Astrum Et Abyssum - Ritual (Re-Release)
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Drachenherz
2. Dornennaht
3. Adler
4. Vergessenes Land
5. Nacht ohne Zeugen
6. Hochzeitstanz
7. Glockenschrei
8. Jagdblut
9. Helden
10. Seelenfänger
11. Völkerzauber
12. Abyssus
Die Bloodchamber meint:
ASTRUM ET ABYSSUM - das klingt ein wenig wie das "Vom Bordstein zur Skyline" des Heavy Metals, oder besser: Ethno Metals, denn so bezeichnen die Mannheimer ihre musikalische Nische. Was genau am Gebotenen allerdings das spezifisch ethnische Element sein könnte, will sich mir auch bei wiederholtem Genuss nicht erschließen - allein das mit Auftritten eher geizende Didgeridoo kann doch wohl nicht gemeint sein?
Von derlei Spitzfindigkeiten abgesehen bietet die Neuauflage von "Ritual" (das Original erschien 2008) zunächst eine gut ins Ohr gehende Mischung aus Neuer Deutscher Härte, DORO oder SILLY, und vorsichtigen Gothic Metal-Anleihen: Die Gitarren braten im Breitwandformat und gerne auch etwas stumpfer, der Bass legt fleißig belastbare Fundamente, dazu kommen in ruhigeren Momenten akzentuierte Keyboardflächen und tribalesk anmutendes Schlagwerk, die dem Ganzen etwas Abwechslung einimpfen wollen. Das klappt phasenweise ganz gut ("Dornennaht", "Glockenschrei" mit DEEP PURPLE-Remineszenz), kann aufgrund der ungünstigen Balance zwischen Gesang und Instrumenten allerdings kaum wirklich Akzente setzen - womit wir gleich beim Thema sind: Ausschlaggebend für die Beziehung zwischen Hörer und Album ist die markante Stimme von Frontfrau Beate Scherer.
Eben jene gewinnt ihre Prägnanz viel zu oft über melodische Wiederholung und leidlich poetische deutsche Texte, die sich mit den Aborigines beschäftigen und so vielleicht das Ethno im Metal rechtfertigen sollen. In der Praxis zündet die Mischung aus abgenutzten Metaphern und viel nichtssagendem Pathos zu keiner Zeit und überschreitet - je nach persönlichem Standpunkt - durchaus die Grenze zum Penetranten. Man fragt sich zudem, was genau das Sammelsurium aus Nibelungen-, Ostrock- und Western-Rhetorik mit den Aborigines zu tun hat - schwer zu glauben, dass sich australische Ureinwohner an den Motiven des europäischen Kulturkreises entlanghangeln, vom leicht befremdlichen Einfluss der deutschen Sprache ganz zu schweigen.
In der vorliegenden Form jedenfalls könnte "Ritual" gleichermaßen von Mittelaltermärkten oder Mittelerde, von indianischen Schamanen oder westenglischen Druiden handeln - ein Raum und Zeit übergreifender Almanach der Durchhalteparolen, der in der Eishockey-Hymne "Adler" dann seinen ebenso beliebigen wie skurrilen Höhepunkt findet. Da (und an vielen anderen Stellen) ist der ein oder andere Schmunzler vorprogrammiert.
Ein umfassendes Fazit zu ASTRUM ET ABYSSUM gestaltet sich schwierig, da die Befindlichkeiten in Bezug auf deutschsprachige Lyrik und weiblichen Gesang bekanntlich recht unterschiedlich sind. Wer mit den prägnant abgemischten Vocals auf Kriegsfuß steht, für den lohnt sich die Scheibe definitiv nicht, da sämtliche Kritikpunkte dann noch stärker ins Gewicht fallen.
Wer hingegen mit Intonation und Sprachstil der Fronterin klarkommt, erhält eine solide Scheibe der härteren Gangart, die ihr Heil zwischen NDH, DORO und härteren SUBWAY TO SALLY sucht, ohne dabei echte Glanzpunkte zu setzen. Für eine wirkliche Empfehlung ist das noch etwas zu wenig - einen Eindruck holt ihr euch am besten hier:
www.myspace.com/heavenandhellinfo
Von derlei Spitzfindigkeiten abgesehen bietet die Neuauflage von "Ritual" (das Original erschien 2008) zunächst eine gut ins Ohr gehende Mischung aus Neuer Deutscher Härte, DORO oder SILLY, und vorsichtigen Gothic Metal-Anleihen: Die Gitarren braten im Breitwandformat und gerne auch etwas stumpfer, der Bass legt fleißig belastbare Fundamente, dazu kommen in ruhigeren Momenten akzentuierte Keyboardflächen und tribalesk anmutendes Schlagwerk, die dem Ganzen etwas Abwechslung einimpfen wollen. Das klappt phasenweise ganz gut ("Dornennaht", "Glockenschrei" mit DEEP PURPLE-Remineszenz), kann aufgrund der ungünstigen Balance zwischen Gesang und Instrumenten allerdings kaum wirklich Akzente setzen - womit wir gleich beim Thema sind: Ausschlaggebend für die Beziehung zwischen Hörer und Album ist die markante Stimme von Frontfrau Beate Scherer.
Eben jene gewinnt ihre Prägnanz viel zu oft über melodische Wiederholung und leidlich poetische deutsche Texte, die sich mit den Aborigines beschäftigen und so vielleicht das Ethno im Metal rechtfertigen sollen. In der Praxis zündet die Mischung aus abgenutzten Metaphern und viel nichtssagendem Pathos zu keiner Zeit und überschreitet - je nach persönlichem Standpunkt - durchaus die Grenze zum Penetranten. Man fragt sich zudem, was genau das Sammelsurium aus Nibelungen-, Ostrock- und Western-Rhetorik mit den Aborigines zu tun hat - schwer zu glauben, dass sich australische Ureinwohner an den Motiven des europäischen Kulturkreises entlanghangeln, vom leicht befremdlichen Einfluss der deutschen Sprache ganz zu schweigen.
In der vorliegenden Form jedenfalls könnte "Ritual" gleichermaßen von Mittelaltermärkten oder Mittelerde, von indianischen Schamanen oder westenglischen Druiden handeln - ein Raum und Zeit übergreifender Almanach der Durchhalteparolen, der in der Eishockey-Hymne "Adler" dann seinen ebenso beliebigen wie skurrilen Höhepunkt findet. Da (und an vielen anderen Stellen) ist der ein oder andere Schmunzler vorprogrammiert.
Ein umfassendes Fazit zu ASTRUM ET ABYSSUM gestaltet sich schwierig, da die Befindlichkeiten in Bezug auf deutschsprachige Lyrik und weiblichen Gesang bekanntlich recht unterschiedlich sind. Wer mit den prägnant abgemischten Vocals auf Kriegsfuß steht, für den lohnt sich die Scheibe definitiv nicht, da sämtliche Kritikpunkte dann noch stärker ins Gewicht fallen.
Wer hingegen mit Intonation und Sprachstil der Fronterin klarkommt, erhält eine solide Scheibe der härteren Gangart, die ihr Heil zwischen NDH, DORO und härteren SUBWAY TO SALLY sucht, ohne dabei echte Glanzpunkte zu setzen. Für eine wirkliche Empfehlung ist das noch etwas zu wenig - einen Eindruck holt ihr euch am besten hier:
www.myspace.com/heavenandhellinfo