System Divide - The Conscious Sedation

System Divide - The Conscious Sedation
Melodic Death Metal
erschienen am 10.09.2010 bei Metal Blade Records
dauert 46:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vagaries Of Perception
2. An Intoxinating Affair
3. Echoes
4. The Apex Doctrine
5. Lethargy
6. (N)ether
7. Hollow
8. Purity In Imperfection
9. Repentiforget
10. The Conscious Sedation
11. Stagnant Progression

Die Bloodchamber meint:

SYSTEM DIVIDE nennt sich das neues Ding von ABORTED Schreihals Sven de Caluwé und seiner Frau, der israelischen Sängerin Miri Milman, die schon mal bei ORPHANED LAND (wo sonst?) in Lohn und Brot stand. Mit diversen amerikanischen Musikern hat das Duo nun das erste Album „The Conscious Sedation“ fertig gestellt, das jedoch mit den beiden genannten Bands nur sehr wenig gemein hat.

SOILWORK meets DEADLOCK meets FEAR FACTORY, so oder ähnlich kann man den Sound von SYSTEM DIVIDE wohl ganz gut beschreiben. Die Band arbeitet mit einer ungemein drückenden, kalten und technischen Produktion, was dem derben Blast, der hier aus den Boxen zimmert, sehr gut entgegen kommt. Das Schlagzeug ist bis zum Anschlag getriggert, die Gitarren sägen unbarmherzig, und die vereinzelt eingestreuten Keyboards verleihen der Melange eine moderne, sterile Atmosphäre. Dazu brüllt de Caluwé wie gewohnt alles in Grund in Boden, während seine Holde für die warmen, klaren Vocals zuständig ist. Das klingt soweit erst mal ganz gut, jedoch wird schon nach kurzer Zeit klar, dass es an zwei Punkten ganz gewaltig hakt: Zum einen ist der Kontrast aus wüstem Gebölke und melodiösen Vocal Lines nur sehr bedingt gelungen, da es sich nicht um ein Mit-, sondern Gegeneinander handelt, und zum anderen ist es mit den songwriterischen Fähigkeiten der Damen und Herren offenbar nicht ganz so weit her, denn für so einen Sound reicht es nun mal nicht aus, einfach nur alles in Grund und Boden zu hämmern. Seelenloses Geknüppel, ick hör dir trapsen!
Interessante Tracks wie „An Intoxicating Affair”, „Echoes” oder „Hollow” zeigen zwar auf, dass hier durchaus Potential vorhanden ist, aber das komplette Album wirkt eher ermüdend als spannend, was mitunter daran liegen könnte, dass man nie so genau weiß, welchen Song man gerade hört. Klingt nämlich alles ziemlich ähnlich.

Wer es gerne schnörkellos auf die Fresse mag, sich an weiblichem Klargesang nicht stört und von seiner Musik so wenig Variationen wie möglich erwartet, der sollte sich „The Conscious Sedation“ auf jeden Fall mal reinziehen. Der Rest der Welt hofft eher darauf, dass sich die Truppe mit dem nächsten Album in eine andere Richtung bewegen wird.
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