem Sofa hören kann sondern auch in anderen Lebenslagen. Unterstützt wird das von der ebenfalls rockigeren und normaler klingenden Stimme Christopher Amotts, der ebenso bei der sehr ruhigen Ballade „Well Of Sadness“ zu gefallen weiß und dessen für Ottonormalhörer und -sänger auch im Kopf sehr viel einfacher reproduzierbare Gesangslinien einen wesentlich höheren Ohrwurmfaktor haben. Selbst wenn in der zweiten Albumhälfte ein wenig der Eindruck entsteht, dass die Refrains ein bisschen unter dem „Was drei Lieder vorher gut war, kann jetzt noch nicht schlecht sein“ Syndrom leiden, ist „Three“ insgesamt in jedem Fall besser als eine einfache Zwischenmahlzeit. Durch die rockigere Struktur ist der Unterschied zwischen Album und Demo Version bei den Bonustracks dieses Mal deutlich geringer, so dass es mit der Ballade „Sands Of Time“ sinnigerweise auch einen Nicht-Album Track hierhin verschlagen hat, bevor das unterhaltsame MERCYFUL FATE Cover „Desecration Of Souls“ für einen runden Abschluss sorgt. (7,5)
Ein interessantes Zeitdokument ist dieser Re-Release schon, wie nötig er bei einer auf Eis gelegten und in Europa in dieser Form nie in Erscheinung getretenen Band wirklich ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Vom Zeitgeist her deutlich von den Jahren um den Jahrtausendwechsel geprägt, hätte ARMAGEDDON damals sicher auch in Europa funktionieren können. Heute bekommt man immerhin noch eine annehmbare und eine gute CD samt einiger Boni zum sehr fairen Preis. Das ist doch auch schon was.
Nach dem Bandstart „Crossing The Rubicon“, der noch im vertrauten Melodic Death beheimatet war, tauschte Herr Amott die (aus heutiger Sicht) quasi All-Star Besetzung mit u.a. Peter Wildoer (u.v.a. DARKANE) fast komplett. Ein Prozess, der sich zwischen „Embrace The Mystery“ und „Three“ in ähnlicher Form wiederholen sollte, mit dem Ergebnis, dass „Three“ zu den wenigen Alben gehört (wenn nicht sogar das einzige ist), an denen Christopher neben der Gitarrenarbeit auch für den Gesang hauptverantwortlich ist, während „Embrace The Mystery“ noch von Rickard Bengtsson (LAST TRIBE) eingesungen wurde.
Den Anfang macht „Embrace The Mystery“, das bereits bei dem vergleichsweise zügigen Beginn „The Broken Spell“ andeutet, was man erwarten darf und was nicht. Es geht nicht um mitsingtaugliche Hymnen oder, von den Soli abgesehen, Uptemposchussfahrten sondern um eher beschauliche, sehr melodische Lieder. Das funktioniert zeitweise sehr gut, vor allem wenn der Härtegrad vom Zahnpastalevel zumindest mal über Balsaholzniveau gehoben wird (z.B. „Cry Of Fate“), krankt sonst aber oft an der geradezu klebrigen Nettigkeit. Einige werden es sicher als träumerisch-schön empfinden, während bei vielen anderen der Fluchtreflex einsetzt. Als passenden Vergleich kann man hier die ruhigen Lieder der „Ab 2000“ Phase von STRATOVARIUS heranziehen („Infinite“ & die beiden „Elements“ Werke), zumal der Gesang von Rickard Bengtsson sich auch in Kotipelto Bahnen bewegt. Wer sich damit anfreunden kann, wird sicher auch am zweiten ARMAGEDDON Werk seine Freude haben. Die zwei instrumentalen Rehearsalversionen im Bonusbereich zeigen, dass etwas Rauheit - durch kaum vorhandene und damit nicht weichspülende Produktion - dem ganzen Album nicht hätte schaden können, während das MAIDEN Cover als durchaus gelungen bezeichnet werden kann, zugleich ist es der mit Abstand härteste Track auf dem Album. (6)
„Three“, mit einer auf eben diese Anzahl an Mitgliedern umgestellte Band, zeigt dann das, was man von so einigen „Gitarristenbands“ kennt: eine starke Dominanz durch das Instrument des Bandleaders. Kaum eine Pause ist zu kurz, um nicht noch einen Haufen Noten hineinfideln zu können, und auch sonst ist die Mehrheit der Lieder darauf ausgelegt, der Gitarre prägnante Momente zu liefern. Aber dennoch oder gerade deshalb steht „Three“ schon nach wenigen Durchläufen als der stärkere Partner im Re-Release-Duett da. Nicht nur sorgt die deutlich rauer klingende Gitarre für weniger Traumfaktor und mehr Griff in der Musik, die Strukturen der Lieder sind auch entschlackt und deutlich rockiger ausgelegt, so dass man „Three“ nicht nur beim nachmittäglichen Schwelgen in Tagträumen auf dem Sofa hören kann sondern auch in anderen Lebenslagen. Unterstützt wird das von der ebenfalls rockigeren und normaler klingenden Stimme Christopher Amotts, der ebenso bei der sehr ruhigen Ballade „Well Of Sadness“ zu gefallen weiß und dessen für Ottonormalhörer und -sänger auch im Kopf sehr viel einfacher reproduzierbare Gesangslinien einen wesentlich höheren Ohrwurmfaktor haben. Selbst wenn in der zweiten Albumhälfte ein wenig der Eindruck entsteht, dass die Refrains ein bisschen unter dem „Was drei Lieder vorher gut war, kann jetzt noch nicht schlecht sein“ Syndrom leiden, ist „Three“ insgesamt in jedem Fall besser als eine einfache Zwischenmahlzeit. Durch die rockigere Struktur ist der Unterschied zwischen Album und Demo Version bei den Bonustracks dieses Mal deutlich geringer, so dass es mit der Ballade „Sands Of Time“ sinnigerweise auch einen Nicht-Album Track hierhin verschlagen hat, bevor das unterhaltsame MERCYFUL FATE Cover „Desecration Of Souls“ für einen runden Abschluss sorgt. (7,5)
Ein interessantes Zeitdokument ist dieser Re-Release schon, wie nötig er bei einer auf Eis gelegten und in Europa in dieser Form nie in Erscheinung getretenen Band wirklich ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Vom Zeitgeist her deutlich von den Jahren um den Jahrtausendwechsel geprägt, hätte ARMAGEDDON damals sicher auch in Europa funktionieren können. Heute bekommt man immerhin noch eine annehmbare und eine gute CD samt einiger Boni zum sehr fairen Preis. Das ist doch auch schon was.