Vendlus Records haben schon immer die eine oder andere sehr spezielle Band am Laufen gehabt. So bin ich auch schon vor ein oder zwei Jahren über die Bonner ISLAND gestolpert, die mich mit ihrem doch eher obskuren Death Metal überhaupt nicht ansprachen. Wie durch einen Zufall liegt jetzt hier das aktuelle und selbstbetitelte Werk und ich bin ziemlich erstaunt, was die Band für eine Wendung hingelegt haben. Von Death Metal ist hier nur noch kaum etwas zu hören, vielmehr ist hier eine Art Ambient Postrock Geschichte entstanden.

Ruhig geht es hier auf dieser Insel zu, von den seltenen Stürmen mal abgesehen. Wer hier seinen Urlaub gebucht hat, der kann entspannen und sich einfach gehen lassen, da kaum Gefahren auf ihn lauern. Rund um den schattigen Platz am Strand haben sich ein paar Musiker aufgestellt, die ihre Klänge dazu benutzen den völligen Einklang mit sich selbst zu erschaffen. Ein herrlicher Urlaub eben; All Inclusive für den kleinen Geldbeutel.
Zu Hause angekommen funktioniert das Ganze dann aber kaum noch. Es ist genau so, als wenn man sich den im Urlaub geliebten Wein mitnimmt und dann im Schrebergarten genießen will; der schmeckt nicht mehr.
Und das ist hier trotz aller instrumentalen Reife das große Problem. Wenn man nicht extrem in Stimmung ist, dann zündet hier nichts.

ISLAND legen ein tolles Album vor, das kommerziell total versagen wird und wohl auch soll, das aber auf musikalisch hohem Niveau zu finden ist, wenn man sich erst einmal drauf eingelassen hat. Außer der mangelnden Einsatzfähigkeit, gibt es an ''Island'' keinen weiteren Kritikpunkt.
Fazit: Musik zum Beine baumeln lassen und schweben.