Celestiial - Where Life Springs Eternal
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Spell Over Still Water
2. Great Storms Carry My Sadness
3. From Elm Blossoms A Rose
4. Offerings In Cedar Smoke
5. Songbirds Depart Through The Passing Near The Garden
Die Bloodchamber meint:
Für den einen ist es Funeral Doom, für den anderen das längste Intro der Welt – soweit zur Ausgangslage in Sachen CELESTIIAL. Das Einmann-Projekt aus Minnesota legt mit „Where Life Springs Eternal“ sein mittlerweile zweites Album vor, welches wie das Debüt über Bindrune Recordings veröffentlicht wird und sich als musikalische Hommage an die Natur versteht. Dem entsprechend liegt der Fokus während der guten Stunde denn auch im fließenden Auf und Ab von Stimmungen, das mit herkömmlichen Songstrukturen längst abgeschlossen hat.
Der Auftakt gerät mit „Spell Over Still Water“ sehr unheimlich: Hallbetonte Gitarren beschwören in Verbindung mit dem Songtitel und diversen Geräuschsamples das Bild eines einsamen Bergsees herauf, die umliegenden Nadelwälder sind feucht und kühl, und über die nahen Berge ziehen dunkle Wolken auf. Der nun folgende Regenguss beendet das Intro und leitet nahtlos zu „Great Storms...“ über, welches in seinen 30 Minuten sehr unstürmisch daherkommt: Es regieren fast schon sanfte Klangnebel zwischen Gitarren und Keyboards, die man mit sehr langsamen ARCANA COELESTIA und einer Prise LONGING FOR DAWN umschreiben könnte, dazu gibt es immer wieder heiseres Krächzen, eher zusätzliches Instrument als Artikulation. Das (oder: mein) Bild zu diesem Stück ist folglich weniger das eines Sturmes, sondern viel eher der einleitende Regenguss in Zeitlupe. Hier das Tropfenspiel im Wasser, dort ein Tier im Schilf, Wolken tasten sich die Berghänge hinab und die Welt ersteht und vergeht in einem vielfach grauen Aquarell. Nach einer guten Viertelstunde dann eine kurze Pause, Naturgeräusche, Vogelzwitschern, dazu an Windpfeifen erinnernde Sounds und das ferne Grollen eines Gewitters – bevor der Faden des ersten Abschnitts wieder aufgegriffen wird und mit einer leicht zuversichtlichen Note ausklingt.
Die wird im nun folgenden Instrumental ausgebaut, was vorrangig an den asiatisch anmutenden Instrumenten und Motiven liegen mag. Ruhe und innere Einkehr sind die hier vorherrschenden Emotionen; das sorgt für eine durchaus willkommene Erfrischung seitens des Hörers und entlässt selbigen dann gestärkt in die mystischen Welten des Zedernrauchs.
Passend zum Ritualcharakter des zweiten Longtracks gibt es hier neben weiteren Vogelsamples auch indianische (?) Blasinstrumente, während sich am generellen Unterbau nicht viel verändert. Zwar ist der Gesamteindruck etwas tiefenlastiger und stickiger, doch Nebel und Rauch bleiben die beherrschenden Eindrücke, die CELESTIIAL mit ihrer Musik heraufbeschwören. Im Gegensatz zu „Great Storms...“ fehlt hier leider das Gefühl der Reinigung oder Läuterung, wodurch sich „Offerings...“ durchaus zieht und insgesamt trotz der interessanten Instrumentierung der leicht schwächere Track ist. Umso gelungener wirkt vor diesem Hintergrund das instrumentale Outro: Ruhige Keyboardtöne, die an eine skelettierte Variante mittelalterlicher Musik erinnern und „Where Life Springs Eternal“ entspannt abrunden.
CELESTIIAL werden mit ihrer aktuellen Scheibe sicher keinen Publikumspreis gewinnen und haben für meine (fraglos recht limitierten) Begriffe auch innerhalb ihres Genres nicht unbedingt Berge versetzt. Anerkennen sollte man jedoch den Umstand, dass die Intention des Musikers – den Geist auf Reisen zu schicken, dem Menschen seine Bedeutungslosigkeit angesichts der Natur zu verdeutlichen – musikalisch nur sehr begrenzt umgesetzt werden kann, ohne vollends in ehrfürchtig ausgewalzten Geräuschcollagen zu enden.
Interessant ist der Mix aus gnadenloser Entschleunigung, minimaler Variation und Natursamples für Leute, die sich in diesem Genre ohnehin zuhause fühlen oder sich über nächtliche Gelegenheitssessions an etwas Neues herantasten wollen – eine Wertung möchte ich allerdings nicht vergeben.
Der Auftakt gerät mit „Spell Over Still Water“ sehr unheimlich: Hallbetonte Gitarren beschwören in Verbindung mit dem Songtitel und diversen Geräuschsamples das Bild eines einsamen Bergsees herauf, die umliegenden Nadelwälder sind feucht und kühl, und über die nahen Berge ziehen dunkle Wolken auf. Der nun folgende Regenguss beendet das Intro und leitet nahtlos zu „Great Storms...“ über, welches in seinen 30 Minuten sehr unstürmisch daherkommt: Es regieren fast schon sanfte Klangnebel zwischen Gitarren und Keyboards, die man mit sehr langsamen ARCANA COELESTIA und einer Prise LONGING FOR DAWN umschreiben könnte, dazu gibt es immer wieder heiseres Krächzen, eher zusätzliches Instrument als Artikulation. Das (oder: mein) Bild zu diesem Stück ist folglich weniger das eines Sturmes, sondern viel eher der einleitende Regenguss in Zeitlupe. Hier das Tropfenspiel im Wasser, dort ein Tier im Schilf, Wolken tasten sich die Berghänge hinab und die Welt ersteht und vergeht in einem vielfach grauen Aquarell. Nach einer guten Viertelstunde dann eine kurze Pause, Naturgeräusche, Vogelzwitschern, dazu an Windpfeifen erinnernde Sounds und das ferne Grollen eines Gewitters – bevor der Faden des ersten Abschnitts wieder aufgegriffen wird und mit einer leicht zuversichtlichen Note ausklingt.
Die wird im nun folgenden Instrumental ausgebaut, was vorrangig an den asiatisch anmutenden Instrumenten und Motiven liegen mag. Ruhe und innere Einkehr sind die hier vorherrschenden Emotionen; das sorgt für eine durchaus willkommene Erfrischung seitens des Hörers und entlässt selbigen dann gestärkt in die mystischen Welten des Zedernrauchs.
Passend zum Ritualcharakter des zweiten Longtracks gibt es hier neben weiteren Vogelsamples auch indianische (?) Blasinstrumente, während sich am generellen Unterbau nicht viel verändert. Zwar ist der Gesamteindruck etwas tiefenlastiger und stickiger, doch Nebel und Rauch bleiben die beherrschenden Eindrücke, die CELESTIIAL mit ihrer Musik heraufbeschwören. Im Gegensatz zu „Great Storms...“ fehlt hier leider das Gefühl der Reinigung oder Läuterung, wodurch sich „Offerings...“ durchaus zieht und insgesamt trotz der interessanten Instrumentierung der leicht schwächere Track ist. Umso gelungener wirkt vor diesem Hintergrund das instrumentale Outro: Ruhige Keyboardtöne, die an eine skelettierte Variante mittelalterlicher Musik erinnern und „Where Life Springs Eternal“ entspannt abrunden.
CELESTIIAL werden mit ihrer aktuellen Scheibe sicher keinen Publikumspreis gewinnen und haben für meine (fraglos recht limitierten) Begriffe auch innerhalb ihres Genres nicht unbedingt Berge versetzt. Anerkennen sollte man jedoch den Umstand, dass die Intention des Musikers – den Geist auf Reisen zu schicken, dem Menschen seine Bedeutungslosigkeit angesichts der Natur zu verdeutlichen – musikalisch nur sehr begrenzt umgesetzt werden kann, ohne vollends in ehrfürchtig ausgewalzten Geräuschcollagen zu enden.
Interessant ist der Mix aus gnadenloser Entschleunigung, minimaler Variation und Natursamples für Leute, die sich in diesem Genre ohnehin zuhause fühlen oder sich über nächtliche Gelegenheitssessions an etwas Neues herantasten wollen – eine Wertung möchte ich allerdings nicht vergeben.