Eternal Reign - The Dawn Of Reckoning

Eternal Reign - The Dawn Of Reckoning
Heavy Metal
erschienen am 06.08.2010 bei Pure Steel Records
dauert 57:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Drowned
2. Beyond The Black
3. Lords Of Chaos
4. Shadows Of The Past
5. Emptiness Devours
6. Lost Clouds
7. Forgotten Sunrise
8. The Beast Within
9. Devil And Daughter
10. Gone Too Far
11. Still Remains

Die Bloodchamber meint:

Für das dritte Album unter dem ETERNAL REIGN Banner haben die sechs Bremer sich dieses Mal mit fünf Jahren ausgiebig Zeit gelassen, um alles nicht nur nach ihren Vorstellungen in Form zu gießen, sondern selbst feinste Unrunden und Gussgrate noch abzufeilen und zu bereinigen. Nach den euphorischen Wortes des geschätzten Kollegen Meyer zum Vorgänger müsste also fast zwangsläufig ein Album für die Ewigkeit dabei herausgekommen sein. Naja, nicht ganz.

Ja, das Feuer brennt hell in ETERNAL REIGN. Bei manchen Liedern so hell, dass die Fackel an beiden Seiten angezündet zu sein scheint, wie beim feurig beginnenden „Shadows Of The Past“, bei dem vor allem Sänger Dirk Stühmer immer weiter aufdreht. Überraschend ruhig beginnt das folgende erst langsame, dann aber umso mehr kommende „Emptiness Devours“, das zugleich das auffälligste Merkmal von „The Dawn Of Reckoning“ gut illustriert. Denn besonders in einem Punkt sind ETERNAL REIGN wahre Meister: Der Kunst des Übergangs. Wenn beim ruhigen und sanften Wassern das Signal zum Segelsetzen und dem Start der Regatta erfolgt, steht man als Hörer sofort und unwiderstehlich bei Fuß, auch wenn wie in „Lords Of Chaos“ im Hintergrund aus voller Kehle in für Otto Normalhörer unerreichbaren Höhen mitgesungen wird.

Dank der äußerst harmonischen und runden Leistung der Band, inklusive des fast immer sehr stimmig eingebauten, den Liedern etwas Positives mitgebenden Keyboards, entstehen dabei faszinierende Gänsehautspender wie „Forgotten Sunrise“ (tolle Gesangsmelodie!) oder ein leicht überdrehter und alle Facetten aufzeigender, überragender Knaller namens „The Beast Within“, bei dem in jeder Sekunde etwas geboten wird. Das führt unweigerlich zum zweiten Punkt, der bei ETERNAL REIGN auffällt und der quasi im Vorbeigehen für eine sanft progressive Note sorgt. Oftmals gibt sich nicht die ganze Band hemmungslos dem jeweiligen Liedthema hin, sondern lässt ein Instrument relativ leise und im ersten Moment unauffällig Variationen und andere Ideen im Hintergrund einflechten. Selbst bei einem bei flüchtiger Betrachtung unkompliziert erscheinenden Titel wie „Gone Too Far“ (mit leichter Dio Note im Gesang) erhöht das den Reiz des Wiederhörens beträchtlich.

Es hört sich zwar kurios an, aber leichte Abzüge in der B-Note gibt es weniger, weil der Funke manchmal nicht richtig überspringt, sondern weil es mir bei einer alles aufbietenden Band selten so unangenehm war, dass der Funke beim Hören mal nicht so überspringt, dass ich wie ETERNAL REIGN eine an beiden Enden brennende Fackel geworden bin. Wer sich mit dem Album beschäftigt, wird das vielleicht nachempfinden können, auf jeden Fall aber viel Vergnügen mit diesem sehr starken Werk haben!
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