Dinner Auf Uranos - 50 Sommer - 50 Winter

Dinner Auf Uranos - 50 Sommer - 50 Winter
Progressive Rock
erschienen am 21.05.2010 bei Cold Dimensions
dauert 45:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. 6786
2. Zwischen dem Salz und Montpellier
3. Texas Della Morte
4. Frost 1
5. Töte das Jahr für mich
6. Frost 2

Die Bloodchamber meint:

Der Planet Uranos ist der einzige in unsrem Sonnensystem, der eine um 90° gekippte Achse hat, was dann ja auch bedeutet, dass dieser sich nicht um die Sonne dreht, sondern um sie herum kugelt. Ich hoffe mal nicht, dass dieser Umstand DINNER AUF URANOS dazu verleitet, eine ähnlich merkwürdige Musik zu verbreiten. Ganz von der Hand zu weisen wäre die Befürchtung nicht, denn da dieses ja eine Art Nachfolgeband von NOCTE OBDUCTA ist, die ja nun auch nicht sonderlich niveauloses Zeug von sich gegeben habe, würde das zumindest nicht verwundern.

Auffällig ist sofort, dass es sich mit Black Metal ausgewurzelt hat. ''50 Sommer – 50 Winter'' ist so gegensätzlich, dass man es kaum glauben mag. Das einzige Element, das mit in diese Phase künstlerischen Schaffens übernommen wurde, ist die dichte und komplexe Atmosphäre. Musikalisch hingegen hat die Band ihr zu Hause in der Postrock Str. Ecke Psychedelic Weg gefunden. Und da scheint es so richtig gemütlich zu sein, denn ausnahmslos alle Songs sind extrem warm und drücken ein enorm dichtes Gefühl der Ruhe aus. Man muss schon darauf eingestellt sein, denn zum nebenher hören oder gar zum Auto fahren ist so etwas nicht geeignet. Viel zu verschachtelt sind die Songs. Wer bei so einer Musik Langeweile bekommt, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.
Weniger schön sieht es dann aber bei den Vocals aus. Sicher, singen kann der gute Mann, aber ich komme mit dieser Art und Weise beim besten Willen nicht klar. So ein zartes (teilweise) Gesäusel will irgendwie gar nicht so wirklich zu der düsteren Schwere der Lieder passen. Und wenn dann auch noch Textstrophen auftauchen, in denen die Worte wehen, Salz und Meer vorkommen, so fühle ich mich unweigerlich in die heimischen Folkloregefilde gedrängt und sehe den Passat Shanty Chor vor mir stehen.

Dennoch haben DINNER AUF URANOS ein musikalisch äußerst anspruchsvolles Album veröffentlicht, das es immer wieder schafft mich zu packen. Rein von der instrumentalen und songwriterischen Seite aus ist mir das locker 9,5 Punkte wert. Was aber die von mir extrem bemängelten Vocals angeht, so schaffe ich es nicht dafür mehr als 6 Punkte zu zücken, was dann aufgerundet aber immerhin noch für gute 8 reicht. Auf Anspieltipps verzichte ich hier besser mal, da das je nach Stimmung variieren kann.
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