Antyra - In The Fields Of Marathon (EP)
Epic Heavy Metal
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 21:25 min
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 21:25 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Call From The Abyss
2. In The Fields Of Marathon
3. Strong Winds Blowing
4. Horns Up!
5. Eye Out Of Fire
Die Bloodchamber meint:
ANTYRA sind für meine Begriffe eines der interessantesten Gewächse im hiesigen Untergrund, was vorrangig an der perfekten Mischung aus traditionellem Metal und diversen extremeren Einsprengseln liegt. Umso gespannter war ich auf die nun vorliegende EP, die auf den Namen "In The Fields Of Marathon" hört und - soviel darf ich vorweg sagen - ein ebenso eigenwilliger wie gelungener Einstand geworden ist.
Erster Höhepunkt der Scheibe ist das unheimlich stimmungsvolle Chorintro, das von einem Leipziger Kleinensemble eingesungen wurde und die Kinnlade vom Fleck weg auf den Boden treibt: Sakral, dennoch erhebend und auf den Punkt arrangiert - eine knappe Minute pure awesome-ness, die ich bisher kein einziges Mal geskippt habe. ANTYRA selbst steigen mit dem Titeltrack anschließend ebenfalls nach Maß ein und betreiben Lehrstunden-Metal auf höchsten Niveau: Traditionell-treibendes Riffing liefert reichlich Nackenfutter, der stampfende Rhythmus zündet nach Sekunden, dazu gesellen sich ein paar sphärische Synths und klarer Gesang. Der Song ist bis auf das marschierende Outro sehr straight, sehr melodisch und legt die Latte schon einmal in obere Sphären.
Auf dem Fuße folgt umgehend „Strong Winds Blowing“, welches nach epischen Auftakttönen und diversen Growls vor allem durch seine Vielseitigkeit besticht: Treibendes Riffing kontrastiert fließende Passagen mit Streichersounds, zu wirklich makelloser Gitarrenarbeit und Wechselgesang kommen ruhige Momente inklusive Naturgeräuschen, und trotzdem wirkt die Nummer wie aus einem Guss. Ebenso ausladend wie schön, und für mich der beste Track auf der EP.
Nach dem insgesamt etwas zu bemüht feiernden „Horns Up!“ folgt mit „Eye Out Of Fire“ schließlich der Mittelerde-Tribut, der durch starke Gitarrenarbeit punkten kann und einmal mehr die vielschichtigen Keyboardsounds zu ihrem Recht kommen lässt. Hier wird das Potenzial dieser eher ungewohnten Genre-Kombination aufgezeigt und auch gesanglich in die richtige Richtung gezielt.
Womit wir dann auch schon beim letzten Thema wären: Am Gesang nämlich werden sich die Geister aller Voraussicht nach scheiden, denn bei den ersten Durchläufen passiert zwischen Sänger und Hörer erst mal nicht viel. David klingt derzeit noch weniger nach klassischem Heavy-Fronter, sondern eher nach umgesatteltem Pagan-Sänger - und daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Im Stil drückt sich das derart aus, dass die Gesangslinien nicht durchweg auf tragfähige Melodien zielen und dadurch bisweilen wie der Gegenpart zu einem nicht vorhandenen Growlen oder Kreischen wirken, also eher auf Akzente ausgelegt sind (wie es bei einer Pagan-Band der Fall ist).
Dennoch: Grundsätzlich halte ich die Entscheidung für epischen Gesang für die einzig richtige, denn Songs wie "Strong Winds Blowing" oder „Eye Out Of Fire“ (und die Liveauftritte) zeigen, dass auf diesem Feld Identitätsarbeit geleistet werden kann. Mit etwas mehr Vertrauen in die eigene Stimme und in Verbindung mit der gelungenen Gitarrenarbeit sollte hier in Zukunft wenig schiefgehen.
Im Überblick bieten ANTYRA auf ihrer ersten EP einen fabulös produzierten Einstand, der sich fast durchweg auf sehr hohem Niveau bewegt: Instrumental auf allen Positionen versiert, kompositorisch vielseitig und eben nicht der dreißigste Schunkelklon, sondern epische und etwas kauzige Einzelstücke, denen das oft gescholtene Keyboard die Krone aufsetzt. Wer an einem metallischen Untergrund jenseits von Death Thrash, Black Thrash und ähnlichen Derivaten interessiert ist, sollte zuschlagen – die Konzerte der Band lege ich euch ohnehin ans Herz.
Erster Höhepunkt der Scheibe ist das unheimlich stimmungsvolle Chorintro, das von einem Leipziger Kleinensemble eingesungen wurde und die Kinnlade vom Fleck weg auf den Boden treibt: Sakral, dennoch erhebend und auf den Punkt arrangiert - eine knappe Minute pure awesome-ness, die ich bisher kein einziges Mal geskippt habe. ANTYRA selbst steigen mit dem Titeltrack anschließend ebenfalls nach Maß ein und betreiben Lehrstunden-Metal auf höchsten Niveau: Traditionell-treibendes Riffing liefert reichlich Nackenfutter, der stampfende Rhythmus zündet nach Sekunden, dazu gesellen sich ein paar sphärische Synths und klarer Gesang. Der Song ist bis auf das marschierende Outro sehr straight, sehr melodisch und legt die Latte schon einmal in obere Sphären.
Auf dem Fuße folgt umgehend „Strong Winds Blowing“, welches nach epischen Auftakttönen und diversen Growls vor allem durch seine Vielseitigkeit besticht: Treibendes Riffing kontrastiert fließende Passagen mit Streichersounds, zu wirklich makelloser Gitarrenarbeit und Wechselgesang kommen ruhige Momente inklusive Naturgeräuschen, und trotzdem wirkt die Nummer wie aus einem Guss. Ebenso ausladend wie schön, und für mich der beste Track auf der EP.
Nach dem insgesamt etwas zu bemüht feiernden „Horns Up!“ folgt mit „Eye Out Of Fire“ schließlich der Mittelerde-Tribut, der durch starke Gitarrenarbeit punkten kann und einmal mehr die vielschichtigen Keyboardsounds zu ihrem Recht kommen lässt. Hier wird das Potenzial dieser eher ungewohnten Genre-Kombination aufgezeigt und auch gesanglich in die richtige Richtung gezielt.
Womit wir dann auch schon beim letzten Thema wären: Am Gesang nämlich werden sich die Geister aller Voraussicht nach scheiden, denn bei den ersten Durchläufen passiert zwischen Sänger und Hörer erst mal nicht viel. David klingt derzeit noch weniger nach klassischem Heavy-Fronter, sondern eher nach umgesatteltem Pagan-Sänger - und daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Im Stil drückt sich das derart aus, dass die Gesangslinien nicht durchweg auf tragfähige Melodien zielen und dadurch bisweilen wie der Gegenpart zu einem nicht vorhandenen Growlen oder Kreischen wirken, also eher auf Akzente ausgelegt sind (wie es bei einer Pagan-Band der Fall ist).
Dennoch: Grundsätzlich halte ich die Entscheidung für epischen Gesang für die einzig richtige, denn Songs wie "Strong Winds Blowing" oder „Eye Out Of Fire“ (und die Liveauftritte) zeigen, dass auf diesem Feld Identitätsarbeit geleistet werden kann. Mit etwas mehr Vertrauen in die eigene Stimme und in Verbindung mit der gelungenen Gitarrenarbeit sollte hier in Zukunft wenig schiefgehen.
Im Überblick bieten ANTYRA auf ihrer ersten EP einen fabulös produzierten Einstand, der sich fast durchweg auf sehr hohem Niveau bewegt: Instrumental auf allen Positionen versiert, kompositorisch vielseitig und eben nicht der dreißigste Schunkelklon, sondern epische und etwas kauzige Einzelstücke, denen das oft gescholtene Keyboard die Krone aufsetzt. Wer an einem metallischen Untergrund jenseits von Death Thrash, Black Thrash und ähnlichen Derivaten interessiert ist, sollte zuschlagen – die Konzerte der Band lege ich euch ohnehin ans Herz.