Exciter - Death Machine

Exciter - Death Machine
Speed Metal
erschienen am 29.10.2010 bei Massacre Records
dauert 40:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Death Machine
2. Dungeon Descendants
3. Pray For Pain
4. Razor In Your Back
5. Demented Prisoners
6. Power and Domination
7. HellFire
8. Skull Breaker
9. Slaughtered In Vain

Die Bloodchamber meint:

1978 gründeten sie sich im kanadischen Ottawa. Mittlerweile sind über 30 Jahre vergangen und 13 Veröffentlichungen verstrichen. In der Bilanz dieser 30 Jahre fehlen nicht nur 2/3 der Gründungsmitglieder, nein auch der große Erfolg à la METALLICA hat trotz großen Einflüssen auf die Musikgeschichte bisher auf sich warten lassen. So viel sei vorweg gesagt: Auch dieses Album kann EXCITER nicht aus ihrer eigenen kleinen Underground Welt hervorholen, in der sie seit Jahren vor sich hinmodern, und ins Rampenlicht der Musikszene befördern.

Man merkt es am Cover, an dem Albumtitel und spätestens nach dem ersten Song: Bei dieser Produktion wurde wenig Wert auf neuartige Ideen gelegt. Viel mehr wurde einfach nur ohne einem Mindestmaß an Brainstorming darauf los gebrettert. Der Gesang beschränkt sich sowohl beim Text als auch beim Stimmumfang auf ein Minimum und kratzt dabei stets am schmalen Grat zwischen Punk beeinflusstem Gekreische und nervigem Gequietsche. Eben dieser typisch polarisierende Gesang von Kenny Winter, der schon beim letzten Album „Thrash Speed Burn“ zu Diskussionen führte. Auch der Rest der Band erreicht problemlos diese nahezu schon kindische Einfachheit. Die Gitarren röhren dreckig und belanglos durch die Boxen und weichen nur selten von ihrem eingespieltem Riffmuster ab. Auch etwaige Soli hören sich stark danach an, als wären sie nach dem ersten Take für gut befunden worden. Das ganze wird unterlegt von einem Schlagzeug, dass sich nur im Uptempo bewegt und ein deutliches Faible für die Hi-Hat hat.

Man könnte nun meinen, dass EXCITER mit „Death Machine“ einen klassischen Flop gelandet haben. Aber betrachtet man das Album als Gesamtwerk, ohne bestimmte Merkmale genauer unter die Lupe zu nehmen, kommt man nicht umhin, dieses Album als sehr gut gelungen einzustufen. Es ist eben genau die Einfachheit und Spontanität die man bei dem Sound raushören kann. Diese Missachtung jeglicher Kreativität, ohne Rücksicht auf den daraus resultierenden Erfolg. Diese neun Songs, die in Windeseile durch den CD Player gerauscht sind. Eine gute Abwechslung zu den vielen Veröffentlichungen, die heutzutage mit völlig übertriebenen Produktionen daherkommen, den Sound verfälschen und aus einem Standardwerk den Billboard Hit des Jahres zaubern wollen. So etwas haben EXCITER nicht nötig, wie sie sehr gut unter Beweis stellen.

„Death Machine“, ein Werk, das selbst bei einem Thrash Freak nicht unbedingt auf gute Resonanz stoßen muss, geschweige denn bei einem in der Zeit zurückgebliebenen Altmeister des Headbangens. Ein Werk, das vor dem Kauf sicherlich genauer begutachtet werden muss. Aber auf jeden Fall ein Werk, das den Kultstatus von EXCITER einmal mehr festigt und ihnen ein Anrecht auf einen Platz in der Speed/Thrash Metal Hall of Fame sichert.
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