Eversin - Divina Distopia
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. X.E.N.O.S.
2. Wings Ov Tears
3. In The Shadow Of The Rose
4. Divina Distopia
5. Angel Of Silence
6. Suddenly
7. In My Dream They Live
Die Bloodchamber meint:
Nach dem Motto „Neue Namen kehren gut“ legen EVERSIN ihr Debüt „Divina Distopia“ unter diesem Namen vor und verabschieden sich von dem alten Zopf FUOCO FATUO (wahlweise mit V an Stelle der U), unter dem sie zwei Demos und ein Album veröffentlichten. Mit Sessionmusikern an Keyboard und Schlagzeug hat das Kerntrio die ambitionierte „Divina Distopia“ eingespielt und die Italiener verlangen dem Hörer wirklich einiges ab.
Das in vier übergeordnete Akte – Akt I ist der Opener, danach wird jeder Akt mit zwei Liedern bedacht – aufgeteilte Konzeptwerk versucht sehr sehr viel unter einen Hut zu bringen, was zum einen zu der Selbsteinordnung in das Genre „Techno Power Thrash“ führt und zum anderen auch nach einigen Durchläufen einen klaren Geschmack von „Weniger wäre mehr gewesen“ hinterlässt. Rasantes Gitarrengefidel auf einem zwischen spacig und verträumt wechselnden Keyboardteppich wird verknüpft mit geradlinigen Bangrhythmen, beruhigenden Keyboardklavier-Soloeinlagen, Sprachsamples im Hintergrund und ein wenig Knüppel aus dem Sack. Das hört sich schon für ein ganzes Album mutig an, wird von EVERSIN aber sogar in so gut wie jedes einzelne Lied gepackt. Man darf das gerne versuchen, wenn es etwas gibt, das die ganze Chose zusammenhält, über ihr thront oder ihr eine Form gibt, abseits von Ideenoverkill durch Einbau jeder – und damit meine ich wirklich jeder – Idee. Der dramatische, überwiegend schrill-spitze Gesang von Angelo, der bei vielen Hörern wohl eher die Brillengläser springen lassen oder die Nackenhaare sträuben wird als zu begeistern, reicht als Bindeglied jedoch ebenso wenig wie die wenig druckvolle und recht dumpfe Produktion, obwohl doch gerade bei einem Werk mit so viel Ideen Klarheit angebracht gewesen wäre. Damit fehlt dem Album die entscheidende Zündstufe.
Aber anders als es sich bisher womöglich angehört hat, sollte man „Divina Distopia“ nicht ganz schlecht reden, weil EVERSIN doch etwas Eigenes, Reizvolles haben, so dass man, wenn man sich mit dem durchaus streitbaren Gesang anfreunden kann, immer mal wieder gerne reinhört, besonders das vergleichsweise schmissige „Angel Of Silence“ bietet sich an. Mit einer klareren Linie und etwas weniger aufdringlicher Dramatik in den Gesangslinien könnte in Zukunft aus den Sizilianern ein powermetallisches Gegengewicht zu ihren deathigen Landsleuten DARK LUNACY werden, die auf ihrem letzten Album „The Diarist“ eine ähnliche Fülle an Einflüssen und Ideen deutlich geschickter in Form gebracht haben. Bis dahin ist „Divina Distopia“ aber immer noch mehr als schnöde Durchschnittskost.
Das in vier übergeordnete Akte – Akt I ist der Opener, danach wird jeder Akt mit zwei Liedern bedacht – aufgeteilte Konzeptwerk versucht sehr sehr viel unter einen Hut zu bringen, was zum einen zu der Selbsteinordnung in das Genre „Techno Power Thrash“ führt und zum anderen auch nach einigen Durchläufen einen klaren Geschmack von „Weniger wäre mehr gewesen“ hinterlässt. Rasantes Gitarrengefidel auf einem zwischen spacig und verträumt wechselnden Keyboardteppich wird verknüpft mit geradlinigen Bangrhythmen, beruhigenden Keyboardklavier-Soloeinlagen, Sprachsamples im Hintergrund und ein wenig Knüppel aus dem Sack. Das hört sich schon für ein ganzes Album mutig an, wird von EVERSIN aber sogar in so gut wie jedes einzelne Lied gepackt. Man darf das gerne versuchen, wenn es etwas gibt, das die ganze Chose zusammenhält, über ihr thront oder ihr eine Form gibt, abseits von Ideenoverkill durch Einbau jeder – und damit meine ich wirklich jeder – Idee. Der dramatische, überwiegend schrill-spitze Gesang von Angelo, der bei vielen Hörern wohl eher die Brillengläser springen lassen oder die Nackenhaare sträuben wird als zu begeistern, reicht als Bindeglied jedoch ebenso wenig wie die wenig druckvolle und recht dumpfe Produktion, obwohl doch gerade bei einem Werk mit so viel Ideen Klarheit angebracht gewesen wäre. Damit fehlt dem Album die entscheidende Zündstufe.
Aber anders als es sich bisher womöglich angehört hat, sollte man „Divina Distopia“ nicht ganz schlecht reden, weil EVERSIN doch etwas Eigenes, Reizvolles haben, so dass man, wenn man sich mit dem durchaus streitbaren Gesang anfreunden kann, immer mal wieder gerne reinhört, besonders das vergleichsweise schmissige „Angel Of Silence“ bietet sich an. Mit einer klareren Linie und etwas weniger aufdringlicher Dramatik in den Gesangslinien könnte in Zukunft aus den Sizilianern ein powermetallisches Gegengewicht zu ihren deathigen Landsleuten DARK LUNACY werden, die auf ihrem letzten Album „The Diarist“ eine ähnliche Fülle an Einflüssen und Ideen deutlich geschickter in Form gebracht haben. Bis dahin ist „Divina Distopia“ aber immer noch mehr als schnöde Durchschnittskost.