Dyrathor - Sacred Walcraft Of Hel

Dyrathor - Sacred Walcraft Of Hel
Pagan Metal
erschienen am 11.06.2010 bei Black Bards Entertainment
dauert 50:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sacred Walcraft of Hel
2. Memories in Frost
3. Im Auge des Sturms
4. Ariovist
5. Und ewig rinnt das Blut
6. Ode an die Heimat
7. Kampf aus Samsey
8. Thumelicus Secutor
9. Entspringe den Fesseln
10. Wudana Wittekina Waigand

Die Bloodchamber meint:

Ach ja, die Pagan Metal Szene. Es ist immer leicht darauf zu schimpfen wie uninspiriert, langweilig und gleich klingend die Veröffentlichungen doch sind. Irgendwo stimmt es auch, ich persönlich schau lieber der Nachbarin beim Bleistift anspitzen zu, als mich länger als nötig den einschlägigen Produktionen zu widmen. Und doch muss man auch anerkennen, dass es hochkarätige Bands wie beispielsweise MENHIR gibt, die die Fahne hoch halten. Überhaupt scheint es so, dass man sich in dem Bereich wohl eher auf die Deutschen, wie zuletzt HELFAHRT, verlassen kann. Auch DYRATHOR sind auf einem guten Weg dahin, wenn auch ihr Debüt, ohne dass man das erwarten möge, perfekt ist.

Eine gesprochene Passage, die an Intros verschiedener Computerspiele erinnert, leitet das Album ein. Die Musik beginnt mit verheißungsvollem, klassischen Metalriffing, findet dennoch problemlos den Übergang zum Pagan Metal. Der Gesang ist zunächst typisch krächzend, später jedoch wartet man auch mit Klargesang auf, der glücklicherweise eben nicht typsich heroisch ist, sondern eher an frühe ULVER erinnert. Zur Unterstützung und Melodieführung bedienen sich die Hattinger einer Violine, die den Sound aber nicht erdrückt, sondern dezent und dennoch wahrnehmbar ihren Dienst verrichtet und so den Kompositionen eine eigene Note verleiht. Leider, leider greifen die Jungs auch auf das Keyboard zurück – es ist nicht störend, aber möglicherweise funktionieren die Lieder zumindest sehr oft auch ohne ganz gut. Als Beispiel für die hochklassigen Arrangements kann man „Im Auge des Sturm“ heranziehen. Der Wechsel zwischen den kämpferischen Gesangspassagen (Fäuste in die Luft) und den flotten Zwischenspielen (Headbangen) funktioniert gut und während des Einsatzes der Violine bleibt dem Konzertgänger eine kurze Phase der Erholung.

Generell ist es genau diese Vermengung des Pagan Metal mit elegantem Heavy Riffing, was den Spaß an „Sacred Walcraft Of Hel“ lange Zeit aufrecht erhält. Fazit: es handelt sich hier um ein Debütalbum und weitere Steigerungen sind durchaus nicht ausgeschlossen. Das allermeiste haben DYRATHOR richtig gemacht, allein auf die gesamte Zeit fehlt der finale Kick um jetzt schon ganz, ganz oben zu landen. Verglichen mit den meisten anderen Alben aus diesem Genre wird hier richtig gute Kost geboten und mit einem Kauf liegt man durchaus richtig.
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