Murderdolls - Women And Children Last

Murderdolls - Women And Children Last
Rock'n'Roll
erschienen am 27.08.2010 bei Roadrunner Records
dauert 44:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The World According To Revenge
2. Chapel Of Blood
3. Bored 'til Death
4. Drug Me To Hell
5. Nowhere
6. Summertime Suicide
7. Death Valley Superstars
8. My Dark Place Alone
9. Bloodstained Valentine
10. Pieces Of You
11. Homicide Drive
12. Rock N Roll Is All I Got
13. Nothing's Gonna Be Alright
14. Whatever You Got, I'm Against It
15. Die Hello, Goodbye

Die Bloodchamber meint:

Ganze acht Jahre haben sich die MUDERDOLLS Zeit gelassen, um endlich mit ihrem zweiten Longplayer aus der Gruft zu steigen. Aber wo auch die Zeit hernehmen wenn erfolgreiche Solokarrieren, wie bei Wednesday 13 oder Hauptband und unzählige Nebenprojekte oder Liveengagements mit renommierten Künstlern anstehen wie bei Joey Jordison. Ich war bereits ein großer Fan der FRANKENSTEIN DRAG QUEEN FROM PLANET 13 und habe daher auch das Debüt „Beyond The Valley Of The Muderdolls“ geliebt, stammten doch nahezu alle Songs der Platte von eben erwähnter Band und wurden – für die MUDERDOLLS - lediglich leicht textlich angepasst.

Viel hat sich im Vergleich zum Debüt nicht verändert, was etwas eigenartig anmutet, denn acht Jahre sind in der schnelllebigen Welt der Noten und Klänge eine Ewigkeit. Auf den ersten Eindruck fällt aber auf, dass die Platte härter ausgefallen ist als noch der Vorgänger, was teilweise auf Kosten der eingängigen und melodischen Parts geht. Aber warum auch große Veränderungen vornehmen, die Band hat eben schon auf dem zweiten Album ihren Sound gefunden. Raum und Zeit für Experimente gibt es ja ausreichend bei den Haupt- oder anderen Nebenprojekten. Aber irgendwie ist es nicht mehr dasselbe. Ich kann schwer sagen, was mich stört, aber das Teil ist einfach nicht rund. Mir fehlen die Horrortexte, die regelmäßig zum Schmunzeln angeregt haben, sie mussten eher persönlichen Texten weichen. Mir fehlen die eingängigen Songs, die ich nach dem ersten Hören bereits mitsingen kann.
Aber genug gemeckert, das Album bleibt immer noch eine nette Partyscheibe, die besonders in ihren melodischen Momenten ("Summertime Suicide" oder "Nowhere") überzeugen kann und unweigerlich zum Mitschreien einlädt. Dazu noch der gelungene Gastauftritt von Bewegungslegastheniker Mick Mars, der Solos zu „Drug Me To Hell" und „Blood Stained Valentine” beigesteuert hat. Und zuletzt haben die MURDERDOLLS mit Wednesday 13 die räudigste und dreckigste Stimme in der Rockszene, was den Songs verdammt viel Charme verpasst.

Die Messlatte, an der sich die beiden messen müssen, ist zwar schon acht Jahre alt, aber von ihnen selbst so hoch gelegt worden. Und auch wenn ich durchaus gelungene Songs auf der Platte entdecke, bleiben doch alle hinter jedem einzelnen Song des Debüts zurück.
Wenn man so lange auf eine Platte gewartet hat und dann so enttäuscht wird, dürften eigentlich nicht mehr als 4 Punkte drin sein, aber durch die wenigen guten Momente, die mich dann doch versöhnlich stimmen, gibt es noch eine 6. Ich habe bestimmt kein zweites „Beyond The Valley…“ erwartet, aber auf jeden Fall mehr als das.
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