Als mir vor drei Jahren die erste Veröffentlichung der Griechen ABSTRUSE vor die Füße fiel, klingelten mir ziemlich schnell die Ohren, da dieses Material sehr speziell und auch sehr besonders war. Nun liegt hier die aktuelle Scheine ''Ivory Tower'' bei mir im Laufwerk und will sich bei mir beliebt machen.

Nun, speziell ist die Musik von Alleinunterhalter Substant auch immer noch. Sehr ominöse sphärisch dichte Klänge ertönen, die von einer ständig surrenden Gitarre auf Kurs gehalten werden. Leider zeigt sich die Art und Weise der Saitenarbeit aber nur selten wirklich variabel und fängt irgendwann an zu nerven. Da die zudem die Produktion nicht gerade fett ausgefallen ist, drängt sich ziemlich schnell der Verdacht auf einen Horde Fliegen aufgeschreckt zu haben. Zusätzlich verdirbt einem das monotone und künstliche Drumgeklöter den Zugang. Man muss sich echt die Mühe machen sich durch diese ungünstigen Vorzeichen zu kämpfen, denn rein von den Songstrukturen weisen alle acht Songs extrem interessante Momente auf, eben so, wie sie es auf der ersten Scheibe auch schon zu finden waren.

''Ivory Tower'' erschreckt mich gewaltig. Da ist auf der einen Seite die enorme kompositorische Kraft die da aus Griechenland zu uns kommt und auf der anderen diese laue Instrumentalarbeit, die die guten Vorsätze bekämpfen. Vielleicht aber ist das auch nur eine eigene Art Avantgardismus, wenn sich in einer Reihe von zusammengehörigen Stücken zwei Gegenpole bilden, die von einander nichts wissen wollen. Ich kann jedem der ''Transgression'' kennt nur dringend raten sich dieses Album vorher irgendwo anzuhören. Neulingen oder gar Genrefremden kann ich nur abraten.