Pathfinder - Beyond The Space, Beyond The Time
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Deep Into That Darkness Peering
2. The Whisper Of Ancient Rocks
3. Vita Reducta: Through The Portal
4. Pathway To The Moon
5. All The Mornings Of The World
6. The Demon Awakens
7. Undiscovered Dreams
8. The Lord Of Wolves
9. Sons Of Immortal Fire
10. Stardust
11. Dance Of Flames
12. To The Island Of Immortal Fire
13. Beyond The Space, Beyond The Time
14. What If...
Die Bloodchamber meint:
Wer (wie ich) damit rechnete, dass 2010 in Sachen Newcomer bereits die kadavergesäumten Bürgersteige hochgeklappt wurden, sollte den Abakus nicht allzu weit weglegen: Die blutjungen Polen von PATHFINDER liefern mit ihrem Debüt „Beyond The Space, Beyond The Time“ nämlich Fiedel-Gniedel-Knuddel-Bombast auf Champions League-Niveau und krempeln das Feld in bester Drachenreitermanier von oben auf.
Ein klassisch durchkomponiertes, an Filmscores erinnerndes Intro samt Sopran liefert (neben dem storyrelevaten Eintritt ins Koma) erste Hinweise auf die zu erwartende Mightiness. Hör' ich den Zwerg dort RHAPSODY OF FIRE murmeln? - Recht hat er, auch wenn PATHFINDER im Vergleich zu ihren italienischen Kollegen nur wenig Quasi-Volkstümliches unterbringen können, sobald der Notensturm in „The Whisper Of The Ancient Rocks“ erst einmal losbricht: Gitarrenduelle, Gitarre-Keyboardduelle, Chöre und Solisten, die komplette Plastikorchesterbesetzung, fiese Synthattacken, galloppierende Drums, vollkommen spitzes Hummelriffing – war man bisher aus dem Osten vorwiegend grimmig marschierenden Death Metal gewohnt, so bescheren uns die Nachbarn hier einen sinfonischen Rausch zum Kissenschlachten.
Während RHAPSODY OF FIRE ihre orchestralen Versatzstücke oftmals analog zum leichtfüßigeren Fundus südeuropäischer Komponisten gestalten, stehen PATHFINDER hörbar in der Tradition der etwas schwereren, melancholischeren Vertreter Zentral- und Osteuropas, ergänzt um aktuelle Filmkomponisten. Die grandiose Ballade „Undiscovered Dreams“ beispielsweise atmet einen Anflug von „Titanic“, in „Pathway To The Moon“ wird Beethovens Mondscheinsonate zur Keimzelle eines sinfonisch treibenden Beispiels an Abwechslung, während „Stardust“ ein Titelthema von „Akte X“ aufgreift. Wenn es – wie in „The Lord Of Wolves“ - doch einmal folkig wird und die Violine zu Spinett und Bläsern erklingt, erwartet man eigentlich jeden Moment, dass Luca Turilli oder Christopher Lee in der Tür stehen und fragen, wo genau denn nun die „Holy Thunderforce“ hin soll.
Der angemessen hohe und klare Gesang von Simon Kostro hält das vor Spielfreude und technischer Kompetenz schier berstende Gebräu zu jedem Zeitpunkt im Zaum, sei es mittels zahlloser kleiner Intonationsänderungen bis hin zum Krächzen, oder indem er sich immer wieder mühelos in den kristallklaren Himmel über Absurdistan schraubt und dort eine entfernt an STRATOVARIUS erinnernde Hammerlinie vom Stapel lässt. Trotz (oder wegen) „icy steel of elves in long-forgotten forests“ und natürlich „demons when the moon is full“ eine unglaubliche Performance, die der Mann hier über die komplette Distanz liefert.
Wer bis hier gelesen hat und im sinfonischen (!) Power Metal zuhause ist, der sollte sich „Beyond The Space, Beyond The Time“ auf jeden Fall notieren, denn besser hat diesen Stil in jüngerer Zeit keine Band umgesetzt. Es gibt die volle Breitseite Technik, säckeweise Mitsingmelodien, eine ganze Rappelkiste digitaler Orchesterelemente, klischeegesättigte Lyrik, und mit der Zeit vor allem dieses gute Gefühl, dass die Musik samt all ihrer Details in den Körper hinein fließt: PATHFINDER überwältigen den Hörer mit einer Wucht, die letzteren zunächst hilflos mitschleift, ihn dann aber in Höhen hinaufwirbelt, die grandiose Ausblicke bieten – und dieser Sog lässt über 70+ Minuten nicht nach.
Da dieses grandios umgesetzte Debüt auch in Sachen Produktion und Verpackung (geprägtes Digi, alle Texte) glänzt, kann es für die Polen in Zukunft nur einen Weg geben, nämlich den nach ganz oben. Absolute Empfehlung!
Das Album gibt es auf der Homepage der Band, Hörproben hier:
www.myspace.com/pathfinderband
Ein klassisch durchkomponiertes, an Filmscores erinnerndes Intro samt Sopran liefert (neben dem storyrelevaten Eintritt ins Koma) erste Hinweise auf die zu erwartende Mightiness. Hör' ich den Zwerg dort RHAPSODY OF FIRE murmeln? - Recht hat er, auch wenn PATHFINDER im Vergleich zu ihren italienischen Kollegen nur wenig Quasi-Volkstümliches unterbringen können, sobald der Notensturm in „The Whisper Of The Ancient Rocks“ erst einmal losbricht: Gitarrenduelle, Gitarre-Keyboardduelle, Chöre und Solisten, die komplette Plastikorchesterbesetzung, fiese Synthattacken, galloppierende Drums, vollkommen spitzes Hummelriffing – war man bisher aus dem Osten vorwiegend grimmig marschierenden Death Metal gewohnt, so bescheren uns die Nachbarn hier einen sinfonischen Rausch zum Kissenschlachten.
Während RHAPSODY OF FIRE ihre orchestralen Versatzstücke oftmals analog zum leichtfüßigeren Fundus südeuropäischer Komponisten gestalten, stehen PATHFINDER hörbar in der Tradition der etwas schwereren, melancholischeren Vertreter Zentral- und Osteuropas, ergänzt um aktuelle Filmkomponisten. Die grandiose Ballade „Undiscovered Dreams“ beispielsweise atmet einen Anflug von „Titanic“, in „Pathway To The Moon“ wird Beethovens Mondscheinsonate zur Keimzelle eines sinfonisch treibenden Beispiels an Abwechslung, während „Stardust“ ein Titelthema von „Akte X“ aufgreift. Wenn es – wie in „The Lord Of Wolves“ - doch einmal folkig wird und die Violine zu Spinett und Bläsern erklingt, erwartet man eigentlich jeden Moment, dass Luca Turilli oder Christopher Lee in der Tür stehen und fragen, wo genau denn nun die „Holy Thunderforce“ hin soll.
Der angemessen hohe und klare Gesang von Simon Kostro hält das vor Spielfreude und technischer Kompetenz schier berstende Gebräu zu jedem Zeitpunkt im Zaum, sei es mittels zahlloser kleiner Intonationsänderungen bis hin zum Krächzen, oder indem er sich immer wieder mühelos in den kristallklaren Himmel über Absurdistan schraubt und dort eine entfernt an STRATOVARIUS erinnernde Hammerlinie vom Stapel lässt. Trotz (oder wegen) „icy steel of elves in long-forgotten forests“ und natürlich „demons when the moon is full“ eine unglaubliche Performance, die der Mann hier über die komplette Distanz liefert.
Wer bis hier gelesen hat und im sinfonischen (!) Power Metal zuhause ist, der sollte sich „Beyond The Space, Beyond The Time“ auf jeden Fall notieren, denn besser hat diesen Stil in jüngerer Zeit keine Band umgesetzt. Es gibt die volle Breitseite Technik, säckeweise Mitsingmelodien, eine ganze Rappelkiste digitaler Orchesterelemente, klischeegesättigte Lyrik, und mit der Zeit vor allem dieses gute Gefühl, dass die Musik samt all ihrer Details in den Körper hinein fließt: PATHFINDER überwältigen den Hörer mit einer Wucht, die letzteren zunächst hilflos mitschleift, ihn dann aber in Höhen hinaufwirbelt, die grandiose Ausblicke bieten – und dieser Sog lässt über 70+ Minuten nicht nach.
Da dieses grandios umgesetzte Debüt auch in Sachen Produktion und Verpackung (geprägtes Digi, alle Texte) glänzt, kann es für die Polen in Zukunft nur einen Weg geben, nämlich den nach ganz oben. Absolute Empfehlung!
Das Album gibt es auf der Homepage der Band, Hörproben hier:
www.myspace.com/pathfinderband