Hass, Wut und Verachtung. Klar, das sind in vielen Fällen die Triebfedern hinter aggressiven Metal-Bands. Über Liebe und Blumen zu kreischen, würde wohl in vielen Fällen zu unglaubwürdig klingen. Auch die Heidelberger NEW BORN HATE springen auf diesen Zug auf, man beschreibt sich selbst als wütend, zornig und aggressiv, will das Debüt "Obsessed" nutzen, um Missstände anzuprangern. So weit so gut, neu ist diese Idee natürlich nicht.

NEW BORN HATE bedienen sich so ziemlich bei Allem, was im Hartwurst-Sektor Rang und Namen hat. Thrash, Death, Hardcore und Metalcore. All diese Versatzstücke braucht man nicht mit der Lupe suchen, im durchgehend aggressiven Treiben des Sextetts springt einem all dies ziemlich unverhohlen ins Gesicht. Man merkt jedoch ziemlich deutlich, das man es hier mit einem Debüt einer noch jungen Band zu tun hat. Zu uferlos werden die Ideen verbraten, zu unzielstrebig geht man zu Werke, zu unvariabel wirkt "Obsessed" im Gesamtkontext. Man kloppt die Songs, die für diese Spielart allesamt sehr lang ausgefallen sind, stupide nach vorne, sorgt für kaum Highlights oder Abwechslung. Der Einsatz von zwei Sängern ist zudem kein Herausstellungsmerkmal, sondern wirkt eher überladen und überflüssig.

NEW BORN HATE werden es mit "Obsessed" schwer haben, sich über die lokalen Grenzen heraus ein größeres Publikum zu erspielen, zu beliebig klingt das Debüt. Aber man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben, die Jungs stehen noch am Anfang. Wer weiß, wo es die Heidelberger mit dem neuen Album tragen wird?