Aus Kroatien kommt eine Riesenvogelspinne über den Balkan nach Mitteleuropa, um ihre Cheliceren in die Death Metal-Fans zu rammen und mit sich in den Bau zu nehmen. Und aus diesen Kieferklauen entkommt man nicht so schnell.

AVICULARIA haben mit “Born To Be Vile” (geiler Titel!) ein Debütalbum abgeliefert, dass jedem Death Metal-Fan, der auch nur ansatzweise auf Frickeleien und technische Raffinessen steht, gefallen dürfte.
Was schleppend und recht gewöhnlich beginnt, entpuppt sich hier als ein wahres Inferno. Denn mit dem zweiten Track “Anthem To Arms” zeigen AVICULARIA, wo die Klauen hängen. Blasts treffen auf derben, aber technischen Death Metal, der von progressiven Elementen nie genug bekommt. Zu jeder Zeit zeigen die Kroaten, dass Melodie, Energie und Geschwindigkeit gekonnt mit Härte und Druck kombiniert werden kann.
Die Drums sind ein gnadenloses Gewitter, der Bass wummert wie verrückt, die Gitarren knallen ein geiles Riff nach dem anderen ab und gehen dann immer mal wieder in Dissonanzen über. Die Growls klingen überzeugend abstoßend, dass es einen in Mark und Bein fährt.

Mit “Stand by” haben die Jungs dann sogar ein reines Instrumental dabei, bei dem es eigentlich gar nicht auffällt, dass der Gesang fehlt, da die Musik so virtuos rüberkommt und sich die einzelnen Musiker einwandfrei ergänzen. Mit dem zehnminütigen “Requiem For Ego” endet dann das Debüt mit einem überlangen Track. Leider, muss ich erwähnen, da ich diese Musik noch stundenlang hören könnte. Und so ist nach knapp 41 Minuten Schluss. Also noch mal repeat.

Mit “Born To Be Vile” haben AVICULARIA die Messlatte enorm hochgelegt. Umso gespannter darf man auf das Nachfolgeralbum sein. Ich hüpf jetzt schon ganz aufgeregt hin und her.