Mutiny Within - Mutiny Within

Mutiny Within - Mutiny Within
Melodic Death Metal
erschienen am 07.05.2010 bei Roadrunner Records
dauert 40:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Awake
2. Images
3. Falling Forever
4. Year Of Affliction
5. Forsaken
6. Lethean
7. Oblivion
8. Undone
9. Hours
10. Suffocate
11. Reflections

Die Bloodchamber meint:

Aus satten 50 selbstgebastelten Liedern haben die Amerikaner MUTINY WITHIN, die einst als CHILDREN OF BODOM Coverband starteten, die 11 Lieder ihres Debüts „Mutiny Within“ ausgewählt. Um von 0 auf 100 starten zu können, hat man sich dazu mit dem auf YouTube entdeckten jungen Briten Chris Clancy am Mikro und seinem Kumpel Daniel Bage an der zweiten Gitarre verstärkt, so dass man die Welt des modernen Metal mit ganzen sechs Leuten aufrollen will, denn ein Keyboard ist in alter COB Tradition ebenfalls am Start.

Zumindest in einem Punkt haben MUTINY WITHIN ihre Vorbilder aus dem Stand eingeholt, denn wer die finnischen Berufsjugendlichen für sehr eingängig hält, hat noch nicht „Mutiny Within“ gehört. Denn mit einer zusätzlichen Spur des ursprünglichen (und dementsprechend eher positiv beleumundeten) BULLET FOR MY VALENTINE Pop-Appeals und ein paar weniger heftigen, aber effizient platzierten Breaks entwickeln die Jungs aus New Jersey einen fast schon dreisten Ohrenschmeichelfaktor. Neben der durchaus bemerkenswerten Gitarrenarbeit, die sehr melodieorientiert ist und so eine Spur zu selten leichte Riffgewitter aufziehen lässt, liegt das vor allem am Gesang. Mit glasklarer doch stets kraftvoller Stimme hinterlässt Sänger Chris den größten Eindruck von allen Beteiligten und schamlos fühlt man sich oft gleichzeitig mitgerissen und dahinschmelzen. Damit es nicht zu melodisch wird, steuert Bassist Andrew Jacobs von Zeit zu Zeit ein paar von angerautem Zorn getriebene Vocals wie im feinen „Lethean“ bei, die in der Kombination einwandfrei funktionieren.

Zwar wird das Schmeicheln einige wenige Male etwas zu sehr auf die Spitze getrieben, „Oblivion“ ist bis kurz vor Schluss eine arge Gratwanderung und das sanfte, mit weiblichem Gastgesang veredelte „Undone“ fordert eine klassische Love or Hate Entscheidung, aber auch dank des unauffälligen Keyboards, das eigentlich nur in den Passagen wirklich präsent ist, die es quasi allein gestaltet (z.B. in „Year Of Affliction“), wird die Grenze zu übereifrigem Sanftmut sicher vermieden. Außerdem haben MUTINY WITHIN mit „Suffocate“ einen der treffsichersten Hits nicht nur im Bereich des modernen Metal im mittlerweile auch schon mehr als vier Monate alten Jahr gelandet, der mit Spannungsaufbau, eingeschobener Keyboardpassage und großem Reiz zum Mitsingen auf ganzer Linie überzeugt und alles andere auf dem Album überragt.

Dem Schicksal, das Platten mit sehr großer Eingängigkeit oft befällt, können sich MUTINY WITHIN dennoch nicht entziehen, denn das Album nutzt sich mittelfristig leider etwas ab, so dass man dazu tendiert, eher gezielt einzelne Titel zu hören als das ganze Werk am Stück. Deshalb bleibt die Wertung auch noch unter 8, ein sehr gutes Debüt ist „Mutiny Within“ aber allemal.
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