Murder Therapy - Symmetry Of Delirium

Murder Therapy - Symmetry Of Delirium
Death Metal
erschienen am 15.01.2010 bei Deity Down Records
dauert 32:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Scourge
2. Extra-Ordinary Perfect Machine
3. Staring At The Zodiac
4. Tales Of The Bizarre
5. Equilibrium
6. Two Shots In Colebrook
7. Hidden In Lies
8. Asymmetry
9. Delirium

Die Bloodchamber meint:

Italienisches Gefrickel steht heute an und ich freue mich auf einige technische Spielereien von MURDER THERAPY. Nach einer EP im Jahr 2008 konnte man sich einen Plattendeal sichern und nun feuert man also das Debütalbum auf die Menschheit los. Auffällig finde ich, dass scheinbar alle Technical Death Metal Scheiben mit dem gleichen Schema daherkommen: Ganz kurzes Intro (meist nur irgendwelche schemenhafte Geräusche), das fließend in den ersten Song übergeht; danach folgen kurze, knüppelharte und wahnsinnig schnelle Songs, bis mittendrin entweder ein Intermezzo oder ein etwas langsamerer und kurzer Song dem werten Hörer mal eine Verschnaufpause gewährt. Zum Schluss meistens noch eine Art Outro, das ähnlich schemenhaft wie das Intro ist, aber wesentlich länger, oftmals quietschen nur noch die Gitarren.

Nun, was soll ich sagen – diese Beschreibung trifft den Aufbau von „Symmetry Of Delirium“ nur allzu gut. Doch die Italiener haben durchaus dafür gesorgt, dass man nicht völlig im Mittelmaßgeschwader untergeht, gerade die penibel ausgearbeiteten chaotischen Elemente machen doch gutes Gefrickel aus, oder? Vor allem die erlösenden Breaks nach den unheimlich dissonanten Parts gehen runter wie Öl, das löst die schier unerträgliche Spannung auf, die sich innerhalb von Sekundenbruchteilen aufbaut und dann viel zu lange an den Nerven zehrt. Besonders verrückt ist auch der Gesang, der zwar großteils auf solide Grunts baut, aber auch mal ein schizophren anmutendes Gekreische zum Besten gibt. Wer drauf steht, seinen Verstand hin- und herreißen zu lassen, der könnte sich in diese Platte regelrecht verlieben. Eine nette CD für zwischendurch ist das also nicht, doch das ist auch nicht Sinn und Zweck des Genres.

Der Sound simuliert im Übrigen eine Erkältung mit viel Schleim in den Nebenhöhlen, das Schlagzeug klingt nämlich stellenweise schon arg dumpf und auch insgesamt gehen kleine Gitarrenspielereien nicht selten ob der intensiven Bässe unter. Dass ein Song hängenbleibt oder eine Melodie heraussticht ist natürlich eine schwachsinnige Idee, die Musik soll ballern und das begierige erneute Antippen der Play-Taste auslösen und das ist gelungen.

Meinen sehr persönlichen Geschmack trifft das natürlich schon, nach dem fünften Hören habe ich noch genauso viel Spaß wie beim ersten. Selbstverständlich ist das nicht Jedermanns Sache.
Grindcore-Einflüsse lassen sich im wirren Gitarren-Gewusel sicherlich auch nicht abstreiten und die Steilvorlagen der wahnsinnig guten Veröffentlichungen des letzten Jahres arbeiteten mit einem ähnlichen Rezept, meiner Meinung nach aber hat OBSCURA diesem Genre die Krone aufgesetzt – zumindest 2009. MURDER THERAPY fegen mit ihrem Sturm aber auch gut durch die Gehörgänge und stehen anderen starken Bands in nichts nach, auch wenn das Sahnehäubchen fehlt.
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