Als ENVINITY noch ENVY hießen machten sie Musik. Gut, das ist jetzt nicht ungewöhnlich für eine Band, nur hat man mit dem Namenswechsel auch den Stil ein wenig verändert. Was vor Jahren noch als Dark Gothic Rock daherkam, hat sich heute in eine Art Dark Progressive Metal gewandelt, der phasenweise durch starke melancholische Elemente auf sich aufmerksam macht.

Das Erstlingswerk von (jetzt) ENVINITY ist ein Konzeptalbum geworden, das sich um eine Mordserie am ''Moira's Lake'' zwischen 1919 und 1939 dreht. Das bei diesem Thema nun kaum vergnügliche Klänge zu erwarten sind, liegt klar auf der Hand. Teilweise extrem schwer verschachtelt kommen die elf Songs aus den Boxen gekrochen und nehmen den Hörer gefangen durch eine düstere Atmosphäre, die in etwa das widerspiegeln sollte, was man damals am Rande dieses Sees gefühlt haben dürfte. Rasend wird es hier nie, das Midtempo kaum überschritten. Die Instrumente agieren äußerst songdienlich, keines wird in den Vordergrund gestellt, wenn es nicht gerade notwendig ist. Und so wirken die Stücke wie aus einem Guss und auch die Vocals sind gut in das Gesamtkonzept integriert worden und verdeutlichen sowohl durch cleane als auch (selten) schreiende Nuancen immer den gegenwertigen Stand der Geschichte.

Es ist sehr schwierig ''Moira's Lake'' in Worte zu fassen. Zu komplex ist das Album. Wer den Einstieg oder besser gesagt den Zugang zu der Scheibe geschafft hat wird es einfach mögen, auch wenn der Sound leider etwas den nötigen Druck vermissen lässt, der dem ganzen noch die Krone aufgesetzt hätte. Bei Interesse würde ich einfach mal den Besuch der Bandpage vorschlagen, denn da gibt es im Moment das komplette Teil als kostenlosen Download.
Anspieltipps: Fehlanzeige! Man kann keinen einzelnen Teil für sich nehmen.