Nox Aurea - Ascending In Triumph

Nox Aurea - Ascending In Triumph
Death Gothic Doom Metal
erschienen am 02.07.2010 bei Napalm Records
dauert 62:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ascending in triumph
2. The loss and endeavour of divinity
3. The shadowless plains
4. Mother Aletheia - Chapter II
5. The delight of autumn passion
6. My voyage through galactic Aeons
7. To the grave I belong
8. Emendare

Die Bloodchamber meint:

Oh ja, das sind diese Momente im Leben eines Rezensenten, auf die man stets sehnsüchtig wartet. Nichts ahnend wirft man eine Scheibe einer bis dato unbekannten Band in den Player und, weil diese zumindest auf dem Papier halbwegs ins persönliche Vorliebenschema passen würden. Hauptsächlich von Neugier statt von Erwartungen angetrieben lauscht man den unbekannten Klängen und stellt alsbald fest, dass man beim Griff in den Lostopf diesmal definitiv einen Gewinn erwischt zu haben scheint, wenn man nicht sogar zufällig eine kleine Perle aus den vielen Muscheln des Genremeeres gefischt hat.

„Ascending In Triumph“ jedenfalls hat definitiv das Zeug dazu, einmal zu einem persönlichen Schmuckstück zu werden. Insofern man natürlich dem Doom auch irgendwie etwas abgewinnen kann. Die Schweden geben sich auf ihrem zweiten Album nämlich alles andere als zurückhaltend, hier wird gelitten, getrauert und das im großen, ausufernden Stil. Große Wellen negativer Energie schwappen von Norden kommend aus den Lautsprechern, schwere Riffs ergießen sich über diejenigen, die es zulassen. Der Rest wird vorher durch eindringliche Growls gefühlsmäßig geplättet. Am Tiefpunkt schließlich, wenn in all der Düsternis kaum noch was zu erkennen ist, ertönt ein lieblicher Frauengesang, scheint uns die Hände reichen zu wollen, ist aber letztlich auch nur auf der Suche nach dem letzten bisschen Hoffnung, den er aus uns heraussaugen kann.

Obwohl NOX AUREA mit ihrem melancholischen Gothic Doom allein von den Zutaten (Growls, zerbrechlicher Frauengesang, Streicher, schwere Riffs) her kaum Akzente setzen, schafft die Band auf „Ascending In Triumph“ das gerade im Doom zu schwer zu erreichende Ziel: Songs um die 8-9 Minuten Marke von Anfang bis Ende spannend zu gestalten. Gerade die erste Hälfte des Albums ist fast schon viel zu schnell vorbei, da hier die Ideen ständig wechseln, dabei aber stets ein homogenes Äußeres bewahren. Statt eine Masche abzuspulen, werden mit scheinbarer Leichtigkeit die Stilelemente geschickt miteinander kombiniert, so dass auch mal eine Zeitlang nur Gitarren oder die ansonsten eher nebensächlichen weiblichen Vocals dominieren dürfen. Zudem sind Gesang und Instrumente sehr gut aufeinander abgestimmt und durchgehend sympathisch. Und überhaupt, wer es schafft, diesem gefühlskalten, alten Rezensentensack mit diversen Breaks kontinuierlich Schauer über den Rücken zu jagen, der hat wohl irgendwann mal etwas richtig gemacht.

Eine richtig hohe Wertung verwehrt sich das Album lediglich durch die Tatsache, dass gegen Ende die Spannungskurve etwas abflacht und einfach die angesprochenen Gänsehautmomente ausbleiben. Dennoch kann man die gute Stunde Musik auf „Ascending In Triumph“ bedenkenlos jedem Fan von düsterem, gefühlvollen Death Gothic Doom empfehlen, insbesondere Freunde von DRACONIAN sollten deren Landsmänner unbedingt mal antesten.
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